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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Geliebter. Wir lieben einander. Wir küssen und berühren uns, wir sind unzüchtig, wir machen Liebe. Sie würden doch all das eingestehen – bis auf die Liebe. Ich weiß jetzt, was mir abgeht, wenn ich bei Ihnen bin. Es ist dieses leises Geflüster, wenn die erste Leidenschaft vorüber ist. Die geflüsterten Liebesworte.«
    »Sie wären gelogen.« ja, das wären sie. Sie zurrte die Unterröcke fest und griff nach dem Kleid. »Außerdem flüstern Sie auch nichts.«
    Er gab nicht auf. »Sie tun so, als würden Sie schlafen.« Er zeigte auf das zerwühlte Bett. »Oder Sie tun, als sähen Sie all das nicht.«
    Pamela hatte ihren Vater erlebt, wie er ganze Heerscharen junger Mädchen belogen hatte, und das hatte sie unerbittlich werden lassen. »Ich möchte Sie nicht lieben.«
    »Ich weiß.« Er nahm ihr das Kleid aus der Hand, zog es ihr über den Kopf und war ihr mit den Ärmeln behilflich. »Von unserem ersten Treffen an haben Sie mich über denselben Kamm geschert wie ihren Vater. Und egal, was passierte, nie haben Sie sich zugestanden, Ihre Meinung zu ändern. Sie sehen nur den Lebemann in mir, nie den Mann.« Er schloss die kleinen Porzellanknöpfe auf dem Rücken des Kleides.
    Hatte Kerrich etwa Recht? Sie hatte die ganze Zeit geglaubt, ihr Herz schmerze so, weil es sich dumm und frivol nach einem Mann sehnte, der Vater glich. Aber was, wenn es schmerzte, weil sie sich nicht erlaubte, den Mann ihrer Träume zu lieben?
    »Ob Sie mich nun verlassen oder nicht, ich behaupte, Sie haben Ihren Vater geliebt, auch wenn er durch und durch ein Schuft war. Und solange Sie sich das nicht eingestehen, werden Sie niemals einen Mann lieben können. Was ist Ihnen lieber? Endlich um Ihren Vater trauern oder als alte Jungfer sterben?«
    Der Trotz in Person, funkelte sie ihn an. »Es gibt Schlimmeres, als unverheiratet zu bleiben.«
    »Einsam. Verbittert. Giftig, sobald Ihnen jemand zu nahe kommt. Immer mit Ihres Vaters Uhr in der Tasche, damit Sie auch nie vergessen, dass Menschen einen verletzen können und man sie besser gleich zurückweist.« Es klopfte an der Tür. Kerrich ging hin und legte die Hand auf den Türknauf. »Ja, es gibt Schlimmeres, als nie zu heiraten.« Er machte einen Spaltbreit auf.
    »Mylord«, sagte Moulton. »Es hat einen Zwischenfall in der Bank von England gegeben.«
    Pamela konnte förmlich sehen, wie Kerrichs Interesse sie verließ, wie es den Raum verließ, das Haus verließ.
    »Mein Großvater hatte also Recht.« Es hörte sich dankbar und erstaunt an.
    »Lord Reynard hat die Lage korrekt eingeschätzt, Mylord.«
    »Holen Sie mein Pferd. Ich bin gleich da.« Er machte sich nicht die Mühe, die Tür zu schließen, holte ein Paar blank polierte schwarze Stiefel aus dem Schrank, ein frisches, gestärktes Hemd, eine blaue Weste, einen schwarzen Gehrock und kleidete sich um.
    »Was meinen Sie mit ›Ich bin gleich da‹? Sie werden in weniger als zwei Stunden im Buckingham-Palast erwartet.«
    »Mir ist etwas Wichtiges dazwischengekommen.« Er stopfte das Hemd in die Hose.
    »Etwas Wichtiges?« Sie nahm die blaue Weste als Geisel. »Und als was würden Sie Beths Termin bei der Königin bezeichnen?«
    »Als weniger wichtig. Entschuldigen Sie bitte.« Er versuchte, ihr die Weste abzunehmen und ging – als Pamela sie partout nicht herausrückte – zum Schrank, holte eine dunkelgrüne Brokatweste hervor und schlüpfte hinein.
    Pamela lief ihm hinterher, als er seinen Gehrock holte. »Das können Sie nicht tun! Sie können Beth nicht alleine lassen.«
    »Das Kind ist bestens umsorgt, auch ohne mich.« Er blieb stehen und musterte sie von oben bis unten. »Ich darf wohl davon ausgehen, dass Sie kein Theater mehr machen und Ihren Gouvernantenpflichten nachkommen. Mein Großvater wird mich vertreten, und ich komme so bald wie möglich nach.«
    »Das ist genau die Art von Benehmen, die man von einem Dilettanten wie Ihnen erwarten musste. Erst stürzen Sie sich in ein Vorhaben, und dann bringen Sie es nicht zu Ende.«
    »Wenn ich mir Ihr Benehmen betrachte, möchte ich doch mahnen, dass, wer im Glashaus sitzt, besser nicht mit Steinen werfen sollte.«
    Der kühle Spott feuerte Pamelas Entrüstung zusätzlich an. »Ganz im Gegenteil, Mylord. Ich gehe schließlich zum Empfang. Sie nicht. Sie sind kalt und rücksichtslos.«
    Er zog den Gehrock an, als hätte er sie nicht gehört.
    »Sie haben sich von mir ein Kind besorgen lassen. Aber Sie wollten das Mädchen nie wirklich adoptieren -«
    »Den Burschen! Ich wollte

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