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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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um ihre Schultern. „Meine Liebe, fühlen Sie sich nicht gut? Sie sind furchtbar still geworden.“
    „Ich glaube, ich bin nur übermüdet, Mrs Holbrook.“ Claire warf einen Blick auf Sutton, der diese Gelegenheit sofort nutzte.
    „Wir sind Ihnen für die Einladung zum Essen dankbar, aber ich glaube, wir fahren früh nach Hause, wenn Sie erlauben.“
    Mr und Mrs Holbrook versicherten ihnen, dass sie nicht beleidigt seien und das Essen ein anderes Mal nachholen könnten.
    Als sie gerade die Galerie verlassen wollten, trat ein Herr mit silbernen Haaren auf sie zu. „Mr Monroe, ich darf mich bei Ihnen für Ihr sehr großzügiges Gebot heute Abend bedanken, Sir.“
    „Es war mir eine Freude, Mr Brownley.“ Sutton schüttelte ihm die Hand und deutete dann auf seine Begleiter. „Mr Brownley ist seit mehreren Jahren Kurator des Kunstzentrums. Darf ich vorstellen …“
    Claire machte einen Knicks, als Sutton sie vorstellte. „Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen, Mr Brownley.“
    „Die Freude ist ganz meinerseits, Miss Laurent. Ich gratuliere zu Ihrem Erfolg heute Abend. Und vergeben Sie mir, aber nachdem ich Ihr Amerikanisches Versailles gesehen habe, fällt es mir schwer, zu glauben, dass Sie eine neue Künstlerin sind. Mein Vater und Großvater waren beide Kuratoren. Ich hatte also mein Leben lang Kontakt zur Kunst. Und die Eleganz des Stils, die Gefühle in Ihrem Bild, Ihr Pinselstrich …“ Er schüttelte den Kopf. „Sie sind für eine so junge Künstlerin außergewöhnlich talentiert, Miss Laurent.“
    Claire fühlte sich unter seinem Lob unwohl. „Danke, Sir. Vielen Dank.“ Sie warf einen Blick auf Sutton, der ihr Unbehagen zu spüren schien. Sie schaute überallhin, nur nicht zu Mr Brownley …
    Und da sah sie es: auf einer Staffelei in der hintersten Ecke des letzten Raums. „Wo-woher haben Sie dieses Bild?“, flüsterte sie, während sie das Gefühl hatte, ein Schraubstock presse ihr alle Luft aus der Lunge.
    „Oh …“ Mr Brownleys Seufzen klang fast ehrfürchtig. „Mit der Versteigerung dieses Landschaftsgemäldes ist unserer Galerie ein ziemlich großer Coup gelungen, Miss Laurent. Es ist ein François-Narcisse Brissaud. Jardins …“
    „ … de Versailles “, beendete sie den Namen für ihn und ging darauf zu, vom Bild ihrer Mutter, die am Rand des Gartens stand, halb hinter den Fliederbüschen versteckt, fast magisch angezogen.
    Sie drehte sich um und schaute in die Gesichter der Menschen um sich und war sicher, dass Antoines Gesicht darunter war. Aber sie sah ihn nicht. Dann fiel ihr der Zeitungsartikel ein: Alle Kunstwerke waren in jener Nacht aus der Galerie in New Orleans gestohlen worden. Sie schaute langsam ihr Versailles wieder an. Oder doch nicht?
    Mr Brownley trat zu ihr. „Sind Sie mit Brissauds Werken vertraut, Miss Laurent?“
    Ihr Lächeln fühlte sich steif an und genauso unecht, wie das Bild vor ihr war. Genauso falsch, wie sie sich im Moment fühlte. Gleichzeitig wusste sie, dass sie nicht mehr die Frau war, die dieses Bild gemalt hatte. Gott hatte sie verändert. Sie wollte immer noch malen. Mehr als alles andere, was sie sich in ihrem Leben vorstellen konnte. Aber sie wollte so malen, dass andere, wenn sie ihre Werke sahen, irgendwie Gott darin erkennen konnten.
    Sie wurde sich Mr Brownleys Aufmerksamkeit bewusst. „Ja, Sir. Ich bin mit Brissauds Werken sogar sehr gut vertraut.“ Sie spürte Suttons Nähe und schaute zu ihm hinüber. „Aber …“ Sie sprach so leise, dass nur er sie hören konnte. „Das hier ist kein Original-Brissaud.“
    Sutton runzelte die Stirn und warf einen schnellen Blick auf den Kurator und dann auf Mrs Holbrook, bevor er sie wieder anschaute. „Natürlich ist das ein Original, Claire.“ Seine vorsichtige Miene forderte sie auf, noch leiser zu sprechen. „Die Galerie hat ein Echtheitszertifikat.“
    Claire schüttelte den Kopf. „Egal, welche Papiere es dafür geben mag, Sutton, sie wurden gefälscht. Genauso wie dieses Bild.“
    „Woher weißt du das?“
    „Ich weiß das, weil …“ Als sie die Frage in seinen Augen sah und ihr bewusst wurde, wie viel Wert er auf die Wahrheit legte, hatte sie keinen Zweifel, wie viel es sie kosten würde, ihm die Wahrheit zu sagen. Sie wusste auch, dass sie diesen Preis zahlen musste. Tränen schnürten ihr die Kehle zu, und sie konnte nur mühsam die Worte herausbringen: „Ich weiß das, weil … ich es gemalt habe.“

52
    S utton nahm Claire am Arm und zog sie in der Hoffnung, der Kurator

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