Geliebte des Blitzes
Zärtlichkeiten erregten sie an ihrer Scham.
»Wenn du mich auf diese Art zum Höhepunkt treibst – o Gott!« Klirrend fiel ihr ein Glas aus der Hand in die Spüle. Darum kümmerte Faith sich nicht. Um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten, musste sie sich am Rand des Beckens festhalten.
»Damit zahle ich dir heim, was du gestern mit mir gemacht hast«, sagte Wyatt. »Erinnerst du dich?«
Sie hätte gelächelt, war aber zu sehr damit beschäftigt, sich auf die Lippen zu beißen. O ja, sie entsann sich. Wyatt war aus dem Schlafzimmer gekommen, in seinem todschicken schwarzen ACRO-Kampfanzug. Mit ihrer Energie hatte sie ihn an die Wand gedrückt, mit ihren Händen ausgezogen. Dann ergriff sie eine Packung Popcorns und setzte sich auf die Couch, beobachtete ihn und jagte ihn zum Gipfel der Lust, ohne einen Finger zu rühren. Nur zum Spaß kniff sie seine Harnröhre zusammen, damit er nicht ejakulieren konnte.
Keuchend wie nach einem Marathonlauf hatte er die Kinnmuskeln angespannt. Dabei zuckten in seinen Augen wilde Blitze. Sein Penis war immer noch hart gewesen, so stark gerötet wie seine wundgebissene Unterlippe. Dann verschaffte Faiths Biokinese ihm nach ein paar Streicheleinheiten einen weiteren Orgasmus. Diesmal kam er so vehement, dass er ihre Energie mit seiner
eigenen durchbrach. Wie ein Geysir spritzte sein Samen empor.
Allzu wütend war er nicht gewesen, weil sie ihn etwas zu lange von der Arbeit abgehalten hatte.
»Ja, du erinnerst dich«, konstatierte er jetzt.
Zur Hölle mit ihm, sie registrierte die Belustigung, die in seiner Stimme mitschwang, während er sie noch zielstrebiger stimulierte, bis sie schreiend ihre Erfüllung fand.
Hilflos sank sie gegen die Küchentheke und verfluchte ihn. Was für ein gelehriger Schüler er war … Und er bewegte sich blitzschnell. Sie bemerkte nicht einmal, wie er von hinten an sie herantrat, bis sie eine Brust an ihrem Rücken spürte.
»Kommst du mit mir, Faith?« Er wollte eine Agentin besuchen, die vor kurzem Drillinge geboren hatte. Darauf freute er sich schon seit Tagen.
»Nein, ich muss Paula anrufen.« Faith war in New York bei ACRO und Wyatt geblieben. Einmal pro Monat flog sie nach England und erledigte die TAG-Geschäfte. Solange sie regelmäßig mit ihrer Partnerin telefonierte, funktionierte das alles ganz gut. Die Distanz erschien ihr sogar vorteilhaft, weil ihre Beziehung zu Paula immer noch angespannt war.
Wyatt drehte sie zu sich herum und schaute ihr in die Augen. »Willst du wirklich nicht mitkommen und die Babys bewundern?«
»Nein, geh nur.«
So zärtlich wie immer seit der ersten gemeinsamen Nacht nahm er ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie. Sanft und lang und sehr liebevoll. Und sie schmolz wie üblich dahin. Aber dann ließ er sie los, trat ein
wenig zurück, und in seinem Blick erschien ein Glanz, den sie nie zuvor gesehen hatte.
»Heirate mich, Faith.«
In ihrer Brust breitete sich eine Wärme aus, die einer Sommerbrise glich. Bildete sie sich irgendetwas ein, oder nutzte Wyatt eines seiner Talente? Doch das spielte keine Rolle. Dankbar genoss sie das Gefühl.
Dankbar war sie für alles, was er ihr zuliebe getan hatte. Er hatte ihr eine zweite Chance gegeben. Und sie würde Himmel und Erde in Bewegung setzen, damit er ihr keine dritte gewähren musste.
»Ja«, flüsterte sie, »ich werde dich heiraten.«
Da küsste er sie wieder, diesmal leidenschaftlich und besitzergreifend. Eine Hand umschloss eine ihrer Brüste, die andere schlang er in ihr Haar und hielt sie fest. Sofort verspürte sie ein neues Verlangen, als er seine Erektion an ihren Bauch presste.
»Ich dachte, du willst die Babys sehen«, seufzte sie.
Langsam zog sein Mund eine heiße Spur über ihr Kinn und ihren Hals. »Nun, ich denke, wir sollten vielleicht unsere eigenen machen.«
»Oh, mein Liebster, ich kann es gar nicht erwarten! « Mit beiden Armen umschlang sie seine Taille und schmiegte sich so fest wie möglich an ihn.
»Ich auch nicht.« Mühelos hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer.
Sobald es um Wyatt ging, konnte sie eigentlich niemals auf irgendetwas warten.
Bevor er ihr begegnet war, hatte sie geglaubt ein erfülltes Leben zu führen. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt.
Als er sie auf das Kingsize-Bett legte, versprach ihr sein Blick eine Zukunft, die ihre kühnsten Hoffnungen übertreffen würde – ein Leben voller Liebe und Glück und Kinder.
Nein, ganz eindeutig, sie konnte es nicht erwarten.
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