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Geliebte magische Lilie

Geliebte magische Lilie

Titel: Geliebte magische Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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sie auf mich zukommt, mir die Hand entgegenstreckt und freundlich sagt: „Ignoriere sie einfach, sie mögen sich nicht besonders. Wie schon gesagt, ich bin Rose. Und ich wäre für deine Hilfe sehr dankbar.“ Ihre Herzlichkeit verblüfft mich, ebenso wie es Maurice Charme getan hatte. Ich war mit Horrorgeschichten von blutrünstigen Monstern aufgewachsen, aber irgendwie scheint das nicht ganz zu stimmen, oder sie sind fantastische Schauspieler. Zögernd ergreife ich ihre Hand. Sie drückt sie, wenn auch nur sanft, denn als Vampir hätte sie mir leicht die Finger brechen können. „Ich muss erst mal sehen, ob seine Geschichte überhaupt stimmt“, erwidere ich. Der böse Blick, den sie über meine Schulter wirft, verrät mir, dass Maurice wohl etwas hatte einwerfen wollen. Es sollte mir egal sein, ob er beleidigt ist, aber merkwürdigerweise will ich nicht, dass jemand von ihnen schlecht von mir denkt, besonders nicht er. Ich erkläre: „Ich glaube nicht, dass Maurice gelogen hat, aber er könnte es verwechseln. Ich spüre natürlich die Magie in deiner Aura, aber das könnte auch andere Gründe haben. Um sicherzugehen, dass du eine Hexe bist, und vor allem was für eine, muss ich tiefer in deine Aura eintauchen.“ „Es gibt verschiedene Arten von Hexen?“, fragt sie neugierig. Dabei blitzen ihre Augen so wissbegierig, dass ein Lächeln auf meine Lippen gleitet, „natürlich, viele sogar. Ich habe zum Beispiel die Gabe der Vision, darum kann ich, wenn ich in deine Aura eintauche, auch feststellen ob du eine Hexe bist und wenn ja welche Art. Und manchmal habe ich Visionen über die Zukunft. Mein Element ist das Wasser.“ „Ich dachte immer, jede Hexe könnte jeden Zauber wirken“, erklingt Maurice Stimme irritiert hinter mir. „Das stimmt auch, aber je nachdem welches Element einem am nächsten steht, fallen einem manche Zauber schwerer und manche leichter, da auch sie an die Elemente gebunden sind, die meisten zumindest.“ „Was musst du tun, um in meine Aura tauchen zu können?“, holt Rose meine Aufmerksamkeit zu sich zurück. „Körperkontakt und Ruhe“, erkläre ich. Sie schmunzelt: „Nun dann schicken wir die Männer besser weg.“ „Du bist auch bei Rose sicher“, sagt Maurice. „Hatte ich etwas anderes angedeutet?“, erwidere ich ironisch. Ich kann hören, wie er zischend einatmet, Rose seufzt auf: „Raus mit euch.“

    Als die Männer endlich weg sind, unter Protest allerdings, weise ich Rose an, sich im Schneidersitz auf den Boden zu setzten. Ich nehme ihr gegenüber, in derselben Haltung Platz und ergreife ihre Hände. Ich schließe die Augen und konzentriere mich auf ihre Aura. Ich suche das Muster um eine Welle die hineinführt zu nutzen und schlüpfe hinein. Ich gleite durch die Magie, die ihre ganze Aura durchzieht, bis ich die Stelle tief in ihr finde, in der sich die magischen Gaben verbergen. Ich konzentriere mich und tauche hinein, nur um ins Bodenlose zu stürzen.
    Panik steigt in mir hoch, da ist kein Element, sondern nur Dunkelheit und Stille. Ich versuche mich zurückzuziehen, aber ich kann mich nicht bewegen. Ich höre ein furchtsames Wimmern, von dem ich erst einen Augenblick später begreife, dass es von mir kommt. Im nächsten Moment taucht das Gesicht eines Mannes vor mir auf. Es ist ein Gesicht, in das sich schon viele Linien gegraben haben, und er glüht förmlich vor Macht, und zwar die Macht des Feuers. Es schwebt in der Dunkelheit, bis es plötzlich in tausend Scherben zerbirst. Ich schreie auf, aber ich kann mich noch immer nicht lösen. Aber plötzlich sammeln sich die Splitter und setzten sich zu Rose zusammen, Rose, die nun die Macht des Feuers trägt, mehr Feuer, als ich es jemals in einer Person gespürt habe. Als ich mich noch frage wie ich jemals wieder aus ihrem Machtzentrum, das so anders ist als jedes andere, herauskommen soll, falle ich wieder, aber diesmal lande ich in einem normalen Machtzentrum aus Feuer, das ohne Zweifel Rose gehört. Ich löse meinen Geist und will auch körperlich zurückweichen, aber es gelingt mir nicht. Als schon wieder Panik in mir aufwallt, merke ich dass kein Zauber, sondern zwei Hände mich festhalten. Maurice ist wieder da und sitzt hinter mir am Boden und hat mich mit den Armen schützend umfangen und stützt mich so. Sein attraktives Gesicht ist sorgenvoll verzogen. „Ist alles in Ordnung?“, fragt Rose vor mir. Ich verzichte darauf mich von ihm zu lösen, da meine Glieder noch zittern, wie immer wenn ich eine Vision

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