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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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Routh. Das Kleid mit den Perlen. Ich möchte das Kleid noch vor dem Abendessen.“
    „Wie Sie wünschen, Madam.“
    Sie sollte Eva sagen, dass sie ein Kleid bereitlegen sollte? War das junge Mädchen vielleicht Mrs Acklens persönliche Zofe? Claire hörte, wie der Riegel hinter ihr einschnappte, und bemerkte eine zweite Tür links von sich, die ebenfalls verschlossen war. Sie schaute wieder Mrs Acklen an und wünschte, sie wüsste mehr über das richtige Benehmen in solchen Situationen. Besonders gegenüber einer Dame, die so reich und elegant war.
    Aber ihr gesunder Menschenverstand sagte ihr, dass sie auf Mrs Acklens Aufforderung warten sollte, bevor sie näher trat.
    Mit einer kaum merklichen Handbewegung winkte Mrs Acklen sie vor und schaute dann zu dem Sofa, das ihr direkt gegenüberstand. Claire nahm schnell auf dem angewiesenen Sofa Platz und strich ihren Rock, beziehungsweise Mrs Buntings Rock, glatt, während sie versuchte, Mrs Acklens unglaublich perfekte Haltung nachzuahmen.
    Ein Hauch von Zimt und Nelken stieg ihr in die Nase, ein sehr gemütlicher und tröstender Duft in einer so eindrucksvollen Umgebung. Claire war versucht, sich im Raum umzuschauen – die Möbel, die Statue, die sie selbst jetzt aus dem Augenwinkel sehen konnte, und die Gemälde, die alle Wände zierten –, aber sie wagte es nicht, da Mrs Acklen sie aufmerksam beobachtete.
    Mrs Acklen deutete zu einem silbernen Service auf einem Seitentisch. „Möchten Sie eine Tasse Tee? Es ist eine besondere Mischung, die Cordina, Belmonts Chefköchin, jeden Herbst für uns macht.“ Ein vielsagendes Lächeln zog über ihr Gesicht. „Ich habe ihn dieses Jahr früher verlangt. Ich weiß nicht, was sie in den Tee hineingibt, aber er schmeckt köstlich.“
    Claire öffnete den Mund und wollte das Angebot schon annehmen, aber dann schossen ihr drei entsetzliche Bilder durch den Kopf: dass sie das zarte Porzellan ihrer möglichen künftigen Arbeitgeberin zerbrechen könnte, dass sie den Gewürztee über Mrs Buntings bestes Kleid schütten würde oder dass sie die Stelle nicht bekäme. Ihr Mund wurde bei dem Gedanken, den Tee abzulehnen, ganz trocken, aber sie schüttelte den Kopf. „Nein danke, Madam. Aber vielen Dank für Ihre Großzügigkeit.“
    Mrs Acklen legte den Kopf schief und nippte an ihrer Porzellantasse. „Pastor Bunting hält offensichtlich große Stücke auf Sie, Miss Laurent. Und da ich große Stücke auf Pastor Bunting halte …“ Sie lächelte, schaute sie aber unverwandt an. „… sitzen Sie an diesem Spätnachmittag des letzten Tages, an dem man sich für die Stelle als meine persönliche Liaison bewerben kann, hier in meinem Wohnzimmer.“
    Claire bewunderte Mrs Acklens französische Aussprache des Wortes und erkannte schnell, von wem Mrs Routh ihre Neigung zur Direktheit hatte. Sie fragte sich auch, ob die Herrin von Belmont nicht vielleicht eine Zuneigung für alles Französische hatte.
    Falls dem so war, könnte das zu ihrem Vorteil gereichen.
    Ihr Rücken begann bereits zu schmerzen, weil sie so steif dasaß, deshalb warf sie die Schultern zurück und versuchte, entspannt zu wirken, als hänge nicht die Richtung ihres künftigen Lebens vom Ausgang der nächsten paar Minuten ab. „Ich bin Ihnen sehr dankbar für die Gelegenheit, mich Ihnen vorstellen zu dürfen, Mrs Acklen. Pastor Bunting und seine Frau sind sehr freundlich zu mir. Ich habe von den beiden eine sehr hohe Meinung.“
    Sie hoffte sehr, Mrs Acklen würde sich nicht erkundigen, wie lang sie die Buntings schon kenne. Sowohl um des Ehepaars Bunting als auch um ihrer selbst willen.
    Mit einem hoheitsvollen Nicken setzte Mrs Acklen ihre Tasse mit einem leisen Klirren auf ihre Untertasse und stellte sie neben sich. Sie faltete die Hände auf ihrem Schoß, als bereite sie sich darauf vor, für ein Porträt Modell zu sitzen. Dann hob sie die Hand und berührte den Anhänger vorne an ihrem Kleid.
    Erst jetzt wurde Claire bewusst, dass sie den Anhänger angestarrt hatte. „Entschuldigen Sie, Mrs Acklen.“ Sie lächelte nervös. „Er ist so schön. Und so kunstvoll.“
    „Das ist ein Jagdhorn und der Kopf eines Jagdhundes.“ Sie berührte den Anhänger erneut. „Ein Geschenk von Kaiser Napoleon und Kaiserin Eugenie in Les Tuileries nach unserer Fuchsjagd.“
    Claire blinzelte. Frankreich war ihr Geburtsland, und darin ging diese Frau mit dem Kaiser und der Kaiserin auf Fuchsjagd? Sie fühlte sich mit jeder Sekunde unbedeutender. „Äußerst schön.“
    „Merci

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