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Geködert

Geködert

Titel: Geködert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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herumfummeln. Sich in alles einmischen, sagten seine Kritiker. Jetzt trat er das Pedal durch, und der Mechanismus krachte. »Aber viele Leute halten es nicht auf Dauer da drüben aus. Gib die Hoffnung noch nicht auf.«
»Meinetwegen. Aber ich nehme doch nicht an, dass du mich um die halbe Welt hierher bestellt hast, um über Fiona zu reden«, sagte ich.
Er blickte scharf auf. Vor Jahren hatte ich ihn verdächtigt, ein Verhältnis mit Fiona zu haben. Einer schien des anderen Gesellschaft auf eine Weise zu genießen, die mich neidisch machte. Inzwischen war ich nicht mehr eifersüchtig. Wir hatten sie beide verloren – aber mein Verdacht und Brets Wissen darum standen noch immer zwischen uns. »Na ja, doch, in gewisser Weise schon.« Großes Lächeln. »Ich hatte ein paar Papiere für London. Irgend jemand musste sie abholen, und man hat dich geschickt, worüber ich mich sehr freue.«
»Spar dir diesen Quatsch«, sagte ich. »Ich bin inzwischen erwachsen. Wenn irgendwas zu sagen ist, dann sag’s.«
»Was meinst du damit?«
»Was ich damit meine? Das kann ich dir schon sagen. Erstens: Harry Strang, dem man anscheinend die Spielregeln nicht erklärt hat, was immer hier gespielt wird, hat mir gesagt, dass ich auf ausdrücklichen Wunsch der Einsatzgruppe Washington angefordert wurde. Zweitens: Kaum bin ich hier und mache meinen Koffer auf, sehe ich, dass der sorgfältig durchsucht worden ist. Nicht hastig durchwühlt und ausgeleert, wie ein Dieb es getan hätte, oder systematisch und ordentlich, wie es Zollbeamte machen. Aber schön durchsucht.«
»Eine Sicherheitskontrolle am Flughafen«, sagte Bret scharf. »Du leidest unter Verfolgungswahn, Bernard.«
»Ich habe erwartet, dass du das sagen würdest, Bret. Aber was ist mit meinem Handgepäck? Was ist mit dem gesprächigen Mr. Woosnam oder wie immer er richtig heißt, der rein zufällig den Platz neben meinem hatte und so ungestört meine Tasche durchsuchen konnte, während ich auf die Toilette ging?«
»Das kannst du doch gar nicht wissen, Bernard.«
»Nicht wissen, dass es passiert ist, oder nicht wissen, dass das Department dahintersteckt?«
Bret lächelte. »Bernard, Bernard, Bernard«, sagte er, ungläubig den Kopf schüttelnd. Ich litt also an Verfolgungswahn. Die Sache mit dem Handgepäck war nur ein weiteres Beispiel für meine Dummheit. Es hatte keinen Zweck, das Thema weiter zu verfolgen. »Also, setz dich mal ganz ruhig hin und hör zu.«
Ich lehnte mich zurück.
»Vor Jahren – ehe Fiona uns sitzenließ – hat man mir einen Auftrag gegeben. Operation Köder nannte man das Unternehmen. Zweck der Übung war, gewisse Geldsummen um die Erde herum zu bewegen. Damals hat man mit solchen Finanzoperationen immer mich betraut. Denn es gab sonst in der Chefetage niemanden, der die erforderlichen Kenntnisse dafür gehabt hätte.«
»Zusammen mit Prettyman?«
»Richtig. Prettyman wurde mir überstellt zur Beaufsichtigung des Ablaufs im einzelnen.«
»Prettyman saß mit dir in dem Ausschuss für besondere Operationen.«
»Darauf würde ich nicht zuviel geben«, sagte Bret. »Das hat sich zwar in seiner Personalakte gut gemacht, aber aus der Sicht dieses Ausschusses war Prettyman nur ein aufgeputzter Buchhalter.«
»Er hat aber an die Hauptkasse berichtet«, sagte ich. »Er hat direkt an die Leute von der Zentralen Finanzierungsstelle berichtet, denn er war ihr Mann in diesem Ausschuss.«
»Ich sehe, dass du deine Schularbeiten gemacht hast, Bernard«, sagte Bret. Es verdross ihn offensichtlich, dass ich so gut informiert war. »Ja, Prettyman berichtete direkt an die Hauptkasse, weil ich dieses Verfahren selbst vorgeschlagen hatte. Das ersparte mir die Mühe, alles gegenzuzeichnen und Routineanfragen zu beantworten zu einer Zeit, in der ich oft nicht in London war.«
»Operation Köder? Warum haben ich davon nie etwas gehört?«
»Warum auch? Fast niemand wusste etwas davon. Es waren nur ein paar Leute eingeweiht – der D.G. ich … Selbst Prettyman kannte nicht alle Details.«
Ich betrachtete seine großen Gebärden. »Prettyman unterschrieb die Schecks«, sagte ich.
»Ich weiß nicht, wer dir das erzählt hat. Es ist wahr, dass er die Schecks gegenzeichnete. Aber das war nur eine zusätzliche Sicherheitsvorkehrung des D.G. zur Überwachung der Ausgaben. Die Schecks zeigten nur den Betrag und das Datum, so dass Prettyman den Kassenstand im Auge behalten konnte, aber in alles übrige war er nicht eingeweiht, die Zahlungsempfänger und so weiter.«
»Und plötzlich wird

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