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Geliebt, begehrt, verwoehnt

Geliebt, begehrt, verwoehnt

Titel: Geliebt, begehrt, verwoehnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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gehen. Darum dachte ich, ich, bringe sie dir persönlich vorbei. Ich musste sowieso nach London, um jemanden zu treffen."
    „Ja, ich habe dich im Restaurant mit ihr beobachtet", erklärte Melly bissig.
    "Anscheinend gibt es ein paar Großstadtfrauen in London, die deinen Ansprüchen genügen." Ihr Verstand schaltete sich wieder ein, bevor sie zu viel von ihren verletzten Gefühlen preisgab. "Bitte geh."
    "Aber warum?" fragte Finn.
    "Bitte geh. Jetzt gleich", beharrte Melly. Sie drängte sich an ihm vorbei zur Tür, was in dem engen Flur nicht einfach war. Als sie die Klinke in der Hand hatte, sagte sie mit bitterer Ironie: "Zum Glück sind wir ja in London und laufen nicht Gefahr, durch eine unpassierbare Furt oder einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten zu werden. Es gibt also keinen Grund ... Oh!" Sie hielt erschrocken den Atem an, als plötzlich das Licht ausging.
    Ihre Angst vor der Dunkelheit war ein Überbleibsel aus ihrer Kindheit, und Melly schämte sich dafür. Doch sie konnte nichts dagegen tun, dass die altbekannte Panik in ihr aufstieg, als sie mit einem Mal in dem engen, fensterlosen Flur ihrer Wohnung im Dunkeln stand.
    Verzweifelt versuchte sie, die Fassung zu bewahren. "Wahrscheinlich ist eine Sicherung herausgesprungen", hörte sie sich mit dünner Stimme sagen. Sie war wie gelähmt vor Angst und unfähig, sich auch nur einen Schritt zu bewegen.
    "Es sieht eher nach einem Stromausfall aus", hörte sie Finn aus einiger Entfernung antworten. Er musste sich ins Wohnzimmer vorgetastet haben. "Es ist überall stockdunkel. Ich sehe nirgendwo Licht."
    Melly begann zu zittern und musste all ihre Willenskraft aufbieten, um zu erwidern: "Wir sind in London. Hier gibt es keine Stromausfälle. "
    "Genauso wenig, wie es in Shropshire plötzliche Überschwemmungen und Schneestürme im November gib t“, bemerkte Finn trocken. "Ob es dir gefällt oder nicht, ich werde dich auf keinen Fall hier allein lassen, bevor das Licht wieder da ist."
    Sie fühlte sich ungeheuer erleichtert. Aber sie wollte es ihm nicht zeigen und sagte boshaft: "Deine Bekannte, mit der du essen warst, wird dich sicher vermissen."
    „Tina? Sie ist meine Anwältin. Sie und ihr Mann sind alte Freunde von mir aus meiner Zeit an der Börse."
    Die Brünette war seine Anwältin! Auf einmal war Melly dankbar dafür, dass es stockdunkel war. So konnte er wenigstens nicht sehen, dass sie vor Verlegenheit errötete. Auch das Glücksgefühl, das sie plötzlich durchflutete, blieb seinen Augen verborgen. "Du musst trotzdem nicht hier bleiben", beharrte sie. Dabei wusste sie, dass sie, wenn Finn jetzt gehen würde, sich hier im Flur zusammenkauern und warten würde, bis der Strom wiederkam oder der Tag anbrach. So groß war ihre Angst vor der Dunkelheit.
    "Wenn du ernsthaft glaubst, ich würde dich in so einer Situation allein lassen, dann hast du dich getäuscht", bemerkte Finn. "Hast du irgendwo Kerzen?"
    „Ja. In der Küche." Melly schluckte nervös bei der Vorstellung, ihre dunkle Wohnung durchqueren zu müssen. Am liebsten wäre sie geblieben, wo sie war.
    Sie erwartete, dass Finn sie aufforderte, die Kerzen zu holen.
    Stattdessen schlug er vor: "Komm, wir holen sie zusammen. Zeig mir den Weg." Er nahm sie bei der Hand.
    Seine warme Hand zu spüren tat gut. Melly schloss die Augen und atmete tief durch. In seiner Nähe fühlte sie sich sicher und beschützt. Sie fand den Mut und die Kraft, Schritt für Schritt in Richtung Küche zu gehen.
    Finn stand dicht hinter ihr, als sie den Küchenschrank öffnete, in dem sie die Kerzen aufbewahrte. Die Streichhölzer lagen direkt daneben. Als sie sich umdrehte, um beides Finn zu reichen, berührte sie ihn. Vor Schreck über so viel Nähe ließ sie die Streichholzschachtel fallen.
    Sie bückten sich gleichzeitig danach. Melly spürte, wie Finns warmer Atem ihre Wange streifte. Verlangen durchflutete sie, und sie kämpfte dagegen an.
    Dass Finn bei ihr geblieben war, hatte nichts zu bedeuten. Er benahm sich wie ein Gentleman, das war alles. Es hieß nicht, dass er sie liebte. Es war kein Grund, ihm zu sagen, dass sie ihre Meinung geändert hatte und nicht mehr unbedingt in der Stadt leben musste. Oder dass sie sich vorstellen konnte, ihre Agentur auch von einem Büro auf dem Land aus zu führen. Sie würde ihm auch nicht von den langen, einsamen Nächte erzählen, die sich durchwacht hatte, seit sie nach London zurückgekommen war. Nächte, in denen sie alles darum gegeben hätte, in seinen Armen zu

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