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Gelassenheit lernen

Gelassenheit lernen

Titel: Gelassenheit lernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Nuernberger
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schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht glücklich. Was ist also dein Geheimnis?“ Es kam die gleiche Antwort: „Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich.“
    Der Meister fügte nach einer Weile hinzu: „Sicher liegt auch ihr und ihr geht auch und ihr esst. Aber während ihr liegt, denkt ihr schon ans Aufstehen. Während ihr aufsteht, überlegt ihr, wohin ihr geht und während ihr geht, fragt ihr euch, was ihr essen werdet. So sind eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo ihr gerade seid.
    Im jetzigen Augenblick, zwischen Vergangenheit und Zukunft, findet das eigentliche Leben statt. Lasst euch auf diesen Augenblick ein und ihr habt die Chance, gelassen und glücklich zu sein.“
    Verantwortung übernehmen und abgeben
    Für vieles in unserem Leben tragen wir Verantwortung: für uns selbst und unsere Gesundheit, für Menschen und Lebewesen, die uns anvertraut sind, für Pflichten in Beruf und Familie. Wir tragen Verantwortung für unsere Handlungen und auch für unsere Unterlassungen. Wir können in die Verantwortung genommen werden, sofern wir keine Krankheit haben, die uns davon entbindet.
    Dann gibt es Dinge, für die wir nicht verantwortlich sind, z. B.: die Wetterlage, Vulkanausbrüche, die Farbe des Himmels, die Erdanziehungskraft usw. Das erscheint klar, da dies Phänomene sind, auf die wir keinen Einfluss haben. Manchmal ist die Frage nach der Verantwortung jedoch nicht ganz so offensichtlich. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich bewusst machen, für was Sie tatsächlich verantwortlich sind.
    Verantwortlich sein versus verantwortlich fühlen
    Als Elternteil sind Sie dafür verantwortlich, dass Ihr Kleinkind nicht auf die Straße läuft oder in die Steckdose fasst. Für Ihre Gesundheit, Ihr gesellschaftliches Auftreten tragen Sie Verantwortung. Durch Ihre Unterschrift unter einen Arbeitsvertrag versichern Sie verantwortlichen Umgang mit Produkten, internen Informationen oder Erholungszeiten. Wenn Sie am Steuer sitzen, tragen Sie Verantwortung für die Mitinsassen.
Wofür fühlen Sie sich verantwortlich?
    Daneben gibt es Dinge, für die wir uns verantwortlich fühlen, es aber nicht sind.
    Beispiel
    Ihre Mutter erwartet Sie wie selbstverständlich jeden Sonntag um zwölf zu Schweinebraten und Klößen und ist „sehr traurig“, wenn Sie einmal nicht kommen können. Sie nimmt Ihre Absage geknickt und gekränkt an.
    Den Ausflug mit Freunden können Sie gar nicht richtig genießen, weil Sie vom schlechten Gewissen geplagt werden. Ihre Mutter tut Ihnen leid. Letztlich ist Ihnen der ganze Tag vermiest, weil Sie ständig an Ihre enttäuschte Mutter denken müssen.
    In solchen Fällen stellt sich zunächst die Frage nach der Verantwortung. Wer ist für was verantwortlich? Sobald Sie für alles und jeden die Verantwortung übernehmen, können Sie kaum gelassen bleiben. Es wird immer so sein, dass nicht alle Menschen, Sie selbst eingeschlossen, gleichzeitig zufrieden sind oder von Ihnen glücklich gemacht werden können. Es wird immer wieder Missstände oder Enttäuschungen geben. Nicht für alle sind Sie verantwortlich. Lassen Sie deshalb die Verantwortung dort, wo sie hingehört.
Übernehmen Sie nicht jegliche Verantwortung
    Konkret heißt das im oben genannten Fall: Ihre Mutter möchte, dass Sie zum Essen kommen. Sie kommen ganz gern, wollen aber ab und zu an Sonntagen etwas anderes unternehmen. Sie tragen hierbei nur die Verantwortung für die rechtzeitige und korrekte Absage. Nicht für das Sonntagsprogramm Ihrer Mutter. Und nicht für die Stimmung der Mutter. Belassen Sie die Dinge dort, wo sie hingehören, sofern es sich um mündige und erwachsene Menschen handelt.
    Da es hier in erster Linie um Wünsche einer anderen Person geht, ist es sinnvoll, im Zuge der Eigenverantwortung zu überprüfen, inwiefern der sonntägliche Schweinebraten für Sie (noch) passt oder nicht. Deckt sich der Wunsch Ihrer Mutter mit Ihren Bedürfnissen? Oder fühlen Sie sich vielmehr verpflichtet, genervt, fremdbestimmt? Ist das regelmäßige Sonntagsessen für Sie wichtig, anregend und wollen Sie das?
    Wichtig
    Es gibt einen Unterschied zwischen „ich bin verantwortlich“ und „ich fühle mich verantwortlich.“ Ersteres müssen Sie annehmen, Letzteres kritisch hinterfragen. Sie können nur gelassen bleiben, wenn Sie sich nicht für alles verantwortlich fühlen.
    Wo können Sie delegieren?
    Für Führungskräfte, die mit

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