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Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Titel: Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marty Tolstoy
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lieb von ihr, dass sie kontrollierte, wie es um meine Gesundheit bestellt war.
    Man merkte deutlich, dass sie vor Neugier platzte, aber sie hielt ihre Fragen tapfer zurück und schaute mir zu, wie ich auf den Knöcheln meiner Finger rumkaute, während ich meinen Kopf auf den Knien abstützte. Jedes Mal, wenn ich meinen Kopf anders legte oder tief durchatmete, starrte sie mich voller Hoffnung an, doch ich schwieg weiter. Mit der Zeit fand ich es zunehmend lustig, wie Andrea jedes Mal fast einen Anfall bekam, wenn ich ihr falsche Hoffnungen durch meine falschen Signale machte. Irgendwann konnte ich es nicht mehr halten und lachte, natürlich zum Unverständnis der Person neben mir.
    „Hoh, Jan, du Idiot!“, schimpfte sie und schlug mir ein Kissen auf den Kopf. „Ich mache mir hier voll die Sorgen und du fi ndest das lustig!“
    „Entschuldige, ich konnte grad nicht anders“, bete uerte ich und lachte weiter.
    „Wie war es denn nun? Was ist bei der ganzen Sache rausg ekommen?“, fragte sie mich ungeduldig.
    Nach ein paar weiteren kleinen Prustern kriegte ich mich wieder ein und überlegte, ob ich ihr jetzt gerad eraus die Wahrheit erzählen sollte oder ob ich solange drumherum reden sollte, bis sie von selbst darauf kommen würde. Sagen müsste ich es ihr so oder so und ich wollte es ja auch loswerden ...
    Ich räusperte mich einmal und rückte dann mit der Sprache raus: „Sie h aben ihn freigesprochen.“ Ich sagte es, als wäre es das Normalste auf der Welt.
    In Andreas Gesicht entstand ein riesiges Frageze ichen. „Wie, freigesprochen? ... Einfach so?“ Ich zuckte mit den Schultern und nickte. Andrea war sich nicht sicher, ob sie das richtig verstanden hatte. „Freigesprochen ... So richtig mit ohne Strafe?“
    „Ja“, antwortete ich wi eder ganz cool.
    „Aber wie kann das denn sein? Der hat doch  ... da waren doch etliche Sachen gegen ihn am Laufen ... Ich habe drei Artikel kontrolliert, in denen sämtliche Vorwürfe standen, die bestätigt wurden, was ist denn auf einmal mit dem ganzen Zeug? Hab ich da irgendwas nicht mitgekriegt?“, hakte sie aufgebracht nach.
    Ich zuckte wieder mit den Schultern. „Das hab ich auch nicht verstanden, was da los war, aber neulich war irgendwie schon ein Gericht ... also neulich musste er da schon mal hin und da wurde das geklärt, aber was, weiß ich auch nicht.“
    Andrea konnte es einfach nicht fassen. Krampfhaft überlegte sie, ob sie ihren Ohren trauen durfte, wä hrend sie durch den Raum ging und sich nachdenklich am Kinn kratzte. „Ja und die Sache, wo er dich angegriffen hat? Wurde dazu gar nichts mehr gesagt? Deswegen warst du doch da, oder?“
    Nun wurde ich doch ein bisschen blass um die N ase. Stimmt ja, sie wusste ja von dem Angriff. Das hatte ich schon wieder völlig verdrängt. In meinem Hals baute sich ein riesiger Kloß auf. Wie sollte ich da nur wieder heile rauskommen. Nervös versuchte ich ihren Blicken auszuweichen, doch umso mehr ich das versuchte, desto nervöser wurde ich und umso nervöser ich wurde, desto mehr wurde Andrea klar, dass da irgendwas im Busch war.
    „Jan? Was willst du mir sagen?“
    Eine Weile druckste ich noch herum, doch dann hatte Andrea mich so weit, dass ich es nicht mehr aushielt. Mit dem letzten Rest Mut, den ich noch zusammenbekam, murmelte ich ganz leise vor mich hin: „Ich habe die Aussage verweigert.“
    Das Fragezeichen in Andreas Gesicht ve rwandelte sich in ein blutrotes Ausrufungszeichen ... aber vielleicht war das auch nur die Verzweiflung, die ihr das Blut in den Kopf pumpte.
    „Du hast WAAAS?!“ Den Schrei hatte man sicherlich noch weit außerhalb der Stadt gehört. Ich zog den Kopf ein und wartete eingeschüchtert die ganzen A nschuldigungen ab, die Andrea einfallen würden. „Jan, ich glaub das nicht! Hab ich das grad richtig verstanden? Du hast tatsächlich die Aussage verweigert?!“
    „Ja“, piepste ich leise, ohne mich zu bew egen.
    Aufgebracht verschränkte Andrea ihre A rme. „Boah, ich wusste, du würdest irgendwie so was machen. ICH WUSSTE ES! Ich dachte nur, ich bringe dich besser nicht noch auf solche Ideen, und hab deswegen meine Klappe gehalten, aber du kommst ja ganz offensichtlich von ganz alleine auf so was!“ Sie ging ein paar Schritte durch den Raum und griff sich in die Haare. „Ok, also mal im Klartext ... der ist jetzt frei.“ Ich nickte. „Da läuft jetzt irgendwo ein kriminelles Biest frei rum und das nur, weil ...“
    „Er ist kein Biest!“, unterbrach ich

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