Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)
mit dir ist. Auf einmal wurdest du ganz grau im Gesicht, wie diese Statuen. Aber so etwas darfst du doch nicht! Das hast du selber gesagt!«
»Ist schon gut, Simi«, beruhigte er sie und wiegte sie in den Armen. »Zumindest nehme ich es an. Wieso bin ich in Kyrians Haus? Und du in deiner menschlichen Gestalt …«
»Wir haben dich hergebracht.«
Beim Klang von Kyrians Stimme versteifte er sich und setzte sich auf, während Simi sich noch immer an ihn klammerte.
Kyrian stand mit vor der Brust gekreuzten Armen neben Julian und Amanda im Türrahmen.
»Alles klar?«, fragte er.
Ash nickte. »Ich denke schon. Mir ist noch ein bisschen schwummrig, aber immerhin kann ich wieder atmen.
« Zumindest versuchte er es, da Simi ihn noch immer wie eine besorgte Bärenmutter in den Armen hielt.
»Hast du eine Ahnung, was mit dir passiert ist?«, fragte Tabitha, die wie aus dem Nichts aufgetaucht war.
Leider tat er das, aber das brauchten sie nicht zu erfahren, da Simi das Gegengift besorgt und ihn damit wiederhergestellt hatte. Den Göttern sei Dank, dass sie seine Anweisung verstanden hatte.
Wenn die anderen jemals herausfanden, wer und was er war …
Doch das beschwor eine andere Frage herauf: Wer unter den Daimons kannte die Wahrheit über ihn? Woher wussten sie, dass sie ihn mit dieser speziellen Substanz außer Gefecht setzen konnten?
Nicht dass es ein zweites Mal funktionieren würde. Nun da er wusste, worauf er sich gefasst machen musste, würde er sich dagegen schützen.
Dem Nächsten, der dumm genug war, zu versuchen, ihn zu verletzen, würde es schlecht ergehen.
»Okay, Simi«, sagte er und tätschelte dem Dämon den Rücken. »Du kannst jetzt loslassen.«
»Nein, kann ich nicht«, widersprach sie und hielt ihn weiter umklammert. »Du bist ganz grau geworden, akri . So wie die zu Hause. Igitt! Simi mag das gar nicht. Du musst hübsch und rosa bleiben, so wie es sein muss. Oder blau. Wenn du blau wirst, ist es mir egal. Die Haut, meint Simi. Wenn du betrunken bist, dann trinkt Simi auch.«
»Okay, Simi«, unterbrach Ash ihren Redefluss, ehe sie sich um Kopf und Kragen plappern konnte.
»Deine Haut färbt sich blau?«
»Das ist doch immer so, wenn einem kalt ist«, erklärte er ausweichend.
Obwohl Simi keine Anstalten machte, von ihm abzulassen, hievte Ash sich aus dem Bett. Er musste hier heraus, um sie von der Tatsache abzulenken, dass er dem Tode so nahe gekommen war, wie er überhaupt nur konnte.
Simi trat hinter ihn und schlang ihm die Arme um die Taille.
»Ich glaube, da hängt jemand mächtig an dir, T-Rex«, bemerkte Talon lachend.
»Nur ein bisschen«, gab Ash zurück und verließ den Raum.
»Kriegen wir ein Eis?«, fragte Simi, die endlich losließ und auf die Treppe zusteuerte, in letzter Sekunde jedoch kehrtmachte, um einen Blick durch die geschlossene Tür von Marissas Kinderzimmer zu werfen. »Schh«, mahnte sie. »Das Baby schläft.«
»Stimmt. Und Tabitha versucht gerade, sich heimlich davonzumachen«, erklärte Kyrian. »Hast du es eilig, zu Valerius zu kommen?«
Tabitha versteifte sich. »Eine Frage, Ash«, sagte sie leise und trat auf ihn zu. »Hätte Artemis wohl etwas dagegen, wenn ich einen ehemaligen Dark Hunter töten würde?«
»Nein, aber deine Schwester, nehme ich an.«
Tabitha blickte über ihre Schulter zu Amanda hinüber. »Dann sollte sie wohl besser die Versicherungssumme erhöhen, denn er ist drauf und dran, bei einem hässlichen Sturz die Treppe hinunter ums Leben zu kommen.«
»Wag es nicht, mir zu drohen, Tabby«, warnte Kyrian. »Du hast dich mir gegenüber derart mies verhalten, als du das von mir und Amanda herausgefunden hast. Du hast sogar versucht, mich zu töten. Und jetzt lässt du
dich mit dem miesesten Drecksack ein, den es gibt. Los, sag es ihr, Ash. Seine Leute haben andere ohne den Anflug von Mitgefühl einfach abgeschlachtet.«
Tabitha wirbelte herum. »Seine Leute? Wer, ein ehemaliger General? Sieht ganz so aus, als würde ich noch zwei Männer dieser Art kennen.« Sie bedachte Kyrian und Julian mit einem bedeutungsschwangeren Blick.
»Tabitha«, sagte Amanda. »Das reicht jetzt. Du wusstest, wie Kyrian zu Valerius steht. Wie konntest du uns das antun?«
Ash massierte sich die Schläfen, als hätte er Kopfschmerzen. »Leute, lasst Tabitha in Ruhe. Ich bin derjenige, der sie mit Valerius zusammengebracht hat.«
»Wieso?«, fragten Kyrian, Julian und Amanda wie aus einem Munde.
Ash blieb auf dem obersten Treppenabsatz stehen und blickte
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