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Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)

Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07)

Titel: Geliebte des Schattens - Kenyon, S: Geliebte des Schattens - Seize the Night (Dark Hunter 07) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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»Womit haben wir es hier zu tun?«
    Ash holte tief Luft und schien minutenlang zu überlegen, was er erwidern sollte. »Der Geist vor Kyrians Haus war Desiderius. Die gute Nachricht ist, dass er keine feste Gestalt angenommen hat … noch nicht.«
    »Aber seine körperliche Gestalt habe ich doch bekämpft«, wandte Valerius ein. »Er hat mich vorhin angegriffen.«
    »Wann denn?«, fragte Tabitha mit wachsendem Entsetzen. »Ich habe ihn nicht gesehen.«
    »Er war derjenige, den der Geist am Ende des Kampfes geschützt hat. Erinnerst du dich?«
    Tabitha schüttelte den Kopf. »Das war nicht Desiderius. Glaub mir, das Gesicht von diesem Mistkerl kenne ich!« Sie berührte die Narbe an ihrer Wange.

    »Sie hat recht«, bestätigte Ash. »Das war sein ältester Sohn. Urian sagt, die beiden tragen denselben Namen.«
    Tabitha verdrehte die Augen. »Was ist das nur mit euch Typen aus dem Altertum? Wie viele Namen hattet ihr damals? Drei? Die für den gesamten männlichen Stammbaum reichen mussten?«
    »Es war eine Tradition«, erklärte Valerius. »Eine, die ich zum Glück durchbrochen habe. Aber glaubt mir, es macht keinen Spaß, einen Namen zu tragen, der an einen albernen Song und an einen Mann erinnert, der fürchterliche Dinge in einer Schulturnhalle anstellt. Aber trotz allem ist Valerius wahrscheinlich immer noch besser als Newbomb Turk …«
    Tabitha lachte und konnte nur staunen, dass er ihre Anspielung auf Die Hollywood Gang verstanden hatte.
    »Ich kenne Tabitha, deshalb werde ich lieber nicht genauer nachfragen«, bemerkte Ash und strich sich mit der Hand über die Stirn, ehe er mit einem Mal stocksteif wurde.
    Tabitha spürte seine Furcht.
    »Ash?«
    »Was ist passiert?«, flüsterte Ash, ohne sie zu beachten. Es war, als rede er mit jemand anderem.
    »Ash?«
    »Ihr bleibt hier und verlasst das Haus heute Nacht nicht mehr.« Damit verschwand er.
    Sie sah Valerius an, der ebenso ratlos zu sein schien wie sie selbst. »Was war das denn?«
    »Ich weiß es nicht, aber etwas sagt mir, dass es nichts Gutes zu bedeuten hat.«

     
    Mit einem gewaltigen Luftstrudel kam Ash in sein Haus in Katoteros gerauscht. Die fünf Meter hohen Türen aus massiver Eiche hallten unheilvoll wider, als sie hinter ihm ins Schloss fielen. Kaum hatte er die elegante Schwelle überquert, machte sein moderner Gothic-Look einem traditionellen Atlantäer-Gewand Platz. Die Säume seiner Jeans verwandelten sich in dicht gewobene Bänder, die die schwarzen, eng anliegenden Lederhosen um seine perfekt geformten Beine hielten. Sein Hemd und seine Jacke verwandelten sich in eine foremasta , ein langes Hemd, aus schwerer schwarzer Seide mit dem aufgestickten Emblem einer goldenen, von drei silbernen Pfeilen durchstoßenen Sonne auf dem Rücken.
    Es war sein Symbol der Macht und prangte auf seinem gesamten weltlichen Besitz.
    Er durchquerte die mit schwarzem Marmor ausgelegte Halle, in deren Mitte dasselbe Emblem eingelassen war.
    Das rund angelegte Foyer war unmöbliert, nur die mit Blattgold verzierte Decke wurde von sechzehn geschnitzten Säulen in der Form der bedeutendsten atlantäischen Götter gehalten - Götter, denen dieses Haus einst als Heim gedient hatte.
    In jenen Tagen hatten sie sich genau in dieser Eingangshalle getroffen, um die Zeit miteinander zu verbringen und sich auszutauschen, während sie die Geschicke der Welt lenkten und sie beschützten.
    Doch jene Tage waren längst vorüber, die Götter selbst Vergangenheit.
    Ash trat in den Thronsaal, dessen Portal von Statuen von Apollymi, der Zerstörerin, und ihrem Gatten Archon Kosmetas, dessen Nachname für Ordnung stand, flankiert wurde. Die beiden hatten einst über die niederen
Gefilde von Katoteros und Kalosis geherrscht, bis Apollymi in einem Wutanfall alles in Schutt und Asche gelegt hatte. Alles.
    Niemand hatte überlebt.
    Kein einziger atlantäischer Gott war am Leben geblieben, als sie in diesem Tempel gewütet hatte. Ash hatte nie verstanden, wie sie so etwas hatte tun können.
    Doch als er den Thronsaal der beiden Götter betrat, begann es ihm zu dämmern.
    »Urian!«, befahl er seinen Diener grollend herbei.
    Urian betrat den Raum - bereit, es notfalls mit dem Teufel höchstpersönlich aufzunehmen. Beim Anblick von Ash, der sich vor den vergoldeten Podien mit den beiden vergoldeten Thronen in Drachenform postiert hatte, blieb er abrupt stehen.
    Noch immer kostete es Urian gewaltige Überwindung, Ash gegenüberzutreten, wenn er so aussah. Die blutroten, glühenden Augen

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