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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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Augenbraue angesehen hatte …
    Er lächelte bei sich. Diese Frau wusste nicht, welche Wirkung sie auf ihn hatte. Das war auch gut so. Besonders wenn er daran dachte, dass seine erste Verpflichtung in diesem Fall Adelicia und dem Schutz ihrer Interessen galt, da sie beide Mrs Acklens Angestellte waren.
    Er dachte wieder an den Inhalt des Umschlags.
    Auch wenn Claire das vielleicht nicht bewusst war, befand sie sich von allen Angestellten auf Belmont in der Situation, in der sie Adelicia den größten Schaden zufügen konnte. Als Adelicias Privatsekretärin hatte Claire Zugang zu Informationen, sowohl privater als auch geschäftlicher Natur, den sonst niemand hatte. Abgesehen von ihm. Und Claire hatte ihm gegenüber den Vorteil, Adelicias private und gesellschaftliche Korrespondenz zu lesen und zu beantworten und auch ihren persönlichen Kalender zu verwalten.
    Aber am wichtigsten war, dass sie Adelicias Vertrauen gewonnen hatte. Vollständig. Das war ihm heute klar geworden. Genauso war ihm klar, dass Adelicias Motivation, den bevorstehenden Empfang auszurichten, zwei Gründe hatte.
    Er zweifelte nicht an Adelicias aufrichtigem Wunsch, Madame LeVert zu ehren. Aber er ahnte, wie seine Arbeitgeberin dachte. Octavia LeVert war die beliebteste Frau in den ganzen Südstaaten, und Adelicias eigener Ruf hatte in den letzten zwei Jahren stark gelitten. Zuerst aufgrund des Baumwollfiaskos und dann, als sich die Nachricht von ihrer Europareise herumsprach. Dass sie während dieser Reise das Herrenhaus hatte neu dekorieren und einrichten lassen, hatte ihre Beliebtheit auch nicht gerade gefördert.
    Sutton verlangsamte seine Schritte, als er sich der nächsten Kreuzung näherte. Er wartete, bis eine Kutsche vorbei war, dann ging er nach links weiter. Am meisten beschäftigte ihn die Tatsache, dass Adelicia einerseits daran arbeitete, ihren Ruf wieder zu verbessern und Claires Können benutzte, um dieses Ziel zu erreichen. Andererseits aber hoffte Claire, von Adelicias hohem Ansehen in der Gesellschaft zu profitieren, um ihre persönlichen Ziele zu erreichen. In gewisser Weise benutzte jede der zwei Frauen die andere.
    Und er stand genau dazwischen. Er schaute nach oben.
    Das Regierungsgebäude wirkte bedrohlicher als das letzte Mal, als er hier gewesen war. Sein Magen zog sich zusammen.
    In der Eingangshalle tummelten sich Angestellte und Besucher, und die Luft war abgestanden und stickig. Sutton ging zur Treppe und stieg in den ersten Stock hinauf. Er trat auf Oberst Wilmingtons Sekretärin zu und war sich sicher, dass sie sich nicht an ihn erinn …
    „Mr Monroe.“ Sie lächelte. „Sie sind wieder da.“
    Sutton räusperte sich überrascht. „Ja, Madam. Ich würde gern Oberst Wilmington sprechen, falls er Zeit hat.“
    „Er ist in seinem Büro, Mr Monroe, aber …“ Sie warf einen Blick hinter sich auf eine geschlossene Tür mit einem Schild, auf dem der Name des Obersts stand. „Es ist gerade jemand bei ihm. Möchten Sie warten? Es dürfte nicht allzu lang dauern.“
    Alles in ihm schrie danach, schnell wieder zu verschwinden. „Ja, Madam. Ich warte.“
    „Darf ich fragen, in welcher Angelegenheit Sie den Oberst sprechen möchten?“
    „In einer juristischen Angelegenheit. Ich arbeite bei Holbrook und Wickliffe .“ Das stimmte auch in gewisser Weise. Es hatte nur nichts mit seinem heutigen Besuch hier zu tun.
    Er lehnte das Angebot der Sekretärin, ihm einen Kaffee oder Tee zu bringen, dankend ab und setzte sich. Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren, während sein Herz schwer und mühsam in seiner Brust schlug.
    Zehn Minuten vergingen, dann zwanzig.
    Da er mit jeder Sekunde angespannter wurde und sich irgendwie beschäftigen musste, zog er den Umschlag aus seiner Tasche und öffnete ihn. Falls es etwas gab, das er über Claire wissen musste, wollte er das lieber so bald wie möglich wissen. Um Adelicias willen und auch um seiner selbst willen.
    Der Bericht, der in Briefform geschrieben war, war dafür, dass er so lange auf sich hatte warten lassen, überraschend kurz. Er überflog ihn. Claires Eltern, Gustave und Abella Laurent, stammten ursprünglich aus Frankreich. Das hatte er schon gewusst. Vor ungefähr zwei Jahren waren sie nach New Orleans gezogen und hatten dort eine – er runzelte die Stirn – eine Kunstgalerie betrieben.
    Eine Kunstgalerie … Das war etwas, das er nicht gewusst hatte. Claire hatte das nie erwähnt. Er las weiter …
    In der Galerie befand sich jetzt ein Geschenkeladen, da das

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