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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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- auch nachdem sie ihr eine Tasse Kaffee und ein flüssiges Frühstück gebracht hatten, was alles war, was sie ihrer vom Rauch angegriffenen Kehle zumuten konnte. »Entschuldigung. Ich bekomme kaum noch einen Ton raus. - Ich wollte gerade sagen: Ich fungiere als vorübergehende Leiterin des Reseuner Sicherheitsdienstes; ich ordne Versetzungen an, ich besetze Stellen und vergebe Aufträge. Ich bin bereit, in dieser Position zumindest administrativ weiterzuarbeiten, wenn der Familienrat es bestätigt, obwohl ich mir durchaus bewußt bin, daß mein Alter und meine geringe Erfahrung im Sicherheitsdienst auf Skepsis stoßen; ich betrachte mich als jemanden, der geeignet ist, die für einzelne Operationen zuständigen Personen zu beurteilen und dafür zu sorgen, daß die Verständigung funktioniert. Der Tod meines Onkels hat - um es vorsichtig auszudrücken meinem Eindruck nach eine gewisse Verwirrung in der Abteilung hinterlassen; der Tod des leitenden Angestellten im Feuer ist sehr bedauerlich.«
    »Haben Sie das Gefühl«, fragte Lynch, »bei dem Anschlag könne es sich um eine rein interne Aktion gehandelt haben?«
    Sie holte Luft und trank noch einen Schluck. »Ja. Diese Möglichkeit schließe ich nicht aus. Reseune befindet sich im Umbruch. Dr. Nye - meinen einzigen noch lebenden Onkel - hat der Tod seines Bruders sehr mitgenommen. Seine Gesundheit ist in Gefahr. Aber ganz sicher gibt es erfahrene Administratoren, die mit den Problemen fertig werden können, wenn Reseunes eigener Rat ihnen das Mandat dazu gibt.«
    »Kurz gesagt, sind Sie der Ansicht, Reseune könne seine Probleme bewältigen.«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Intern«, murmelte Dr. Wells, Corains Stimme im Wissenschaftsamt. »Aber ich habe da, entschuldigen Sie, Sera Emory, eine Frage im Kopf, die Dr. Warricks Verschwinden betrifft. Sie sagen, er sei in dem Zimmer neben Ihnen einquartiert worden - aber Sie wüßten, er habe diesen Bereich verlassen.«
    »Ja.«
    »Halten Sie es für möglich, daß er geflohen ist?«
    »Das kommt mir unwahrscheinlich vor, nein.«
    »Warum? Weil sein Vater von Reseune festgehalten wird?«
    »Weil er«, konterte sie, »vor diesem Ausschuß aussagen muß. Die Paxer waren verdammt... - entschuldigen Sie - äußerst schnell damit, den Anschlag auf das Hotel für sich auszuschlachten; der Gedanke erschreckt mich sehr, daß sich durchaus einige ihrer Agenten in der Nähe des Hotels herumgetrieben haben könnten, und daß sie, ob sie es nun waren, die die Bombe gelegt haben oder nicht, vielleicht imstande sind, Dr. Warrick unter den Evakuierten zu erkennen und zu kidnappen.«
    »Manche Leute würden andere Gruppen verdächtigen.«
    »Wir haben gewiß kein Motiv dafür. Schließlich haben wir ihn hergebracht.«
    »Sein Vater bleibt in Haft.«
    »Unter Sonderbewachung in Anbetracht der undichten Stelle in den Sicherheitsvorkehrungen, die es ihm erlaubte, mit nicht autorisiertem Personal Kontakt aufzunehmen. Wir wissen nicht, was sonst noch zu ihm durchgedrungen sein könnte. Der Anschlag auf mein Leben macht das zu einer mehr als peripheren Möglichkeit. In der Zwischenzeit mache ich mir große Sorgen um Justin Warricks Verbleib und seine physische Verfassung.«
    »Während Dr. Jordan Warrick weiter unter Arrest steht.«
    »Sie können es nennen, wie Sie wollen, Ser; die Fakten sind so, wie ich sie Ihnen dargelegt habe.«
    »Unter Ihrem Kommando über den Sicherheitsdienst.«
    »Unter meinem Kommando.«
    »Von wem erhalten Sie Ihre Befehle?«
    »Ich operiere im Rahmen der Anweisungen der Reseuner Administration. Ich kümmere mich um Jordan Warricks Sicherheit, und ich werde mit ihm Kontakt aufnehmen; und mit der Administration Reseunes; ich bin nicht ermächtigt, ohne Rücksprache etwas zu verändern.«
    »Hat er vom Verschwinden seines Sohnes erfahren?«
    »Nein, Ser. Wir hoffen, bald bessere Neuigkeiten für ihn zu haben. Justin ist sich durchaus der Gefahr für ihn bewußt - vielleicht hat er sich irgendwo versteckt, bis er die Situation überblicken kann. Ich hoffe es sehr.«
    »Besteht die Wahrscheinlichkeit«, fragte Lynch, »daß eine der Explosionen ihn töten sollte?«
    »Es handelte sich um eine gerichtete Brandbombe; sie ist in seinem Zimmer versteckt worden, weil mein Sicherheitsdienst sie sofort entdeckt hätte, wäre es in meinem gewesen. Sie war sorgfältig versteckt, meinem Sicherheitsdienst zufolge höchstwahrscheinlich hinter dem großen, von Boden bis zur Decke reichenden Schrank angebracht, direkt an der

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