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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Allee auf einen Platz zuging.
    Natürlich blieb sie nicht unbemerkt. Zwei kräftige Männer mit Schwertern krochen wie Schlangen aus der Finsternis und schlichen ihr nach. Nathan war mit einem Satz hinter ihnen und wartete, bis sie sich zu ihm umgedreht hatten, bevor er beide am Kragen packte und ihre Köpfe zusammenschlug. Nathan zerrte die beiden Schurken unter einen Baum, ohne Sara dabei aus den Augen zu lassen. Saras anmutiger Gang gehörte wirklich verboten, dachte er. Der Schwung ihrer Hüften war bezaubernd … Gerade in dem Moment, in dem Nathan diesen Gedanken hatte, gewahrte er eine Bewegung im Schatten, und er stürzte sich auf den Angreifer. Sara bog um eine Ecke, als Nathans Faust den Kiefer des Mannes traf.
    Nathan mußte noch ein weiteres Mal eingreifen, um sie vor Schaden zu bewahren, bevor sie ihr Ziel erreichte. Er nahm an, daß sie Henry Winchester einen Besuch abstatten wollte, als sie vor dem Eingang seines Hauses stehenblieb und lange zu den dunklen Fenstern hinauf starrte.
    Von all ihren Verwandten war Henry mit Abstand der schändlichste, und Nathan konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was Sara zu nachtschlafender Zeit im Haus dieses elenden Bastards zu suchen hatte. Daß Sara keinen Anstandsbesuch vorhatte, wurde Nathan klar, als er sah, wie verstohlen sie um das Haus schlich. Er folgte ihr und postierte sich am Seitentor, um mögliche Eindringlinge aufhalten zu können. Er verschränkte die Arme vor der Brust und nahm eine bequeme Haltung ein, während er beobachtete, wie sie sich einen Weg durchs Gebüsch bahnte und durch ein Fenster ins Haus zu kommen versuchte.
    Das war der lächerlichste Einbruch, den Nathan sich vorstellen konnte. Sie hantierte ganze zehn Minuten an dem Fenster herum, um es hochzuschieben, und als sie sich auf den Sims schwang, verhedderte sich ihr Kleid im Gestrüpp und zerriß. Nathan hörte, daß sie leise jammerte, und während sie den Schaden begutachtete, glitt die Fensterscheibe wieder herunter.
    Wenn sie Nadel und Faden zur Hand gehabt hätte, dann hätte sie sich bestimmt neben einen Strauch gehockt und den Riß geflickt, mutmaßte Nathan.
    Nach einer Weile wandte sie sich wieder ihrer eigentlichen Aufgabe zu. Glücklicherweise war sie so schlau gewesen, ihren Regenschirm ins Fenster zu klemmen, so daß es nicht ganz zugefallen war. Sie wickelte die Bänder ihres Retiküls fester um ihr Handgelenk und machte einen Sprung, um den Fenstersims zu erreichen. Sie brauchte drei Anläufe, bis sie es geschafft hatte. Sie geriet vollkommen außer Atem, als sie sich abmühte, sich durch das Fenster zu zwängen, wobei sie alles andere als graziös wirkte. Als Nathan den lauten Knall hörte, vermutete er, daß sie entweder mit dem Kopf zuerst oder auf ihrem Hintern gelandet war. Er wartete nur eine Minute, bis er lautlos durch das Fenster glitt.
    Seine Augen gewöhnten sich rasch an die Dunkelheit, aber Sara schien damit offenbar mehr Schwierigkeiten zu haben. Nathan zuckte zusammen, als er das Geräusch von zerbrechendem Glas und gleich darauf einen äußerst undamenhaften Fluch vernahm.
    Gütiger Himmel, mußte sie so einen Krawall machen? Nathan kam gerade rechtzeitig in die Halle, um zu beobachten, daß Sara die Treppe hinauflief. Das verrückte Frauenzimmer murmelte die ganze Zeit vor sich hin.
    Ein großer, zaundürrer Mann, den Nathan für einen der Diener hielt, zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Der Mann sah in seinem knielangen weißen Nachthemd wie eine Witzfigur aus. In der einen Hand hielt er einen geschnitzten hölzernen Kerzenleuchter, in der anderen einen großen Brotkanten. Der Diener hob den Kerzenleuchter über seinen Kopf und schoß auf die Treppe zu, um Sara zu folgen. Nathan bekam ihn am Kragen zu fassen und nahm ihm den Kerzenhalter aus der Hand, damit er nicht auf den Boden polterte, wenn er den Mann ins Reich der Träume schickte. Er zerrte den bewußtlosen Diener in eine Nische, die sich neben der Treppe befand und lauschte auf den Lärm, der aus einem der oberen Stockwerke kam.
    Sara war offenkundig als Dieb gänzlich ungeeignet. Nathan hörte Türenknallen. Grundgütiger Himmel – mit diesem Radau konnte sie Tote aufwecken … Was, zum Teufel, suchte sie überhaupt?
    Ein schriller Schrei zerriß die Luft. Nathan seufzte matt und machte sich auf den Weg, um diese ungeschickte Frau einmal mehr vor Schaden zu bewahren. Auf dem Treppenabsatz hielt er inne. Sie war nicht allein. Nathan huschte zurück in die Nische und wartete. Einen

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