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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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gründlich analysieren und letzten Endes vernichten. Nachdem die Wissenschaftler herausgefunden hätten, wie man ähnliche Maschinen, die in feindlichen Arsenalen auftauchen mochten, identifizieren und unschädlich machen konnte.
    Aber egal für wie kurze Zeit man das Ding auch behielt, es war die Sache nicht wert. Allein schon Libertys Bereitschaft, ihre eigene Zwillingsschwester zu verraten war Beweis genug.
    Genau wie Faith Wyatt verraten hatte.
    Und jetzt schienen sogar die Leute bei TAG — sobald diese ungeheure Macht in greifbarer Nähe schien – der Ansicht zu sein, eine Wettermaschine in den Händen der »Guten« wäre erstrebenswert. Und wie lange würde es dauern, bis die sogenannten Guten ihre Grenze überschritten?
    Faith zwang sich, nicht mit ihrer Partnerin zu streiten. Stattdessen winkte sie lässig ab. »Klar, du hast Recht, ich bin für alles offen.« Sie zog das Krankenhaushemd an ihrem Rücken zusammen und stieg die Treppe zu ihrem Quartier hinab, das sie mit Paula teilte und das den halben Nordflügel einnahm. »Kannst du mir bis heute Abend einen Bericht abliefern, damit ich wieder auf dem Laufenden bin? In den letzten Tagen habe ich einiges versäumt.«
    Lächelnd nickte Paula und folgte ihr nach unten. »Ja, natürlich. Freut mich, dass du wieder da bist.«

    »Danke. Jetzt werde ich duschen, dann besuche ich Liberty.« Außerdem würde Faith die Platine an sich bringen und Wyatt möglichst schnell aus der Klinik holen.
    Beklemmende Schuldgefühle krampften ihr das Herz zusammen. Und plötzlich ergab die bittere Enttäuschung, weil sie nicht schwanger war, einen Sinn.
    Zweifellos würde Wyatt sie hassen, nicht nur, nachdem sie ihn wegen der Platine verraten hatte – ihretwegen war er auch noch an den Ort seiner schlimmsten Alpträume geraten. Sie hatte ihn verloren. Würde sie wenigstens sein Kind in ihrem Bauch tragen, wäre ein Teil von ihm bei ihr geblieben.
    Nun blieb ihr nur noch eine Hoffnung, nämlich dass er nicht vorhatte sie zu töten.
     
     
    DAS PERSONAL IM HILL-HERITAGE, wo man eng mit TAG zusammenarbeitete, erkannte Faith stets sofort. Es gab dort eine geheime Abteilung, die nicht öffentlich zugänglich war, wo Patienten mit einzigartigen Fähigkeiten behandelt wurden. Noch nicht in der Lage Wyatt gegenüberzutreten, schlug sie zunächst die Richtung von Libertys Zimmer ein, die Tasche mit Mr. Wiggums und der Platine über der Schulter.
    Die Platine aus dem TAG-Labor zu entwenden, war eine echte Herausforderung gewesen. Obwohl man sie nicht ertappt hatte – sie würde nicht ungestraft davonkommen, denn die britische Regierung und ihre Kollegen würden ihr die Hölle heißmachen.
    »Diesmal habe ich ernsthafte Probleme, Mr. Wiggums«, flüsterte sie, griff in die Tasche und streichelte
das Plüschtier. Hoffentlich würde Liberty sich freuen, wenn sie es wiedersah – vorausgesetzt, sie war nicht zu benommen von den starken Medikamenten. Die Ärzte hatten ihrer Schwester Psychopharmaka verabreicht, vermutlich die gleichen, die Wyatt an der Flucht hindern sollten. Wenn er Glück hatte, bekam er gleichzeitig Beruhigungsmittel. Bei der Vorstellung, er hätte während des letzten Tages sein persönliches Inferno bei vollem Bewusstsein erduldet, fühlte sie sich elend.
    Liberty saß auf dem Bett, in blauer Krankenhauskleidung, und las eine alte Zeitschrift aus Klinikbeständen, als Faith den sterilen Raum betrat, der einer Gefängniszelle glich.
    »Ah, Faithie!«, rief sie und legte das Magazin beiseite. »Heilige Muttergottes, du siehst so – frei aus.«
    »Du müsstest dir nicht wie eine Gefangene vorkommen«, erwiderte Faith und setzte sich auf den einzigen Stuhl, der neben der Tür stand.
    »Glaubst du etwa, wir könnten die Zeit zurückdrehen – und wieder eine Familie sein?«
    »Vielleicht sollten wir anfangen, indem wir einfach versuchen, miteinander zu reden?« Nach einem langen Schweigen, das alles andere als ermutigend wirkte, fuhr Faith fort: »Ich habe mein ganzes Leben lang nach dir gesucht, Liberty.«
    »Muss ich jetzt weinen und dankbar sein? Oh, bitte, ich habe keine Ahnung, wer du bist.« Liberty lachte, als würde sie das alles wahnsinnig komisch finden. »Übrigens, ich heiße Saoirse.«
    »Ist das die irische Version deines Namens?«

    Liberty zog einen ihrer nackten Füße hoch aufs Bett. »Ja, es bedeutet ebenfalls ›Freiheit‹ und klingt viel hübscher. Also, warum bist du hier? Und erzähl mir bloß nicht diesen Blödsinn, wir wären eine

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