Geliebte magische Lilie
auch gar nichts anderes zu. Aber in letzter Zeit ist es wirklich übel geworden. Und als du aufgetaucht bist, da habe ich eine Chance gesehen, wenigstens zeitweilig von ihnen weg zu kommen.“ „Und der Vamp Auftritt eben? Wozu war der gedacht?“ Ich hatte erwartet ihre Verlegenheit damit zu steigern, aber ihre grünen Augen blitzen jetzt belustigt, als sie erwidert: „Gefalle ich dir nicht? Ich hatte einen anderen Eindruck.“ Gefallen? Das war die Untertreibung des Jahrhunderts. „Das ist nicht der Punkt. Aber ich mag es nicht manipuliert zu werden“, antworte ich abweisend. Sie hebt abwehrend die Hände und sagt jetzt ganz ernst: „Okay hör zu, ich werde jetzt einfach mal die Karten auf den Tisch legen. Wie gesagt ich musste dringend da raus und was mein Privatleben betrifft, das ist in den vergangenen Monaten auf Eis gelegen, weil mein Bodyguard, ausgerechnet mein Exfreund ist. Sagen wir einfach mal die letzten paar Versuche mich mit Männern auch nur zu treffen haben ziemlich desaströs geendet. Ich gebe ehrlich zu, ich habe mich gestern noch über dich erkundigt. Du bist ein Frauenheld, der ständig mit einer Anderen herummacht, und ich hatte den Eindruck du könntest interessiert sein. Für gewöhnlich bin ich eher nicht der Typ für etwas Belangloses, aber ich betrachte die ganze Sache sozusagen als Urlaub von meinem Leben. Und nach den vergangenen Monaten habe ich etwas Spass verdient, ehe ich mich wieder mit Lukas herumschlagen muss. Mein Angebot lautet folgendermaßen, wenn deine Vampirin wirklich eine Hexe ist, dann werde ich sie ausbilden, und während ich sie ausbilde, könnten wir etwas Spass haben. Nur solange wir beide wollen, keine Verpflichtungen.“ Als sie endet, sieht sie mich erwartungsvoll an. Ich frage misstrauisch: „Und warum bist du da gerade auf mich gekommen? Eine attraktive Frau wie du hat sicher keine Probleme einen anderen Galan zu finden, einen der kein Vampir ist.“ „Stimmt schon, ich könnte versuchen hinter ihrem Rücken etwas anzufangen, und ihnen erzählen ich wäre noch bei euch. Aber um bei der Wahrheit zu bleiben, wenn sie dahinter kommen, könnte es für den Mann recht unschön werden, wenn er Pech hat. Ich dachte als Vampir bist du wehrhafter als ein normaler Mensch, falls Lukas verrücktspielen sollte.“ Sie ist eine Hexe, es sollte mir egal sein, was sie für mich empfindet, aber dass sie mich nur will, weil sie denkt, ich könnte ihren Ex fertigmachen, ist nicht sehr schmeichelhaft. Ich knurre: „Vielleicht habe ich aber keine Lust nur das Kanonenfutter für dich zu spielen.“ Ein schelmisches Lächeln erscheint auf ihrem verlockenden Mund, sie beugt sich etwas vor und wischt einen imaginären Fussel von meinem Hemd. Dann schnurrt sie: „Mein Fehler, ich hätte nicht gedacht, dass du feige bist.“ Ein empörtes Knurren kommt meine Kehle hoch, ehe ich mich unter Kontrolle bringen kann, sie lacht leise auf und fügt dann hinzu: „Aber falls nicht, ich will dich natürlich auch, weil du unglaublich sexy bist, das ist mir schon im Vorzimmer meines Büros aufgefallen.“ Dabei beugt sie sich noch ein Stück weiter vor, sodass ich einen noch tieferen Einblick in ihren Ausschnitt bekomme. Hitze steigt in mir auf, mein Mund wird trocken, in einem letzten Versuch doch noch vernünftig zu sein werfe ich ein: „Was deinen ganzen Plan angeht, warum gehst du überhaupt so ein Risiko ein? Ich könnte dich genauso gut anfallen und aussaugen.“ Sie schnaubt abfällig, „also wirklich, erstens bin ich nicht ganz so hilflos, wie der gute Lukas tut, und zweitens bin ich mir ziemlich sicher, dass du das nicht tun wirst.“ „Ach und was macht dich da so sicher?“, knurre ich. Nicht dass ich erwogen hätte ihr etwas anzutun, ich hatte schließlich mein Wort gegeben, aber die Vorstellung, dass diese umwerfende Frau mich für einen harmlosen Idioten hält, gefällt mir nicht. Auf meinen vorwurfsvollen Blick hin verdreht sie die Augen, ehe sie erklärt: „Deiner Aura nach, bist du mindestens einige Jahrhunderte alt. Und so alt wärst du kaum geworden, wenn du ein Idiot wärst. Und das müsstest du sein, um auch nur in Erwägung zu ziehen die Erbin der Hexenregentin zu ermorden. Denn wenn die Vampire Krieg wollen würden, hätte es in der Vergangenheit weit bessere Gelegenheiten gegeben.“ Das Schicksal hat es offenbar auf mich abgesehen, ich kapituliere vor ihren Argumenten und meinen eigenen Begierden, ich frage zur Sicherheit noch mal misstrauisch: „Bist du dir
Weitere Kostenlose Bücher