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Geliebt

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Titel: Geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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hätte sie nicht so schlecht behandeln dürfen. Er hätte netter sein sollen, aber er war einfach zu bekifft gewesen. Trotzdem hatte er ein schlechtes Gewissen. Vermutlich wollte ein Teil von ihm zur Normalität zurückkehren, was auch immer das war. Caitlin kam der Normalität am nächsten.
    Warum war sie zurückgekommen? Wollte sie auch wieder in Oakville leben? Das wäre fantastisch. Vielleicht könnten sie sich gemeinsam eine Wohnung nehmen. Je mehr Sam darüber nachdachte, desto besser gefiel ihm die Vorstellung. Er wollte mit ihr reden.
    Er zog sein Handy aus der Tasche und sah das blinkende Symbol im Display. Er klickte es an und las die neue Facebook-Nachricht. Sie war von Caitlin – sie war in der alten Scheune.
    Perfekt. Er würde sofort hinfahren.
    ***
    Nachdem Sam den Wagen abgestellt hatte, ging er über das Grundstück zur alten Scheune. Wenn sie von der alten Scheune sprachen, wussten beide sofort, was gemeint war. Als sie in Oakville gewohnt hatten, waren sie häufig dort gewesen. Die Scheune gehörte zu einem Grundstück mit einem großen Haus, das schon seit Jahren zum Verkauf stand. Aber der Kaufpreis war viel zu hoch. Soweit sie wussten, kamen nie Interessenten, um das Gebäude zu besichtigen.
    Ganz hinten auf dem Grundstück stand diese coole Scheune – sie war völlig leer. Sam hatte sie eines Tages entdeckt und Caitlin gezeigt. Sie fanden nichts dabei, dort abzuhängen. Beide hassten den kleinen Wohnwagen, den sie sich mit ihrer Mom teilen mussten. Eines Abends waren sie lange in der Hütte geblieben, hatten sich unterhalten und über der coolen Feuerstelle Marshmallows geröstet. Schließlich waren sie beide eingeschlafen. Seitdem hatten sie hin und wieder dort übernachtet, vor allem, wenn zu Hause dicke Luft gewesen war. Nach einigen Monaten hatten sie begonnen, die Scheune als ihr Eigentum zu betrachten.
    Mit federnden Schritten marschierte Sam auf die Scheune zu und freute sich auf Caitlin. Sein Kopf war inzwischen wieder ziemlich klar, dafür hatte nicht zuletzt der große Kaffee von Dunkin’ Donuts gesorgt, den er während der Fahrt getrunken hatte. Mit fünfzehn durfte er eigentlich noch nicht Auto fahren, aber er hatte nicht warten wollen, bis er alt genug war, um seinen Führerschein zu machen. Bisher war er noch nie von der Polizei angehalten worden. Und er konnte fahren. Warum sollte er also warten? Seine Freunde liehen ihm ihren Pick-up, fertig.
    Als Sam sich der Scheune näherte, fragte er sich plötzlich, ob dieser Typ wohl bei ihr sein würde. Er hatte etwas an sich … das er nicht einordnen konnte. Waren die beiden zusammen? Caitlin hatte Sam immer alles erzählt. Wie kam es also, dass er noch nie von dem Typen gehört hatte?
    Und warum stellte Caitlin auf einmal Fragen wegen Dad? Sam war sauer auf sich selbst, weil es tatsächlich Neuigkeiten gab, die er ihr gerne erzählt hätte. Endlich hatte er eine Antwort auf seine Nachforschungen über Facebook bekommen. Ihr Dad hatte sich gemeldet. Er schrieb, dass er sie vermisste und sie sehen wollte. Endlich. Nach all den Jahren. Sam hatte bereits zurückgeschrieben. Sie waren also wieder in Kontakt, und Dad wollte sie beide sehen. Warum hatte Sam ihr das nicht einfach erzählt? Nun, zumindest konnte er es ihr jetzt sagen.
    Der Schnee knirschte unter seinen Stiefeln, der Schneefall wurde dichter, und auf einmal fühlte Sam sich glücklich. Vielleicht würde alles wieder gut werden, nun, da Caitlin hier war. Vielleicht war sie zum richtigen Zeitpunkt aufgetaucht, als er total fertig war – bestimmt würde sie ihm helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Sie hatte immer schon ein Händchen dafür gehabt, ihm aus der Patsche zu helfen. Vielleicht war das seine Chance.
    Er wollte eine weitere Zigarette aus der Tasche ziehen, überlegte es sich jedoch anders. Vielleicht konnte er seinem Leben eine neue Richtung geben.
    Er zerdrückte die Schachtel und warf sie ins Gras. Er brauchte die Zigaretten nicht. Er war stärker.
    Voller Vorfreude öffnete er die Schuppentür. Er wollte Caitlin in den Arm nehmen und ihr sagen, dass es ihm leidtat. Ihr würde es ebenfalls leidtun, und alles wäre wieder gut.
    Aber die Scheune war leer.
    »Hallo?«, rief Sam, obwohl er schon wusste, dass niemand da war.
    Sein Blick fiel auf die Asche in der Feuerstelle. Das Feuer musste schon vor Stunden gelöscht worden sein. Nirgendwo entdeckte er Habseligkeiten, die darauf hindeuteten, dass sie vielleicht noch in der Nähe war. Caitlin war fort. Wahrscheinlich

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