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Gelassen durch die Trotzphase

Gelassen durch die Trotzphase

Titel: Gelassen durch die Trotzphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Kast-Zahn
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Alles, wodurch etwas beschädigt werden kann: am Computer herumschalten, mit Essen herumschmieren, mit Spielsachen werfen, Tapeten bemalen, im Wohnzimmer Fußball spielen.
    Unsinniges: Besonders oft wollen Kinder etwas, das eigentlich nicht »schlimm«, im Moment aber völlig unsinnig oder einfach nicht machbar ist. Zum Beispiel: am Sonntag in den Kindergarten gehen, im Winter ein Sommerkleid anziehen, einen anderen (falschen) Weg gehen, lieber den blauen Becher haben als den roten und dann doch lieber den gelben, die Sauce von den Nudeln wieder herunter haben, mit Mama zur Arbeit gehen, abends um neun ein Puzzle mit 100 Teilen anfangen. Immer wieder müssen Sie dann sagen: »Das geht jetzt nicht!«
Was muss sein – auch wenn Ihr Kind es nicht will?
    Wenn Sie Ihrem Kind nicht das erlauben, was es gerade unbedingt will, verderben Sie ihm den Spaß. Alle Eltern müssen leider manchmal die Spielverderber sein – indem sie ihrem Kind etwas Gefährliches, Unangemessenes oder Unsinniges verbieten. Außerdem müssen sie auch sehr oft etwas von ihrem Kind verlangen, was ihm überhaupt nicht gefällt.
Das betrifft zum einen vieles, was zur täglichen Routine gehört: das Windelnwechseln über sich ergehen lassen, anziehen, bei den Mahlzeiten sitzen bleiben, zur Toilette gehen, die Spielsachen wieder aufräumen, sich waschen und die Zähne putzen, den Schlafanzug anziehen und ins Bett gehen.
Darüber hinaus gibt es jeden Tag auch noch unzählige weitere Situationen, in denen Sie von Ihrem Kind etwas verlangen müssen, wozu es garantiert keine Lust hat. Zum Beispiel: aus der Badewanne endlich wieder rauskommen, den Fernseher ausmachen und sich mit an den Esstisch setzen, in der Stadt an Mamas Hand gehen statt allein, der Schwester das Spielzeug zurückgeben, im Winter Jacke, Schal und Mütze anziehen.
Eltern müssen entscheiden
    In all diesen Situationen müssen Sie als Eltern entscheiden, welches Verhalten Ihres Kindes in seinem jeweiligen Alter sinnvoll und angemessen ist. Dafür stellen Sie Regeln auf. Diese Regeln sollten natürlich gut überlegt und fair sein – aber dann muss Ihr Kind akzeptieren, was Sie von ihm fordern: »Du musst jetzt tun, was ich sage, auch wenn es dir nicht gefällt.«
    Manchmal ist es für uns Eltern gar nicht so leicht, sich gegen den Willen unserer Kinder durchzusetzen. Es macht keinen Spaß, sich unbeliebt zu machen und heftigen Protest aushalten zu müssen. Aber wenn etwas für Ihr Kind gut ist, müssen Sie es auch gegen seinen Willen von ihm einfordern.
    Ein anschauliches Bild dafür, was Kinder wollen und was Eltern von ihnen verlangen und warum, sind die beiden Trotz-Kisten. Sie zeigen auch, was Kinder davon haben, wenn es nicht immer nach ihrem Willen geht.
    Tipp: Verlässliche Regeln
    Was Ihr Kind heute darf, was es nicht darf oder was es tun muss, gilt so auch morgen und übermorgen noch. Wenn Sie aus gutem Grund eine Ausnahme machen oder eine Regel abändern, erklären Sie Ihrem Kind das. So weiß es, woran es sich halten kann.
Die Trotz-Kisten
    Wenn Sie Ihrem Kind nicht seinen Willen geben oder gegen seinen Willen etwas durchsetzen wollen, dann haben Sie es als Eltern nicht leicht. Vor allem, wenn Ihr Kind gerade im Trotzkopfalter ist: Es ist bereit zu kämpfen, und es gibt nicht so leicht auf. Das kann sehr laut und sehr anstrengend werden. Die Versuchung, genervt nachzugeben, ist groß: Dann hätten Sie Ihre Ruhe.
Die »Ich-will-Kiste«
    Was auch immer gerade die »Ich-will-Kiste« ausmacht – solange die Kinder darin stecken, fühlen sie sich gut. Auch die Eltern genießen es, wenn ihr Kind Freude an etwas hat oder wenn ihm etwas gut gelingt. Oft sind die Eltern sogar mit in der Kiste: wenn sie mit ihrem Kind zusammen etwas tun, das beiden Spaß macht. Auch bei wünschenswerten und sinnvollen Tätigkeiten gilt: Irgendwann ist die Spiel- und Spaßzeit vorbei – vielleicht, weil das Kind ins Bett gehen soll oder in den Kindergarten, weil es mit zum Einkaufen kommen soll oder weil Essenzeit ist. Dann muss es raus aus der Kiste. Wenn das Kind etwas Gefährliches, etwas Unangemessenes oder etwas Unsinniges will, muss es ebenfalls raus aus der »Ich-will-Kiste«, und zwar sofort.
    Irgendwann muss Ihr Kind raus aus der »Ich-will-Kiste«. Darauf folgt im Trotzalter nicht selten Donnergrollen oder sogar ein ausgewachsenes Gewitter, sprich ein heftiger Trotzanfall.
Daniel (4 Jahre) hat in seiner »Ich-will-Kiste« vor allem Spiele mit Waffen: Jeder Stock, jeder Legostein wird

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