Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
die kleine Victoria gegeben hat. Im Kensington-Palast. Sie waren das Mädchen am Fenster.«
    Sie hatte es schon für unerträglich demütigend gehalten, ihn bitten zu müssen, sie vom Empfang bei der Königin freizustellen. Aber das war nichts gewesen im Vergleich hierzu.
    »Ich war wütend«, sagte er. »Ich bin mit ein paar anderen Burschen in den Garten hinaus. Ich habe ihnen gesagt, ich würde den Mädchen einen Schrecken einjagen. Als ich angefangen habe, das Spalier hochzuklettern, sind die Jungs weggelaufen.«
    Das hier war wie der Albtraum, wo sie mitten auf der Straße stand und es nicht schaffte fortzulaufen, als diese Kutsche auf sie zukam. Unfähig war zu schreien.
    »Ich habe Sie beobachtet, wie Sie alleine in einem der Schlafzimmer waren und sich umgezogen haben.« Er malte mit lockerer Handbewegung ihre Kurven in die Luft.
    »Ich habe Sie nackt gesehen.«
    jede einigermaßen vernünftige Frau hätte vorgegeben, nicht zu wissen, wovon er sprach. Doch Pamela stand schweigend da und dachte an eine Zeit, die sie hatte auf ewig vergessen wollen.
    »Verlogenes kleines Weibsstück!« Seine Augen blitzten vor Wut. »Sie haben mich gesehen. Sie haben mich erkannt! Sie haben die ganze Zeit gewusst, dass ich es war, der -« Er brach ab.
    »Der das Spalier hinuntergestürzt ist?«, fragte sie mit sanfter Stimme. Es war zu spät. Es gab kein Zurück mehr. Er hatte sie erkannt. »Ja, Lord Kerrich. Ich habe in Ihnen sofort den berühmt-berüchtigten Burschen wieder erkannt, der kopfüber und mit nacktem Hintern vorm gesamten Hochadel der damaligen Zeit gebaumelt hat.« Sie straffte hochmütig die Schultern. »Darf ich mich jetzt wieder anziehen?«

Kapitel 24
    Pamela stand splitterfasernackt vor Kerrich und wirkte so souverän wie in jener Nebelnacht vor langer Zeit, als Kerrich sie das erste Mal gesehen hatte – und begehrt. Verfluchtes Weib, konnte sie denn gar nichts erschüttern? »Nein! Sie dürfen sich nicht wieder anziehen«, sagte er schroff.
    »Sie waren schon damals ein ausgemachter Schurke.« Mit kühler Geringschätzigkeit ging ihr das Urteil über die Lippen.
    »Ich kann einfach nicht glauben, das Sie mich so lange belogen haben in einer so wichtigen Angelegenheit.«
    »Ich habe nicht gelogen.«
    »Aber Sie haben etwas vor mir verborgen – schon wieder.« Er stützte ungläubig den Kopf in die Arme. »Genau wie bei Ihrem Aussehen.«
    »Als hätten Sie mir all Ihre Wahrheiten erzählt.«
    »Wir reden hier nicht über
meine
Sünden.« Er tigerte durchs Zimmer. Er war ein Mann. Männer hatten in bestimmten Angelegenheiten nicht aufrichtig zu sein – wenn es um Gefühle ging, beispielsweise. »Hier geht es um etwas ganz anderes. Wie lange ist Ihnen das alles schon klar?«
    »Die ganze Zeit.« Pamela zuckte die Achseln. »Oder auch nicht. Was macht das für einen Unterschied? Wir haben uns nur dieses eine Mal getroffen. Und es hatte keinerlei Bedeutung.«
    »Keine Bedeutung? Sie wagen zu behaupten, es hätte keine Bedeutung gehabt? Diese Nacht hat mich jahrelang in meinen Träumen verfolgt. Und tut es immer noch.« Kein Wunder, dass er von diesem wunderbaren Körper geträumt hatte, auf dem das grässliche Antlitz Miss Lockharts saß! »Allerdings weiß ich jetzt auch, warum.«
    »Dieser Abend liegt lange zurück«, sagte sie. »Und kaum zwei Wochen später hat Vater uns verlassen. Ich denke nie über diesen Abend nach. Ich erinnere mich kaum noch daran. Ich will meine Kleider.«
    »Ich habe den ganzen Nachmittag über versucht, Ihnen Kleider zu verschaffen, und wenn Sie die verfluchten Sachen einfach nur angenommen hätten, wüsste ich jetzt immer noch von nichts.« Dieses Gesicht. Dieser Körper. Es war das erste Mal gewesen, dass ein Mädchen ihn betört hatte. Und es war ihr egal gewesen. Ihr Vater hatte sie als Gesellschaft für die kleine Prinzessin in den Palast gebracht, und sie hat te, soweit Kerrich verstanden hatte, alles drangesetzt, ihre Sache gutzumachen. Wenn er zurückblickte, schien es ihm, als habe sie die perfekte Tochter sein wollen. Als hätte ihr das einen perfekten Vater verschafft. Kerrich und seine tollpatschigen Versuche, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, waren zweitrangig gewesen und hatten ihm nur Spott eingebracht.
    »Dann nehme ich sie eben jetzt.«
    »Ja, verflucht.« Er hob die Unterwäsche auf und warf sie ihr zu.
    Sie fing alles auf und legte es auf einen Stuhl. Nur das Unterkleid zog sie, so schnell es ging, über den Kopf. »Ich habe Sie durchaus gesehen. Genau genommen,

Weitere Kostenlose Bücher