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Geliebte Nanny

Geliebte Nanny

Titel: Geliebte Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Schlueter
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über meine sexy Spitzenunterwäsche denken könnte. Vermutlich interessiert es ihn die Bohne, was das türkische Kindermädchen drunter trägt . Und warum denke ich überhaupt so viel darüber nach, was er denken könnte? Mein lieber Schwan, dieser Mann macht mich ganz konfus.
    Ich werfe die Sachen auf’s Bett. David legt den Rest behutsam daneben und macht Anstalten, sie der Reihe nach zu falten, was jetzt doch ein bisschen zu viel des Guten ist.
     »Ich mach das schon! Vielen Dank noch mal Herr von Degenhausen.«
     »Nennen Sie mich ruhig David.« Er schaut sich im Zimmer um. »Oh, Sie lesen Thriller?«, erkundigt er sich stirnrunzelnd, als er meinen aktuellen Lesestoff auf dem Nachtisch entdeckt. Ich traue ihm zu, dass er mich für eine Analphabetin gehalten hat.
     »Mhm...«, mache ich, »…ist gerade sehr spannend.«
     »Tja, dann gehe ich mal wieder. Hab noch ’ne Menge zu tun.«
    Er dreht sich um und verlässt mein Zimmer. Minutenlang stehe ich einfach regungslos da und sauge den faszinierenden Duft seines Eau de Toilettes in mich auf, der noch immer im Raum schwebt. Massiv benebelt davon, stopfe ich die Wäsche in irgendwelche freien Fächer des begehbaren Kleiderschranks. Sie zu falten würde mir momentan nicht gut gelingen. Eher würde sich Paris Hilton für immer aus der Öffentlichkeit zurückziehen und in ein abgeschiedenes hinterwäldlerisches Dorf in Alaska auswandern.
    Warum muss dieser atemberaubende Typ bloß ausgerechnet jetzt, da ich hier arbeitete, in die Villa seiner Schwester einziehen?
    Warum ich mir darüber Gedanken mache, weiß ich selbst nicht genau. Vermutlich, weil ich das ungute Gefühl nicht loswerde, dass es zunehmend schwieriger für mich wird, einen klaren Kopf zu behalten, wenn David in der Nähe ist. Und was sich darüber hinaus auch noch ausgesprochen negativ auf mein Auftreten als vermeintlich türkische Nanny auswirken könnte; und Klodias Reaktion darauf möchte ich lieber nicht erleben.
     
    ***
     
     Am Nachmittag finde ich mich in einer einzigartigen Komposition aus hochkomfortablem Garten - Lifestyle und ländlicher Idylle wieder. Dagegen wirken selbst die Titelseiten der renommiertesten Hochglanz - Gartenmagazine ziemlich fade.
    Sonntags - Picknick mit Klara und deren Familie, bei eisgekühlten Edelgesöffen und kostspieligen Häppchen. Klaras Familie wohnt in einer beachtlichen Villa, die es allerdings nicht ganz mit dem Anwesen der von Degenhausens aufnehmen kann.
    Pauline hat ihr Lieblingsspielzeug mitgebracht. Der bis obenhin vollgestopfte Hello - Kitty - Koffer wiegt geschätzte zehn Kilo. Womit spielen Kinder heutzutage bloß?
    Mona schiebt mich auf die Terrasse.
    Zu meinem Entsetzen erwartet mich dort eine Szene, die unerwarteter kaum sein könnte. Auweia, was soll das?
    Mein Pulsschlag erhöht sich und ich bekomme feuchte Hände, als ich zu dem gigantischen Tropenholztisch starre, um den der gesamte Krabbelclub, mit Ausnahme von Giulia Brockstett, herum versammelt sitzt. Unweigerlich stellt sich mir die Frage, was die wohl mit mir vorhaben. Vermutlich war die Einladung zum Picknick nur ein Vorwand und in Wirklichkeit eine Einladung in die Höhle des Löwen. Ich sehe mich um, ob Giulia vielleicht doch irgendwo in einem Hinterhalt lauert, um sich in einem günstigen Augenblick klammheimlich auf mich zu stürzen und zu…
    … zerfleischen?
     »Hallo Melek. Da sind Sie ja endlich!«, ruft eine der Mütter, die Carolin von Eversburg heißt und hochschwanger ist.
     »Kommen Sie. Nur keine Angst!«, sagt Mona und zerrt mich weiter ins Getümmel. Ein Stein fällt mir vom Herzen, als ich Saritas Mandelförmige schwarze Augen entdecke. Und da ist ja auch die süße Mae. Ich atme erleichtert auf.
     »Schön, dass Sie es geschafft haben zu kommen!«, strahlt mich Sonja Gothenheim an, eine Dunkelhaarige mit einer auffälligen, roten Brille, zu der sie ausschließlich rote Kleidungsstücke und einen Strohhut mit dem Durchmesser eines Hula - Hoop - Reifens kombiniert. Aber gut, jedem das Seine.
     »Einen Toast auf die mutige Lebensretterin!«, stoßen sie alle gemeinsam auf mein Wohl an. Sie klatschen.
    Diese unerwartete Würdigung ist mir sichtlich unangenehm. Mein Gesicht läuft rot an. Am liebsten würde ich Reißaus nehmen. Aber Mona ist auf dem besten Weg, zu meinem siamesischen Zwilling zu mutieren, ohne chirurgisches Werkzeug werde ich mich aus ihrer Verankerung vermutlich nicht mehr befreien können!
     »Ha...Hallo!«, stottere ich in die

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