Geliebte Fälscherin (German Edition)
Ich fühle mich sehr geehrt.“
Mr Worthington beugte freundlich den Kopf. „Gern geschehen, Miss Laurent. Obwohl ich sagen muss …“ Er warf einen Blick auf seine Frau. „Es wird in den nächsten Tagen nicht leicht für mich sein, mit meiner Frau zusammenzuleben. Sie hatte bereits einen Platz im Salon für Ihr Gemälde ausgewählt.“
Claire konnte es kaum glauben.
„Darf ich mich auch bedanken?“, fragte Sutton. „Für die lebhafte Versteigerung, Mrs Worthington.“
„Sie dürfen, Mr Monroe.“ Ein leichtes Lächeln durchbrach Mrs Worthingtons offensichtliche Enttäuschung, weil sie verloren hatte. „Und darf ich Ihnen eine gut gemeinte Warnung mit auf den Weg geben: Das nächste Mal werde ich viel höher bieten.“
Sutton lächelte und verbeugte sich tief. „Das werde ich mir zu Herzen nehmen, Madam.“
„Und das können Sie auch Adelicia ausrichten“, fügte sie mit einem leicht herausfordernden Tonfall hinzu. „ Falls sie plant, die Auktion in den nächsten Tagen zu besuchen.“
„Das plant sie allerdings, Madam. Mrs Acklen kommt in zwei Tagen nach Belmont zurück. Ich habe heute Morgen ein diesbezügliches Telegramm von ihr erhalten.“
Claire begleitete Sutton und Mr und Mrs Holbrook zur Kasse in einem Gang abseits der Hauptlobby. Sutton zog sein Scheckbuch aus seiner Jackentasche und Claire dachte wieder daran, wie viel er für ihr Bild zahlte.
„Ich hätte dir auch kostenlos eines gemalt“, flüsterte sie.
„Das sagst du mir jetzt.“ Er zwinkerte ihr zu und reichte dann der Frau hinter der Kasse seinen Scheck.
Die hübsche Angestellte lächelte Sutton an, beobachtete Claire und kehrte einige Momente später mit einem anderen Scheck zurück. „Hier, Miss Laurent. Ihr Anteil an den Einnahmen. Und …“ Sie reichte Claire den Scheck und schaute schon wieder Sutton an. „Mr Brownley, der Kurator, lädt Sie, Mr Monroe, und Ihre Gäste zu einer privaten Kunstausstellung der Werke ein, die in einigen Tagen versteigert werden. Die Ausstellung ist bereits geöffnet, gleich dort hinten auf dem Gang. Dort erwarten Sie auch Getränke und Erfrischungen.“
Sutton schaute Claire und dann Mr und Mrs Holbrook fragend an. „Sind wir interessiert?“
Claire schaute Mrs Holbrook an und hoffte, sie wäre interessiert. Als die Frau begeistert nickte, lächelte sie.
„Ich glaube, die Damen sagen Ja, Mr Monroe.“ Mr Holbrook deutete den Gang hinab.
Im Ausstellungsraum zog Claire Sutton beiseite und hielt ihm den Scheck hin. „Hier. Nimm das. Es ist immerhin dein Geld.“
Er hob die Hände. „Das ist dein Geld, Claire. Du kannst damit machen, was du willst.“
„Aber ich fühle mich nicht wohl dabei, es zu nehmen, Sutton. Bitte …“
„Herr, stehe mir bei“, sagte er leise. „Diese Frau raubt mir meine ganze Freude!“
Claire lächelte. Diese Worte hatte Cordina ausgerufen, als sie sie beide dabei erwischt hatte, wie sie sich in ihrer Küche ein Frühstück gemacht hatten. Jener Morgen schien ewig lange her zu sein, und sie hatte das Gefühl, jetzt ein ganz anderer Mensch zu sein. Sie hätte sich nie vorstellen können, dass alles so kommen würde, wie es gekommen war. Sie war für diesen Mann und für den Neuanfang zu einem neuen Leben, den Gott ihr geschenkt hatte, so dankbar.
Aber so dankbar sie auch war, wusste sie, dass es etwas gab, das sie ihm immer noch dringend sagen musste.
Sutton hob ihre Hand an seine Lippen. „Steck diesen Scheck in deine Rocktasche, wohin er gehört. Ich habe das Gefühl, dass du dieses Geld brauchen wirst, um dir neue Leinwände und Farben zu kaufen.“
Sie tat, worum er sie bat, aber sie berührte seinen Arm, als er sich umdrehen wollte, um sich wieder zu den Holbrooks zu gesellen. „Sutton, es gibt etwas, über das ich mit dir sprechen muss. Könnten wir bitte irgendwohin gehen? Nur wir zwei?“
Er berührte ihre Wange. „Ist alles in Ordnung?“
Die Zärtlichkeit in seiner Stimme ging ihr durch und durch. „Ja“, flüsterte sie. Dann schüttelte sie den Kopf. „Und nein.“
Besorgnis trat in seine Augen. Er schaute sich in der Galerie um. „Wir schauen eine Weile mit den Holbrooks die Bilder an. Dann entschuldige ich uns von dem Abendessen, zu dem sie uns eingeladen haben, und wir fahren direkt nach Hause.“
Sie nickte. „Danke.“
Die Galerie war größer, als sie erwartet hatte, ein Labyrinth aus mehreren Räumen. Als sie wieder zum Eingang zurückkehrten, war die Menschenmenge deutlich angewachsen.
Mrs Holbrook legte einen Arm
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