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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Aber das hat sie mir nicht abgekauft.« Noch ein stechender Blick traf Wulfs Gesicht. »Weißt du, manchmal fällt mir dieser Job wirklich auf den Wecker.«
    Wulf nahm die schlechte Laune seines Knappen, der ihm ständig grollte, gelassen hin. Da er den Jungen seit dessen Geburt großgezogen hatte und Chris der Letzte der Dynastie war, begegnete er ihm mit einer wahren Engelsgeduld. »Verkauf den Hummer, kauf dir einen Dodge, und zieh in einen Wohnwagen.«
    »O ja, großartig! Erinnerst du dich, was passiert ist, als ich den Hummer im Vorjahr gegen einen Alfa Romeo eingetauscht habe? Da hast du das Auto verbrannt, einen
neuen Hummer gekauft und gedroht, du würdest mich zusammen mit einer Nutte in meinem Zimmer einsperren, wenn ich so was nochmal mache. Und was gewisse Vorteile angeht … Hast du dich jemals hier umgesehen? Wir haben ein beheiztes Hallenschwimmbad, ein Kino mit Surround-Sound, zwei Köche, drei Dienstmädchen, einen Bademeister, den ich herumkommandieren darf, ganz zu schweigen von dem ganzen anderen Spielzeug. Natürlich werde ich Disneyland nicht verlassen - das ist der einzige Vorteil dieses Arrangements. Ich meine, wenn ich mein Leben schon ändern muss, werde ich auf keinen Fall in einem Mini-Winni hausen. So wie ich dich kenne, würdest du mich zwingen, von bewaffneten Wachtposten umzingelt vor deinem Gartentor zu parken, falls ich mal einen Fehler mache.«
    »Wenn du das tust, wirst du gefeuert.«
    »Leck mich.«
    »Leider bist du nicht mein Typ«, konterte Wulf.
    Chris warf einen Schraubenzieher in seine Richtung. Geschickt fing Wulf das Werkzeug auf und ließ es zu Boden fallen. »Werde ich es jemals schaffen, dich zu verheiraten?«
    »Verdammt, Wulf, ich bin kaum volljährig. Also habe ich noch genug Zeit, um Kinder zu zeugen, die sich an dich erinnern werden, okay? Heiliger Himmel, du bist noch schlimmer als mein Vater. Immer nur Pflichten, Pflichten, Pflichten!«
    »Weißt du, dein Vater war erst …«
    »Achtzehn, als er meine Mutter geheiratet hat. Ja, Wulf, das weiß ich. Obwohl du es mir nur drei- oder viermal pro Stunde erzählst.«
    Wulf beachtete den Einwand nicht und fuhr fort, laut zu denken. »Glaub mir, außer dir habe ich noch keinen
einzigen Jungen kennengelernt, bei dem diese ganzen hormonellen Teenager-Wallungen ausgeblieben sind. Irgendwas stimmt nicht mit dir.«
    »Nein, ich lasse keine weitere Untersuchung über mich ergehen!«, stieß Chris hervor. »Mit meinen Fähigkeiten ist alles in bester Ordnung. Abgesehen von der Tatsache, dass ich mich nicht wie ein brunftiger Hirsch aufführe. Bevor ich mir vor den Augen einer Frau die Kleider vom Leib reiße, möchte ich sie erst mal kennenlernen.«
    Wulf schüttelte den Kopf. »Im Ernst, mit dir stimmt was nicht.«
    Erbost verfluchte Chris ihn auf Altnorwegisch, Wulf ignorierte die vulgären Worte.
    »Vielleicht sollten wir einen Ersatz engagieren oder eine Samenbank kaufen.«
    Aus Chris’ Kehle rangen sich knurrende Laute. Dann wechselte er das Thema. »Was ist heute Nacht passiert? Du siehst stinksauer aus, noch schlimmer als am Abend, bevor du losgefahren bist. Haben die Panther in ihrem Club was Gemeines zu dir gesagt?«
    Mit gefurchter Stirn dachte Wulf an das Rudel der Katagaria-Panther. Den Panthern gehörte der Club, den er in dieser Nacht besucht hatte. Am Abend hatten sie ihn angerufen und ihm mitgeteilt, ihren Spähern wäre eine Bande unbekannter Daimons in der City aufgefallen, die durch die Straßen streiften. Es war dieselbe Gruppe, die den Panthern vor ein paar Monaten Schwierigkeiten bereitet hatte.
    Das Inferno war eine der vielen, auf der ganzen Welt verstreuten Zufluchtsstätten, wo sich Dark Hunter, Were Hunter und Apolliten treffen konnten, ohne unangenehme Attacken ihrer Feinde befürchten zu müssen. Verdammt, die Were-Biester tolerierten sogar die Daimons,
solange die keine Gäste aussaugten und kein unliebsames Aufsehen erregten.
    Obwohl die Were Hunter durchaus imstande waren, die Daimons zu töten, verzichteten sie normalerweise darauf. Immerhin zählten sie die Apolliten und Daimons zu ihren Verwandten, deshalb hielten sie sich an die Devise »Hände weg«. Und sie waren den Dark Huntern, die ihre Vettern umbrachten, nicht besonders zugetan. Manchmal arbeiteten sie mit ihnen zusammen, wenn es sich nicht vermeiden ließ oder wenn sie davon profitierten. Aber ansonsten gingen sie auf Distanz.
    Sobald Dante über die Absicht der Daimons informiert worden war, seinen Club anzusteuern, hatte er einen

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