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Geliebte der Finsternis

Titel: Geliebte der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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schönste Jungfrau in ihren Reihen, schickten sie nach Delphi zu Apollo - zum Dank für seine Güte. Denn er hatte ihnen
eine neue Heimat geschenkt, die sie eines Tages als Götter beherrschen würden.
    Im Jahr 10.500 vor Christus wurde die schöne Aristokratin Clieto nach Delphi gesandt. Auf den ersten Blick verliebte Apollo sich in sie, und sie zeugten fünf Zwillingspaare.
    Mit der Hilfe seiner Geliebten und ihrer Kinder sah er sein Schicksal voraus. Letzten Endes würden sie ihn zum Thron von Atlantis führen.
    Er schickte Clieto zusammen mit den Zwillingspaaren auf die paradiesische Insel zurück, wo sie in die königliche Familie einheirateten. Da auch Apollos ältere Kinder in atlantäische Familien eingeheiratet hatten und die beiden Rassen sich vermischten, kamen starke, hochbegabte Enkel zur Welt.
    Er achtete darauf, dass die königliche Blutlinie rein blieb, um sich die Treue und Kampfkraft des Volkes zu sichern. Denn er hatte große Pläne mit Atlantis und seinen Nachkommen. Dank ihrer Fähigkeiten würde er die ganze Erde beherrschen und seinen Vater vom Thron stürzen - so wie Zeus einst den alten Gott Kronos entmachtet hatte.
    Angeblich besuchte Apollo die Königin jeder Generation und zeugte mit ihr den nächsten Erben.
    Jedes Mal, wenn ein ältester Sohn das Licht der Welt erblickt hatte, eilte Apollo zu den Schicksalsgöttinnen, um herauszufinden, ob dieser Erbe die atlantäischen Götter bezwingen würde.
    Stets erfuhr er, dies würde nicht geschehen.
    Bis zum Jahr 9548 vor Christus.
    Wie üblich besuchte er die Königin von Atlantis, deren König etwa ein Jahr zuvor gestorben war. Als Phantom kam er zu ihr, und sie empfing seinen Sohn, während sie schlief und von ihrem toten Gemahl träumte.

    Im selben Jahr erkannten die atlantäischen Götter ihr eigenes Schicksal. Denn ihre Königin Apollymi trug Archons Kind unter dem Herzen.
    Nachdem sie sich jahrhundertelang nach einem eigenen Kind gesehnt hatte, wurde ihr Wunsch endlich erfüllt. Wie man sich erzählte, erstrahlte Atlantis in hellem Glanz und erblühte schöner denn je. Überglücklich teilte die göttliche Königin den anderen Göttern die erfreuliche Neuigkeit mit, und sie feierten ein wundervolles Fest.
    Sobald die Schicksalsgöttinnen die Verlautbarung hörten, entschieden sie, Apollymis und Archons ungeborener Sohn sollte ihnen allen den Tod bringen.
    Eine nach der anderen traten die drei Schicksalsgöttinnen vor das Paar, und jede verkündete ihre Prophezeiung.
    »Die Welt, die wir kennen, wird ein Ende finden.«
    »In seinen Händen liegt unser aller Schicksal.«
    »Als ein Gott wird er absolut über die Erde herrschen, je nach Lust und Laune.«
    Entsetzt befahl Archon seiner Frau, das ungeborene Kind zu töten.
    Doch sie weigerte sich. Zu lange hatte sie auf die Mutterschaft gewartet, um ihren Sohn sinnlos zu vernichten, nur weil die neidischen Schicksalsgöttinnen ihre düsteren Drohungen ausgesprochen hatten. Von ihrer Schwester betreut, gebar sie den Sohn verfrüht und versteckte ihn in der Welt der Sterblichen. Ihrem Gemahl präsentierte sie ein Kind aus Stein.
    »Nun habe ich genug von deiner Untreue und deinen Lügen, Archon. Von diesem Tag an verschließe ich dir mein Herz. Dieser steinerne Säugling ist alles, was du jemals von mir erwarten darfst.«
    In wildem Zorn hielt er sie in Kalosis gefangen, einer
niederen Region zwischen dieser Welt und seiner eigenen. »Hier wirst du ausharren, bis dein Sohn stirbt.«
    Da wandten sich die atlantäischen Götter an Apollymis Schwester und zwangen sie zu einem Geständnis. Daraufhin berichtete sie von Apollos Sohn, den die atlantäische Königin erwartete.
    »Er wird geboren, wenn der Mond die Sonne verschlingt und Atlantis in schwarzer Finsternis versinkt. Voller Angst vor seiner Geburt wird seine königliche Mutter weinen.«
    Dann gingen die Götter zur Königin von Atlantis, deren Wehen unmittelbar bevorstanden. Wie angekündigt worden war, verschwand die Sonne hinter dem Mond, während Apollymi mit ihrer schmerzhaften Niederkunft rang. Sobald ihr Sohn geboren war, befahl Archon, man möge den Säugling töten.
    Verzweifelt schluchzte die Königin und bat Apollo um Hilfe, denn er würde doch nicht untätig mit ansehen, wie sein eigenes Fleisch und Blut von den anderen Göttern geschlachtet wurde.
    Aber Apollo beachtete sie nicht. Hilflos beobachtete sie, wie der neugeborene Sohn vor ihren Augen ermordet wurde.
    Was sie nicht wusste, war, dass Apollo erfahren hatte, was geschehen

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