Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte Nanny

Geliebte Nanny

Titel: Geliebte Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Schlueter
Vom Netzwerk:
Zeugin in Erscheinung, die mit eigenen Augen gesehen haben will, wie ein dreister Motocross - Fahrer mit Highspeed das Personaltor durchbrochen hat und mutwillig über Dietmars herrliche Grünanlage gebrettert ist; ohne Rücksicht auf Verluste. Und wenn Gerald sprechen könnte, könnte er dies natürlich auch bezeugen. Ja, genau. So könnte es gewesen sein! Warum sollte man einer streng gläubigen Muslimin nicht glauben? Bekanntlich verbietet Allah ja das Lügen.

»Deine Verkleidung färbt anscheinend schon auf deine Persönlichkeit ab. Oder warum laberst du plötzlich so einen subversiven Müll?«
     
    Ich sitze im Garten auf einem Stuhl aus Teakholz; in der einen Hand meinem Roman und in der anderen ein nicht zu definierendes Erfrischungsgetränk, das Klodia nach einem ihrer speziellen Wellness-Rezepte zusammengebraut hat. Schmecke ich da etwa gerade Basilikum?
    Ein großer Sonnenschirm ist aufgespannt und die mannshohe Yucca Palme daneben vermittelt einen Hauch von Urlaubsflair. Pauline und Gerald spielen im Sandkasten mit Eimern und Förmchen. Ich lehne mich gerade entspannt zurück und schlage die Seiten meines Buches auf, da ertönt erneut Tarkans Oynama sikidim sikidim aus meiner Rocktasche.
    Yasi! Die habe ich ganz vergessen.
     »Hallo Yasi«, rufe ich fröhlich in mein Handy.
     »Mensch Mel, endlich erreiche ich dich!«, donnert mir ihre prinzipiell dominierende Stimme entgegen.
     »Was gibt es denn so Dringendes?«
     »Ach frag nicht«, stöhnt sie. »Alles scheiße!«
    Natürlich will ich sofort wissen, warum sie derart mies gelaunt ist und sie sprudelt drauf los: »Cengiz, dieser blöde Affe, hat mich nur benutzt«, beklagt sie sich. »Ich könnt’ mir eine runterhauen. Nee, besser in den Arsch treten…oder…ach Mann, Scheiße! Warum mach’ ich immer alles falsch Mel?«
     »Wenn du mir erzählst, was eigentlich los ist, dann kann ich dir eventuell eine Antwort geben.«
     »Nein warte, es liegt nicht an mir…«, schnauft sie wütend in den Hörer. »Ich meine, hör zu Mel: Nachdem ich Cengiz gegeben habe, was er wollte, na ja du weißt schon was..., meinte er plötzlich, dass er sich ja eigentlich lieber eine traditionsverbundene Frau an seiner Seite wünscht. Genau genommen so eine, wie du gerade darstellst. Er hat mich nur benutzt, Mel!« Ihre Stimme hat einen schrillen Ton angenommen.
     »Mhmm«, mache ich. »Und weiter?«
     »Nix weiter. Der Mistbock ist passé. Und meine Ehre auch.«
    Soweit ich weiß, besitzt Yasi ihre »Ehre« eigentlich schon seit der Abi - Abschlussfahrt nach Klostermitteldeich nicht mehr. Seit der Nacht mit Steffen. Das ist fast acht Jahre her. Wahrscheinlich hat sie’s verdrängt. Raue Küstendüne, ein Slip voller Sand und das alles in völliger Dunkelheit und bei gefühlter Windstärke 12. Romantisch ist anders. Daran würde ich mich auch nur ungern erinnern. Und als ob das nicht schon deprimierend genug wäre, wurde Steffen nur zwei Wochen später Händchen haltend, mit einem kahlrasierten Typen in provokativem Lacklederoutfit gesichtet. Nachdem ich Yasi diesen Tatbestand ins Gedächtnis zurückgerufen habe, fängt sie an zu seufzen.
     »Ja ja, schon gut. Es ist nur...ich hab wirklich geglaubt, Cengiz wäre der Richtige. Er wirkte so offen und sachlich. Ich dachte, es würde ihm nichts ausmachen, dass ich es nicht so genau nehme, mit der Ehre und dem ganzen althergebrachten Kram. Aber im Nachhinein hat Cengiz mich sogar noch verhöhnt. Ich sei keine richtige Türkin, hat er gemeint. Angeblich hat er ein Problem mit Frauen, die ihre Sexualität unbekümmert ausleben. Außerdem haben seine Eltern eine ziemlich genaue Vorstellung von der Frau an seiner Seite.« Sie holt tief Luft. »Dieses Arschloch hat sich mit mir unbekümmert ausgelebt, und ich bin mit Sicherheit nicht die Erste, die er mit seinem falschen Charme in die Kiste gelockt hat. Aber er ist schließlich ein Mann; und Männer dürfen so was ja!« Sie atmet so scharf aus, dass mein Handy vibriert, ich ihren Zorn quasi durch’s Telefon spüre.
     »Er nutzt gutgläubige Frauen sexuell aus, heiratet aber am Ende so ein kopftuchtragendes, jungfräuliches Heimchen. Ich könnte kotzen!«
     »Dann war Cengiz eben doch nicht der Richtige. Schwamm drüber«, beginne ich sie zu besänftigen.
     »Alle Männer sind Schweine. Egal ob deutsch oder türkisch«, schimpft sie weiter.
     »Hm…vielleicht solltest du in Zukunft alles ein bisschen langsamer angehen lassen. Ich meine, das mit den Männern.«
     »Wie

Weitere Kostenlose Bücher