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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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beaucoup, mademoiselle.“ Mrs Acklen lächelte und schaute sie mit neuem Interesse an. „Waren Sie vielleicht zufällig schon in diesem hübschen Land?“
    „Oui, madame“, sagte Claire leise, die es jetzt nicht mehr so eilig hatte, über ihre Herkunft zu sprechen, da sie wusste, wie weit Mrs Acklens gesellschaftliche Beziehungen reichten. „Ich stamme aus Paris. Aber ich bin hier in Amerika aufgewachsen.“
    Mrs Acklen nickte. „Sie sind nicht die erste Französin, die sich für diese Stelle bewirbt.“ Sie strich über die Seiten ihrer Hochfrisur. „Es gab mehrere, wie Sie sich denken können.“
    „Oh ja. Davon bin ich überzeugt.“ Claires Mut sank weiter, als sie merkte, dass ihr ein dringend nötiger Vorteil genommen wurde.
    Mrs Acklen nahm ihre aufrechte Haltung wieder ein. „Jetzt sollten wir zur Sache kommen, nicht wahr? Kann ich Ihren Lebenslauf sehen, Miss Laurent?“
    Claire trug ihre Antwort vor, die sie auf diese Frage vorbereitet hatte. „Bedauerlicherweise habe ich keinen Lebenslauf mitgebracht, Madam. Ich habe erst heute Morgen von dieser Stelle erfahren und hatte deshalb keine Zeit, einen Lebenslauf vorzubereiten. Aber mit Ihrer Erlaubnis würde ich Ihnen gern von mir erzählen und Ihnen erklären, warum ich glaube, dass ich diese sehr wichtige Stelle gut ausfüllen würde.“
    Claire lächelte und hoffte, ihr Lächeln würde die Kluft zwischen Erwartung und Realität überbrücken. Aber ihr Lächeln blieb unerwidert.
    Mrs Acklen hob einen Zeigefinger, nicht einmal die ganze Hand. Aber in dieser kleinen Geste lag deutliches Missfallen. „Erlauben Sie mir, mein Verständnis Ihrer Situation klarzustellen, Miss Laurent.“
    Claire wartete und fand die steife Freundlichkeit im Tonfall der Frau alles andere als ermutigend.
    „Zwischen dem Moment, in dem Sie heute Morgen von dieser Stelle erfuhren, und …“ Mrs Acklen schaute kurz an ihr vorbei. „Viertel vor fünf am Abend hatten Sie weder Zeit noch Stift und Papier, nehme ich an, um Ihre Erfahrungen und Talente aufzuschreiben? Um kurz Ihre persönlichen, von Gott gegebenen Eigenschaften zu beschreiben, die dazu beitragen könnten, mich davon zu überzeugen, dass Sie wirklich die richtige junge Frau sind, um in dieser sehr wichtigen Stelle zu arbeiten. Soll ich das, was Sie mir bis jetzt gesagt haben, so verstehen?“
    Claires Wangen brannten, als hätte sie eine Ohrfeige bekommen. Jeder vernünftige Gedanke verschwand.
    Sie fing an zu schwitzen, was ihre Sorge um das geborgte Kleid noch verstärkte. Sie musste sich konzentrieren. Sie musste sich etwas überlegen, das sie sagen konnte. „Ich hätte das alles zu Papier bringen können, ja, Madam. Aber es wäre nicht ein formeller Lebenslauf gewesen, den jemand in Ihrer Position selbstverständlich erwarten würde.“
    „Deshalb brachten Sie, statt weniger als das Erwartete mitzubringen, Miss Laurent …“ Mrs Acklens tiefgründige Augen schauten sie unbarmherzig an. „... überhaupt nichts mit?“
    Claire wusste vor Verlegenheit nicht, was sie sagen sollte. Sie spürte Kälte auf ihrer Zunge und stellte fest, dass ihr Mund offen stand. Sie schloss ihn schnell wieder. Sie versuchte, tief einzuatmen, aber ihre steife Haltung und das Korsett, das sie besonders eng geschnürt hatte, um modischer zu erscheinen, verhinderten das. Die Vorstellung, wie sie ohnmächtig auf Mrs Acklens ordentlichem, geblümtem Teppich lag, ließ sie fast panisch werden. „Wenn Sie mir erlauben, Ihnen mein Wissen und meine Fähigkeiten zu nennen, glaube ich, dass sie sich als mehr als ausreichend erweisen.“ Mehr als ausreichend! Fast hätte sie das Gesicht verzogen. So hatte sie es nicht formulieren wollen! „Was ich damit meinte, ist: Wenn Sie mir erlauben, Ihnen meine Stärken aufzuzählen, werde ich …“
    Mrs Acklens Miene verriet ihre Gereiztheit, und Claire beeilte sich, verlorenen Boden gutzumachen.
    „Ich habe gründliche Erfahrung in Buchhaltung und arbeite von Natur aus sehr detailorientiert und genau. Ich habe eine Bibliothek organisiert.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln, das einen schnellen, erbärmlichen kleinen Tod starb. Und das aus gutem Grund. Sie hatte tatsächlich eine Bibliothek organisiert. Die Bibliothek ihrer Familie, die aus achtunddreißig traurigen Bänden und einem großen Lexikon bestanden hatte. Sie war damals erst fünf gewesen, wodurch diese Leistung, die sie aus eigener Initiative vollbracht hatte, wirklich anerkennenswert gewesen war.
    Bis sie sie mit Adelicia Acklens

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