Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1
gelegt. Instinktiv lud sie ihren Körper mit genug Energie, um damit ein Space Shuttle ins All zu senden, und was immer sie angefasst hatte, es war abgehauen.
Und hatte sie dann verpetzt. Das entnahm sie Creeds verärgertem Blick, vor seiner Erklärung, es sei keine gute Idee, Geister zu schockieren.
Elende Klatschmäuler. Kein Wunder, dass Creed so gut mit ihnen auskam.
Nun kauerte sie auf ihren Fersen und beobachtete, wie er mit Toten kommunizierte, die nach ihrer Ansicht nicht tot genug waren.
Warum er es ertrug, ohne Hemd stundenlang auf dem kalten Marmorboden zu liegen, war ihr völlig schleierhaft. Anscheinend fühlte er sich nicht unbehaglich. Nur hin und wieder vibrierte ein Bizeps, manchmal spannten sich seine Brustmuskeln an. Davon abgesehen, wirkte er völlig relaxed.
Verdammt, all diese harten Muskeln wollte sie streicheln, den konzentrierten Ausdruck von seinem attraktiven Gesicht küssen und ihn zwingen, die Augen zu öffnen und sie so bewundernd wie im Schlafzimmer anzuschauen.
Aber im Augenblick gehörte er zur Unterwelt, einem Ort, der ihr fremd war. Dabei sollte es auch bleiben.
In allen ihren Nervenenden zischte Elektrizität, die Lampen flackerten. Creeds Körper versteifte sich, und er riss die Augen auf. So blicklos, dass sie erschrak, starrte er zur Hallendecke hinauf.
»Creed?« Vorsichtig streckte sie eine Hand aus und fror bis in die Knochen, als sie seine feuchtkalte Haut spürte.
Scheiße. War das normal? Sie umfasste sein Handgelenk, um seinen Puls zu fühlen. Da wehte ein kalter Luftzug um ihren Kopf.
»Hau ab!«, fauchte sie das Wesen an und überflutete ihr Blut mit Energie. »Verschwinde, oder ich lass dich in Flammen aufgehen.«
Ein schriller Wutschrei erschütterte das Haus. Aber der Geist wich zurück. Unter ihren Fingerspitzen fing Creeds Puls zu zucken an - viel zu schwach, um sie zu beruhigen. Unschlüssig musterte sie die flackernden Lichter. »Wer immer du bist, zum Henker - du solltest ihm lieber nichts zuleide tun.«
»Wow, du machst dir ja wirklich was aus mir.«
Unwillkürlich schnappte sie nach Luft, was sie ganz gewaltig ärgerte. Wenigstens war Creed okay. Sogar mehr als okay, falls sie das Amüsement, das in seinen Augen funkelte, richtig deutete.
»Was mit dir passiert, ist mir scheißegal.« Nonchalant zuckte sie die Achseln. »Aber für Dev ist es wichtig. Deshalb kümmere ich mich drum.«
»Das glaube ich dir nicht«, erwiderte er und legte einen Arm unter seinen Kopf.
»Und warum nicht?«
Schon wieder ärgerte er sie mit diesem dreisten Grinsen. »Weil du immer noch meine Hand hältst.«
Hastig zog sie ihre Finger zurück, als hätte sie sich verbrannt. Dabei gingen ihr wenig schmeichelhafte Schimpfnamen durch den Sinn, doch der deutlich vernehmbare Signalton ihres Handys rettete ihn vor der Demütigung. Sie holte das Gerät aus ihrer Hosentasche. Dev. Gott sei Dank.
»Bitte, sag mir, dass du einen neuen Auftrag für mich hast.«
Über die Ätherwellen drang ein knisternder Seufzer heran. »Du bist nicht nett zu Creed, was?«
Allerdings nicht besonders nett . Was sie mit ihm gemacht hatte, war eher ungezogen und ein Fehler gewesen. Trotzdem wollte sie es am liebsten gleich wieder tun. Und das fand sie besonders schlimm, weil sie den Kerl noch immer nicht ausstehen konnte.
»Hol mich einfach hier raus, Dev.«
»In einer halben Stunde schicke ich dir einen Hubschrauber.«
Verblüfft hob sie eine Braue. »Im Ernst?«
»Du wirst dich mit Wyatt und Ender in Louisiana treffen. Sie fliegen schon voraus, um Haley zu helfen. Im Hubschrauber findest du das nötige Informationsmaterial.«
»Kriege ich ein paar böse Jungs, die ich verhauen darf?«
»Wahrscheinlich.«
Grinsend bedankte sie sich bei Dev und legte auf. Creed saß am Boden, auf einen Arm gestützt. Der andere lag auf seinem Knie. Da er die Beine gespreizt hatte, spähte Annika automatisch zwischen seine Schenkel, zu einer imposanten Wölbung unter dem ledernen Hosenstall.
Ihr Blut erhitzte sich, und sie riss ihren Blick los. So gern sie es noch einmal mit ihm treiben würde - sie durfte es nicht tun. Nicht jetzt. Einundzwanzig Jahre lang hatte sie geglaubt, sie könnte keinen Sex genießen. Und der Gedanke, dass es möglich war - wahrscheinlich nur mit Creed -, irritierte sie maßlos. Noch nie hatte sie jemanden für irgendwas gebraucht. Und sie wollte sich vergewissern, sie würde nur wieder mit ihm schlafen, weil sie Sex wollte, nicht weil sie ihn brauchte. Oder weil er sie
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