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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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die sie nicht beantworten wollte. Sie atmete ein. „Sie haben in einer Kunstgalerie gearbeitet.“
    „Bestimmt hast du es geliebt, von so viel Kunst umgeben zu sein.“
    Sie schüttelte den Kopf. „So war es nicht, Sutton. Nicht so wie auf Belmont , meine ich. Das alles …“ Sie machte eine ausholende Handbewegung. „Die Kunstwerke, die Mrs Acklen gesammelt hat, reichen weit über die Stücke hinaus, mit denen mein Vater zu tun hatte, und über alles, wovon ich umgeben war.“
    Er trat auf ihre Seite des Schreibtisches herum. „Du hast mir erzählt, wie deine Mutter gestorben ist. Aber wenn ich damit nicht meine Grenzen übertrete und es für dich nicht zu schmerzhaft ist …“ Seine Stimme war sanft und nicht viel lauter als ein Flüstern. „Du hast mir nie erzählt, wie dein Vater starb.“
    Sie zwang sich zu atmen. „Mein Vater starb unerwartet, nachdem ich New Orleans verlassen hatte. Ich erfuhr von seinem Tod erst, als ich in Nashville angekommen war.“ Sie schaute sich nach etwas um, mit dem sie ihre Hände beschäftigen könnte, fand aber nichts.
    „Also ist dein Vater nicht an einer langen Krankheit gestorben? Kam sein Tod eher plötzlich?“
    Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie gedacht, dass er bereits wusste, was an jenem Abend passiert war, an dem sie New Orleans verlassen hatte. Aber das war unmöglich. So entschlossen sie auch war, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen, regte sich eine weitere Gewissheit in ihr: Sie würde nicht lügen. Nie wieder. Und diesen Mann wollte sie auf keinen Fall anlügen.
    „Es gab einen Raubüberfall. Auf die Galerie.“ Es war surreal, diese Worte aus ihrem eigenen Mund zu hören und diese Szene noch so lebhaft vor Augen zu haben. Wie sie über ihrem Vater gekniet hatte, sein Blut an ihren Händen. „Mein Vater wurde verletzt. Der Arzt sagte mir, dass er wieder gesund werden würde. Dass seine Verletzungen …“ Sie atmete stockend ein und schaute Sutton an. „… nicht lebensbedrohlich wären. Aber der Arzt hatte sich geirrt.“
    Sutton beugte sich vor und berührte ihre Wange. „An dem Abend, bevor du wegfuhrst, hast du ihn zum letzten Mal gesehen?“
    Sie nickte. Tränen traten ihr in die Augen.
    Das Klappern von Pferdehufen und das Quietschen von Wagenrädern kündigte das Kommen ihrer nächsten Gesprächspartner an. Claire wollte die Sachen zusammensuchen, aber Sutton hielt ihre Hände fest.
    „Ich bin froh, dass du an dem Morgen, an dem wir uns das erste Mal trafen, diese Frauen in der Kirche belauscht hast“, flüsterte er und drückte einen Kuss auf ihre Handfläche.
    Claire fühlte seine Berührung an ihrem ganzen Körper. „Und ich bin froh, dass du mich gezwungen hast zu beichten.“ Sowohl damals als auch jetzt … Aber ein Teil von ihr wünschte immer noch, er wüsste die ganze Wahrheit, damit sie aufhören könnte, sich Sorgen zu machen und Angst zu haben, dass er es herausfinden könnte. Aber der Preis dafür wurde mit jedem Tag höher.
    Sutton zog sie an sich heran, und sie lehnte den Kopf an seine Brust und hörte das gleichmäßige Pochen seines Herzens. Sie hätte schwören können, dass sein Seufzen genauso erleichtert war wie ihres.
    * * *
    Die Kutsche blieb vor Belmont stehen, und Claire wartete, während Eli Mrs Acklen beim Aussteigen half. Es war überwältigend, wie viel Arbeit in den letzten Wochen geschafft worden war, um diesen Empfang vorzubereiten. Und wie viel in den nächsten zwei Tagen noch zu tun blieb.
    Pauline und Claude rasten aus der Haustür, um ihre Mutter zu begrüßen. Claire genoss ihre Zeichenstunden mit Pauline sehr. Sogar Claude und William nahmen gelegentlich daran teil. Wie Mrs Acklen gesagt hatte, zeigte das Mädchen dafür, dass sie erst sechs war, sehr viel Talent.
    „Hatten die Damen einen schönen Tag, Mrs Acklen?“ Eli reichte Claire die Hand, als sie ausstieg.
    „Ja, Eli“, antwortete Mrs Acklen und umarmte ihre Kinder. „Auf jeden Fall. Miss Laurent und ich haben jede Konfektschale, jede Topfpflanze und jede blühende Kamelie persönlich inspiziert.“
    „Das war sicher viel Arbeit, Madam.“ Eli zwinkerte Claire zu und beugte sich näher zu ihr vor, als Mrs Acklen ein Stück entfernt war. „Geht es Ihnen gut, Miss Laurent?“
    „Ja, mir geht es bestens, Eli. Ich bin nur ein wenig müde.“ Das war nicht ganz die Wahrheit. Sie war erschöpft. So müde, wie sie noch nie gewesen war.
    Mrs Acklen hatte ihr erst am Morgen gesagt, dass sie heute ihre Unterstützung in der Stadt

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