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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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Wyatts Angaben würden ihr helfen. Soweit sie informiert war, war er in einer Aufklärungsmission unterwegs, doch erst die Woche zuvor war sie zu der Überzeugung gelangt, dass die Maschine auf der Bohrinsel die einzige sein musste, die in Betrieb war. Damit lautete Wyatts Auftrag, sie zu vernichten.
    Aber vielleicht war es dazu bereits zu spät.
    Sie betrat den Konferenzraum, wo Remy und Dev an dem ovalen Zwölfpersonentisch warteten, und warf dem Boss nur einen kurzen Blick zu. Monatelang war sie ihm nicht begegnet. Einem Gerücht zufolge konnte er wieder sehen, und sie wollte ihn nicht anstarren. Remy dagegen – auf ihm ließ sie lange ihren Blick ruhen. Nach der fast einjährigen Ehe fand sie ihren dunkelhaarigen, blauäugigen Mann immer noch hinreißend, wenn er seinen schwarzen Kampfanzug trug.
    Nun ja, sie fand ihn immer umwerfend, ganz egal, was er trug – oder wenn er gar nichts anhatte. Aber im Kampfanzug strahlte er eine autoritäre Aura aus, die ihre Sinne stets erregte. Verrückt – bevor sie ihm begegnet war, hatte sie alle Militärs gehasst. Und jetzt bat sie
ihn manchmal, die Uniform auch daheim anzuziehen. Vielleicht – an diesem Abend …
    »Offenbar heißt das, Sie haben den Code geknackt.« In seinem Sessel zurückgelehnt, faltete Dev die Hände vor der Brust.
    Haley verdrängte alle erotischen Gefühle und nahm die Atlantikkarte aus dem Wandgestell. »So schwierig war’s gar nicht. Unsere Kryptografen dachten wie Geheimagenten, nicht wie Meteorologen. Wie ich festgestellt habe, ist es ein synoptischer Code, also an großräumiger Wetterbeobachtung orientiert. Wie ist Wyatt da eigentlich drangekommen, Dev?«
    »Keine Ahnung. Was bedeutet das?«
    Sie breitete die Karten, die sie mitgebracht hatte, auf dem Tisch aus – Hurrikanprognosen, Vorhersagemodelle, Klimadaten. »Remy, erinnerst du dich an deine Frage, warum wir eine so ruhige Hurrikansaison hatten?«
    »O ja. Jederzeit hätte Itor uns angreifen können. Wieso haben sie’s nicht getan?«
    »Das habe ich erst heute herausgefunden. Ich hatte jede winzige Störung über dem Pazifik, dem Atlantik und dem Golf von Mexiko beobachtet. Und da wiesen einige Sturmentwicklungen die Einwirkung der Wettermaschine auf – leicht zu erkennen, nachdem ich wusste, wonach ich suchen musste. Diese Stürme verhielten sich bizarr, so als würden die Itor-Leute damit herumspielen. Daraus zog ich den Schluss, dass ihre Maschine nur über begrenzte Kräfte verfügt. Zum Beispiel kann sie einen Sturm jeweils steuern oder verstärken, aber beides auf einmal übersteigt ihre Fähigkeiten. Das beweist der Hurrikan Katrina.«

    Dev runzelte die Stirn. »War Katrina etwa ein Itor-Sturm ?«
    »Zweifellos. Und ich bin mir sicher, New Orleans war das Ziel. Aber der Sturm hätte schwächer werden müssen. Itor wollte die Intensität erhöhen, und dadurch entstanden Probleme mit der Steuerung. Statt über New Orleans hereinzubrechen, zog der Hurrikan nach Osten. Ironischerweise verursachte Itors Fehler größere Schäden, als sie bei einer gezielten Attacke geschehen wären. Trotzdem hat es die Stadt schlimm getroffen, auch die Gebiete im Osten, die verschont worden wären, hätte Itors Plan funktioniert.«
    »Bastarde«, stieß Remy hervor. Louisiana war seine Heimat, und ihre Bewohner, die Bayous und die regionale Küche nahmen einen besonderen Platz in seinem Herzen ein. Genauso übrigens in Haleys Herz, nachdem sie dort einige Zeit mit ihm verbracht hatte.
    »Und die Bilanz?« Dev beugte sich vor, und Haley wagte seinem scharfen Blick endlich zu begegnen.
    Mühsam beherrschte sie sich, um nicht verblüfft nach Luft zu schnappen. Schon immer war er attraktiv gewesen. Aber jetzt funkelte ein neues Licht in seinen braunen Augen. Sie wollte ihm sagen, wie gut er nach seinem Urlaub aussah. Doch die Beziehung zwischen ihnen war stets ganz betont professionell gewesen – in viel größerem Maß, als er es je verlangt hatte.
    Sie räusperte sich. »Meiner Ansicht nach müssen die Leute von Itor eine perfekte Situation in der Atmosphäre und einen dazu passenden Moment abwarten, bei dem das Meer entsprechend mitspielt, damit ihre Maschine die maximale Wirkung erreicht. Darum geht
es im synoptischen Code. Normalerweise informiert er die Wissenschaftler über existierende Witterungsbedingungen, aber in diesem Fall soll der Code die optimalen Bedingungen feststellen. Und – Pech für uns – die optimalen Bedingungen für einen Angriff werden bald entstehen. « Sie neigte

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