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Geködert

Geködert

Titel: Geködert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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Frank. Einen Kaffee hätte ich gern.«
»Werner war in London. Am Freitag ist er im Büro aufgetaucht und ist allen mächtig auf die Nerven gegangen«, sagte Frank. »Ich war natürlich in Berlin. Als der Deputy mich endlich erreicht hat, wusste ich schon, dass Zena längst wieder sicher zu Hause war, und konnte ihn beruhigen. Damit stand ich natürlich gut da.«
»Ich war am Freitag nicht in London«, sagte ich. »Ich war in Kalifornien.«
»Also, ich nehme noch was Pikantes: Angels on Horseback. Die sind hier wirklich gut. Willst du nicht doch auch eine Nachspeise?« Da ich den Kopf schüttelte, rief er den Kellner und bestellte sich seine »Engel zu Pferde«. »Ich muss sagen, dass Sir Percy seine Sache verdammt gut macht«, sagte Frank.
Aber ich dachte nicht daran, mich von Frank ablenken zu lassen, auch wenn er sich über die Fähigkeiten und Unfähigkeiten des Deputy unterhalten wollte. »Wusstest du, dass Bret noch lebt? Ich bin in Kalifornien bei ihm gewesen.«
»Bret?« Er sah mir voll in die Augen. »Ja, der Alte hat es mir gesagt … vor ein paar Tagen.«
»Warst du überrascht?«
»Ich war stinksauer«, sagte Frank. »Der Alte hat mich mehr als einmal ausdrücklich behaupten hören, dass Bret tot sei, ohne mir je zu widersprechen oder mir die Wahrheit anzuvertrauen.«
»Warum?«
»Weiß der Himmel. Der Alte ist mitunter ziemlich kindisch. Er lachte einfach und sagte, Bret hätte schließlich etwas Ruhe verdient. Dabei hatte er selbst mir erzählt, dass Bret gestorben sei. Bei einem kleinen Abendessen im Kempinski. Wir waren bei der Gelegenheit nicht allein, es waren Leute mit am Tisch, die die Sache nichts anging. Ich konnte also nicht weiter nach Einzelheiten fragen. Wahrscheinlich hätte ich darauf zurückkommen sollen.«
»Aber weshalb hat er ihn für tot erklärt? Welchen Zweck haben sie damit verfolgt?«
»Du hast doch mit ihm gesprochen, nicht ich. Was sagt denn Bret selbst dazu?«
»Ich habe ihn nicht gefragt, weshalb er nicht tot ist«, sagte ich scharf.
Frank sah das Ganze als harmlose Finte. »Bret war ja wirklich kurz davor. Was macht das für einen Unterschied? Und vielleicht haben sie dann aus Sicherheitsgründen nicht verbreitet, dass er dem Tod noch mal von der Schippe gesprungen ist.«
»Aber irgendeinen besonderen Grund dafür kennst du nicht?«
»Nein, wirklich nicht, Bernard.« Er trank einen Schluck und konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf die Farbe und sonstige Beschaffenheit des Weins.
Ich sagte: »Der Feine Harry hat mich rangenommen da drüben.« Frank zog eine Augenbraue hoch. »Er hat mir zu verstehen gegeben, dass, was Bret auch macht, alles von Washington gebilligt wird.«
»Na, der Feine Harry wird’s schon wissen. Der hat jetzt einen ruhigen Job«, sagte Frank. »Die benutzen ihn zwar als Botenjungen, aber mit seinem Anfangsgehalt kannst du ein Dutzend Geiseln freikaufen.«
»Klingt genau wie mein Job«, sagte ich, »bis auf das Gehalt.«
»Weshalb hat der Feine Harry dich rangenommen?«
»Er sagt, ich stelle zu viele Fragen.«
»Das muss eine Verwechslung sein. Das klingt überhaupt nicht nach dir.« Franks Humor war immer schon bemüht. »Fragen über Bret?«
»Fiona ist in die Sache verwickelt. Irgendeine undurchsichtige Finanzaktion. Ein Haufen Geld ist dabei verschwunden. Prettyman war zeichnungsberechtigt … wahrscheinlich als Mittelsmann für die Hauptkasse.«
»Du erzählst doch hoffentlich nicht noch immer herum, dass Prettyman wegen dieser Sache umgelegt worden ist? Ich habe mir die Statistik der Tötungsdelikte für Washington angesehen
– absolut haarsträubend, sage ich dir. Und ich weiß, dass der Deputy das FBI gebeten hat, Prettymans Fall besonders sorgfältig zu untersuchen. Es gibt nichts, was vermuten läßt, dass es sich dabei um was anderes handelt als um einen von diesen zufälligen Morden, die bei Überfällen da drüben an der Tagesordnung sind. Eine elende Geschichte, aber nichts, was eine weitere Untersuchung rechtfertigen würde.«
»Ich dachte, ich finde dabei etwas mehr über Fiona heraus.«
»Über Fiona wissen wir doch längst Bescheid.«
»Ihre Motive, ihre Komplizen und so weiter.«
»Ich kann mir vorstellen, dass das Department jeder Spur nachgegangen ist. Die haben doch noch monatelang jedem nachgeschnüffelt, der auch nur mal von ihr gehört hatte.«
»Dir auch?«
»Bei solchen Untersuchungen ist niemand über einen Verdacht erhaben, Bernard. Ich hätte gedacht, dass du das am besten weißt. Monatelang hat der Minister dem D.G.

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