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Gelassen durch die Trotzphase

Gelassen durch die Trotzphase

Titel: Gelassen durch die Trotzphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Kast-Zahn
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nichts mitmache. Wenn ich immer anfange zu weinen, wenn ich nicht bei dir sein kann. Oder wenn ich einen Wutanfall kriege, weil mir etwas nicht gelingt oder weil ich irgendetwas nicht haben darf. Nimm es bitte nicht persönlich. Ich mache das nicht, um dich zu ärgern. Ich brauche das zum Lernen.«
    Tipp: Die eigene Arbeit wertschätzen
    Ein Kind zu versorgen ist eine wertvolle Arbeit, die viel Zeit, Geduld und auch Geld kostet. Nicht nur die Gesellschaft sollte diese Arbeit wertschätzen – Sie selbst sollten es auch tun!
Zeit und Zärtlichkeit
    Es kommt gar nicht so sehr darauf an, wie viel Zeit Sie mit Ihrem Kind verbringen. Auch bei einer liebevollen Tagesmutter, in der Krippe oder im Kindergarten kann es bestens aufgehoben sein. Viel wichtiger ist, dass Sie die gemeinsame Zeit gut nutzen.
    Jeden Tag braucht Ihr Kind mindestens einmal Ihre ganze Aufmerksamkeit. Warum? Ihr Kind würde es so erklären: »Ich brauche dich, damit du mir zuhörst und zuguckst, wenn ich was baue oder male. Damit du mir was erzählst und erklärst, mir Geschichten vorliest und mit mir singst und spielst. Am liebsten mache ich das, was dir auch am meisten Spaß macht. Ich kann so viel von dir lernen. Und ich kann mit dir zusammen so viel Spaß haben.«
    Sich mit Ihnen auszutauschen ist der sehnliche Wunsch Ihres Kindes: »Das brauche ich: dass du mich lieb anguckst und anlächelst und mir über das Haar streichst oder mich hochhebst, mich in den Arm nimmst oder mir einen Kuss gibst. Einfach so, weil ich da bin. Deine Stimme, die brauche ich auch, wenn du lieb mit mir sprichst, und deinen Geruch. Manchmal brauche ich es, dass ich mich ganz eng an dich kuscheln kann. Manchmal will ich aber auch für mich sein – trotzdem habe ich dich dann lieb.«
Verlässlichkeit und Schutz
    Ihr Kind braucht das Gefühl, dass immer jemand für es da ist – auch die Großeltern oder eine Tagesmutter können ruhig immer wieder als feste Bezugspersonen einspringen. Es braucht einen vorhersehbaren, regelmäßigen Tagesablauf: »Wer bringt mich zum Kindergarten, wer holt mich ab? Wann gibt es Essen? Wer bringt mich ins Bett – und wie viele Geschichten darf ich dann hören? Wann stehe ich morgens auf?«
    Verlässlichkeit ist auch dann besonders wichtig, wenn die Eltern sich getrennt haben: Es muss klar sein, bei wem Ihr Kind zu Hause ist, wann und wie oft es den anderen Elternteil besuchen darf.
    Manchmal hat Ihr Kind zu wenig Angst, dann müssen Sie es vor gefährlichen Situationen schützen. Manchmal hat es zu viel Angst, dann machen Sie ihm Mut. Zeigen Sie ihm, dass Sie die Welt kennen, dass Sie stark sind und wissen, was gut für es ist.
    GU-ERFOLGSTIPP
    SICHERHEIT GEBEN
    Zeigen Sie Ihrem Kind jeden Tag mit Worten und Gesten: »Ich bin für dich da. Ich bleibe bei dir. Du bist sicher. Ich passe auf. Du kannst dich auf mich verlassen.«
Gelegenheit zum Lernen und zum Spielen
    Ihr Kind lernt viel, indem es Sie beobachtet. Weil Sie sein Vorbild sind, ahmt es alles nach, Gutes und weniger Gutes. Bis es etwas Neues gut kann, muss es das wieder und wieder üben. Am besten lernt Ihr Kind dabei aus seinen Fehlern, und deshalb will es auch vieles allein machen. Seine Botschaft an Sie: »Lass mich alles allein machen, was ich allein schaffen kann! Zeige mir, dass du mir viel zutraust. Für mich ist es so wichtig, stolz auf etwas zu sein, das ich allein geschafft habe. Hab Geduld mit mir, auch wenn ich mal ein bisschen länger brauche als andere. Verlange nichts von mir, was noch viel zu schwer für mich ist.«
    Natürlich lernt Ihr Kind auch von anderen Erwachsenen und ganz besonders von anderen Kindern – deshalb sind Spielgruppen und der Kindergarten so wichtig. Es will auch seine weitere Umgebung spielerisch erkunden und braucht dazu viel Bewegungsfreiheit. Genauso wie es in Ruhe für sich spielen, malen oder basteln will, braucht es die Gelegenheit, das zusammen mit anderen zu tun. Seine Fantasie wird am besten angeregt, wenn es nicht nur mit vorgefertigten Spielsachen spielt, sondern auch mit Alltagsgegenständen wie Kochlöffel und Backschüssel – und ganz oft draußen in der Natur mit Wasser, Steinchen, Tannenzapfen, Laub ...
Starke Eltern
    Bestimmt will auch Ihr Kind oft etwas durchsetzen, das ihm schadet: im Winter ohne Jacke nach draußen gehen (Wutanfälle beim Anziehen: sehr beliebt bei Zwei- bis Dreijährigen!), Berge von Süßigkeiten essen, stundenlang fernsehen ... Ihr Kind braucht in diesen Situationen nicht Ihre Nachgiebigkeit, sondern Ihre

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