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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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folgen. Falls sie endlich herausfänden, wer dieser Mann war.
    Nach ihrem Gespräch suchte Sutton die Akten, die er brauchte, und schaute die Post auf seinem Schreibtisch durch. Von dem Kollegen aus New Orleans war immer noch nichts dabei. Warum brauchte der Mann so lang? Stattdessen fand er einen Brief von seiner Mutter. Er erkannte ihre zittrige Handschrift sofort.
    Nach einem kurzen Blick auf die Uhr riss er den Umschlag auf.
    Er lächelte über ihre Beschreibung, wie es war, bei ihrer älteren Schwester zu leben, und wie sie seine Tante beschuldigte, die Anzahl der Kekse, die sie nach dem Abendessen aß, auf zwei Stück zu begrenzen, obwohl seine Mutter sie selbst gebacken hatte. Sie beschrieb, dass der Wind in North Carolina kälter sei als in Nashville und einen seltsamen Geruch mit sich brachte. Und dass die Frauen in der Kirche keine Ahnung von einer angemessenen Hutmode hätten und dass Straußenfedern nie aus der Mode kämen, egal, was die Frau des Pastors sagte.
    Er schüttelte den Kopf. Oh, Mutter …
    Er wusste, dass er ihre Beschreibungen nur zur Hälfte ernst nehmen durfte, wenn überhaupt. Seine Mutter hatte schon immer zu Übertreibungen und exzentrischen Anwandlungen geneigt, aber nach dem Tod seines Vaters waren diese Neigungen deutlich schlimmer geworden. Er las weiter …
    Plötzlich hielt es ihn nicht mehr auf seinem Stuhl. „Nein“, flüsterte er und las die letzten Sätze laut. „Deshalb habe ich Lorena gesagt, wenn sie es wagt, mich noch einmal so unverschämt anzuschauen, ziehe ich umgehend nach Nashville zurück. Wenn du unser neues Haus noch nicht fertig wiederaufgebaut hast, werde ich Mrs Acklen bitten, dass ich bei ihr wohnen kann. Wie du weißt, waren sie und ich früher sehr gute Freundinnen, und ich bin sicher, dass sie mich mit großer schwesterliche Liebe und Freundlichkeit bei sich begrüßen würde. Mit den liebsten Wünschen, mein lieber Willister. Mutter.“
    Mit einem Stöhnen sank er auf seinen Stuhl zurück.
    Seine Mutter – Gott liebte sie und er auch – hatte Mrs Acklen in der kurzen Zeit, in der sie früher einmal bei ihr gewohnt hatte, fast zur Alkoholikerin gemacht. Wobei Mrs Acklen normalerweise überhaupt keinen Alkohol trank. Die zwei Frauen hatten sich nie nahegestanden. Sie kannten sich kaum. Sein Vater hatte die Acklens gekannt und häufig oft von ihnen gesprochen. Dadurch war seine Mutter anscheinend irgendwie zu der Meinung gelangt, dass sie und Adelicia Freundinnen wären.
    Auch das war ein Zeichen für die unschuldige, aber überzogene Fantasie seiner Mutter.
    Sutton suchte das Datum des Briefes und stellte fest, dass er vor fast einer Woche geschrieben worden war. Er nahm Papier und Feder und schrieb eine freundliche, aber eilige Antwort.
    Eine Stunde später stand Sutton in der Hoffnung, seine Mutter wäre nicht schon auf dem Weg nach Nashville, in der Schlange im Postamt an. Er reichte der Angestellten seinen Brief, woraufhin sie ihm einen Umschlag reichte.
    „Das ist soeben für Sie gekommen, Mr Monroe.“
    „Danke, Mrs Prescott.“ Er las den Absender. New Orleans. Endlich … Er wollte den Inhalt dieses Briefes jedoch nicht in einem überfüllten Postamt lesen, deshalb steckte er den Umschlag in die Tasche seines Jacketts.
    Er ging die Straße hinab auf die Anwaltskanzlei zu, wo er die Kutsche stehen gelassen hatte, blieb dann aber einen Moment stehen und dachte über das nach, was er schon seit einiger Zeit tun wollte. Alles, was er besaß oder früher besessen hatte, hing von der Entscheidung des Untersuchungsausschusses ab, und er war es müde zu warten. Er war es müde, nachts wach zu liegen und sich den Kopf darüber zu zerbrechen und sich Sorgen zu machen.
    Er biss die Zähne zusammen, drehte sich um und eilte auf das Büro von Oberst Wilmington zu.
    Der Poststempel von New Orleans auf dem Umschlag in seiner Tasche und der Name des Absenders ließen keine Frage nach dem Inhalt offen. Die einzige Frage war: War er bereit zu lesen, was sein Kollege über Claire herausgefunden hatte?
    Als er das Ende der Straße erreichte, bog er nach rechts ab und ging weiter. Er und Adelicia hatten richtig gehandelt, als sie diese Anfrage an seinen Kollegen geschickt hatten. Trotzdem kam er sich vor, als hätte er damit Claire irgendwie hintergangen. Besonders nach ihrer Begegnung gestern auf dem Hügel.
    Zu sagen, er sei von ihr angetan, wäre viel zu wenig. Als heute Morgen die LeVerts abgefahren waren und sie ihn mit ihrer hochnäsig hochgezogenen kleinen

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