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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Wand.« Ihre Stimme versagte. Sie trank noch einen Schluck. »Entschuldigen Sie. Justin stand zu diesem Zeitpunkt an der Verbindungstür, eben an dieser Wand - er versuchte mich oder mein Personal vor etwas zu warnen; wir wissen nicht, was. Die Wand explodierte, der Schrank wurde halb herumgedreht und fiel zwischen ihm und dem Explosionszentrum gegen das Bett; und das Brandmittel traf nur das Möbelstück und die gegenüberliegende Wand. Er war geschützt. Wir wissen, daß er auf diese Weise die Detonation überlebt hat, und wir wissen, daß er das Zimmer verlassen konnte. Vielleicht hat er etwas in dem Zimmer gesehen, das nicht hätte da sein dürfen. Ich will ihn das fragen. Ich will von ihm auch wissen, warum sein Leibwächter tot im Flur gefunden wurde, nicht in dem Zimmer. Es gibt eine Menge unbeantworteter Fragen, die sich um Justin Warrick drehen.«
    »Nur für die Aufzeichnung: Sie halten es nicht für möglich, daß Dr. Justin Warrick etwas mit der Verschwörung zu tun hatte?«
    »Ganz und gar nicht. Für die Aufzeichnung: Ich mache mir über ein Problem in unserem eigenen Personal Sorgen, unter den Leuten, die persönlich mit meinem verstorbenen Onkel zu tun hatten - und selbst vor diesem verdienstvollen Ausschuß und seinen Gästen bin ich sehr unschlüssig, genauer zu werden. Ich bin weiter bereit, jede Frage zu beantworten, nur möchte ich möglichst bald zum Flughafen und nach Hause kommen, um den Mitgliedern des Reseuner Personals Bericht zu erstatten, die sich zum Handeln entschließen könnten. Der Anschlag hat zur Genüge bewiesen, daß Leben in Gefahr sein könnten.«
    »Und wer könnte der Drahtzieher sein?« fragte Wells.
    »Auch diesmal, Ser, bin ich nicht der Ansicht, daß ich Anschuldigungen aussprechen sollte; der nächste Schritt ist eine interne Untersuchung, woraufhin die entsprechenden Autoritäten aus meinem Territorium mit dem Amt Kontakt aufnehmen werden.«
    »Sie sind reichlich jung, um diesem Ausschuß Vorträge über juristische Fragen zu halten.«
    »Ich glaube, Ser, daß die Tatsachen für mich sprechen; und ich habe in Reseune einen administrativen Posten inne, der juristische Fachkenntnisse erfordert. Ich beziehe mich auf meinen Rang als Flügel-Aufseherin, Ser. Es ist meine Pflicht, den Autoritäten in Reseune zu erläutern, was ich weiß; ich kann mich nur in einer persönlichen Angelegenheit an das Amt wenden, und es wäre unverantwortlich, dies als einen Zwischenfall zu betrachten, der nur mich persönlich betrifft; seine Verwicklungen reichen viel weiter.«
    »Das heißt?«
    »Es ist möglich, daß das Reseuner Gesetz verletzt worden ist und die Sicherheitsmaßnahmen in einem Maße unterminiert worden sind, daß ich um das Wohlergehen meines Administrators fürchten muß. Entweder hatte er damit zu tun - oder er wird von Leuten bedroht, auf die das zutreffen könnte. Ich muß soviel sagen, um ihnen begreiflich zu machen, daß es Menschenleben kosten könnte, wenn wir uns mit dieser Sitzung allzulang aufhalten, oder wenn eine Mitteilung  von hier nach Reseune geht.« Gott, bloß nicht darüber diskutieren. Wir können nicht durchsickern lassen, daß Jordan Warrick in einem Flugzeug sitzt, es ist einfach ein zu leichtes Ziel, solange es nicht gelandet ist; und danach ...
    Es landet um 15.00. Gott weiß, was dann auf uns wartet...
    »Dann sollte Reseune das Amt bitten, Bereitschaftskräfte zur Verfügung zu stellen.«
    »Vielleicht werden wir das tun. Aber im Moment bitte ich Sie, sich klarzumachen, daß Reseunes innere Stabilität bedroht ist. Seine Souveränität steht auf dem Spiel. Ich hoffe, ich behalte unrecht. Es wäre mir lieber, wenn dies eine ausschließlich von außen gelenkte Aktion war. Ich bin aber nicht der Ansicht, daß etwas dafür spricht.«
    »Sie haben über Leute gesprochen, die persönlich mit Ihrem verstorbenen Onkel, dem Rat, zu tun hatten. Darüber möchte ich mehr wissen.«
    Wie viele im Amt hatten Verbindungen zu Giraud?
    Lynch selbst?
    Gott, habe ich einen Fehler gemacht?
    »Unter Berücksichtigung von Sera Emorys Gesundheit«, sagte Lynch, »und ihrer Bitte, sich mit ihren Mitarbeitern beraten zu dürfen ...«
    »Herr Vorsitzender ...«, wandte Wells ein.
    »... werden wir jetzt eine Pause einlegen.« Der Hammer fuhr nieder. »Der Ausschuß wird um 19.30 wieder zusammentreten, wenn Sera Emorys Zustand es erlaubt.«
    Sie ließ den Atem ab, den sie angehalten hatte, und schob den Stuhl vom Tisch zurück. »Danke, Ser Minister«, brachte sie gerade

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