Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1
all die anderen Male zurück, als das geschehen war.
Plötzlich wusste sie, was es bedeutete. Remy wollte Sex.
Und weit und breit zeigte sich keine einzige Sturmwolke.
16
E S WAR LANGE HER, SEIT REMY sich nach Sex gesehnt hatte. Denn normalerweise hatte er keine Chance, den Wunsch zu hegen, davon zu träumen. Nein, Sex war stets ein wilder Drang. Dieser Trieb tobte in ihm und glich den Hurrikans, in deren Zentrum er jedes Mal zu geraten schien.
Aber der Anblick Haleys, die sich im Zydeco-Rhythmus bewegte, im durchsichtigen Gaze-Rock, der sich an ihre Beine schmiegte, die vollen Brüste in der tief dekolletierten Bluse …
So inbrünstig begehrte er sie, obwohl er vor ihr fliehen müsste. Welches Bedürfnis siegen würde, wusste er nicht. O ja, er wollte mit ihr schlafen. Aber dieses Gefühl, ein ganz normaler Mann zu sein, überwältigte ihn beinahe. Sein Tattoo begann zu prickeln und zu brennen. Und er sah, wie Haley ihre eigene Tätowierung berührte.
In dieser Gegend fühlte sich die Luft anders an. Es war keine Lüge gewesen, als er Haley erklärt hatte, der Bayou sei ein magischer Ort. Daran hatte er stets geglaubt. Und jetzt mehr denn je.
Diese Magie verband ihn nun mit einem anderen Menschen
auf eine Weise, die er nicht einmal annähernd verstand. Dabei blieb er dennoch seltsam ruhig.
Die körperliche Anstrengung bei der Reparatur des Dachs hatte die Anspannung, die ihn seit der Entdeckung des Tattoos verfolgte, etwas gelockert. Aber er brauchte viel mehr, um sich von dem inneren Druck zu befreien. Er hatte schon einen Drink gehabt - und obwohl das Gebräu ziemlich stark war, genügte es doch bei weitem nicht.
Wieso wussten diese Agenten von seinen Zeichnungen, seinen Träumen, und seinen Wünschen? Die hatte er vor so langer Zeit gehegt, dass er beinahe glaubte, sie wären Teil eines anderen Lebens.
Eine Freundin seines Vaters hatte ihn den Zauber wahrer Liebe gelehrt. Von der kindischen Schwärmerei eines einsamen Jungen erfüllt, versank er in Gefühlen, die er nicht ganz begriff. Und er sehnte sich nach einem Mädchen, das ihn verstehen würde. Dann zeichnete er in seinen Träumen das Symbol, das Haleys Hüfte schmückte. Das verband er mit dem Zauberbann - ein Omen, das ihm verraten sollte, wann er die wahre Liebe erleben würde. Anfangs wirkten seine Bilder unbeholfen. Doch er hatte seine Kunst perfektioniert, wenn er wach gelegen hatte und sich Comic-Figuren ausdachte, meist irgendwelche Superhelden.
Aber nun ging es nicht um Papier und Bleistift, und er war kein kleiner Junge mehr. Nein, er war keine gezeichnete Gestalt, sondern ein Mann aus Fleisch und Blut, in eine seltsame Magie verstrickt. Und er brauchte kein Tattoo, um zu wissen, was er für Haley empfand.
Als die Band einen langsamen, gleichmäßigen Rhythmus anstimmte und die Tanzpaare sich aneinanderschmiegten,
winkte sie ihn zu sich. Er schlenderte zu ihr. Zielstrebig. Wie ein entschlossenes Raubtier.
Bevor er sie in die Arme nahm, blieb er einige Sekunden lang vor ihr stehen. Dann presste er ihren Körper an seinen, und die Hüften bewegten sich wie eine untrennbare Einheit.
»Der Bayou scheint dir zu gefallen, chère «, murmelte er.
»Niemals hätte ich gedacht, dass man sich in einem Sumpf so gut amüsieren kann.« Sie zeigte ihm ihr Handgelenk, um das sie ein Band geschlungen hatte. Daran hing ein Ehering aus falschem Gold. »Diesen Glücksbringer hab ich in einem Stück Kuchen gefunden.«
Remy lachte leise. »Nur die Frauen halten so was für einen Glücksbringer, die meisten Männer sehen das anders.«
Lächelnd schaute sie zu ihm auf. »Ich finde deine Freunde sehr nett.«
»Das sind nicht meine Freunde.«
»Aber sie scheinen dich zu mögen.«
»Vermutlich.«
»Auch ich mag dich, T-Remy. Obwohl du eine launische Nervensäge bist.«
Er wollte schon reagieren, oder nachhaken. Doch er konnte es nicht. Stattdessen drückte er den harten Beweis seines Verlangens an ihren Bauch. Sie streichelte seinen Nacken, schlang die Finger in sein Haar und zog seinen Kopf zu sich herab, um ihn leidenschaftlich zu küssen.
»Gehen wir, Haley.« Seine Stimme klang heiser. Noch länger wollte er nicht warten.
»Erst muss ich diese Kleider zurückgeben.«
»Wenn dich jemand auszieht, dann bin es ich. Hier und jetzt?«
Seine Nasenflügel bebten leicht und suchten Haleys Duft. Brennend stieg das Blut in ihre Wangen. Ohne zu antworten, ergriff sie Remys Hand, hob ihre Stiefel vom Boden auf und folgte ihm zur Landebrücke. Er hob
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