Geliebte Rebellin
hat«, verkündete Ariel.
Maryann war fasziniert. »Das ist alles sehr merkwürdig.«
»Jetzt reicht es mir« , brüllte Baxter. »Die Situation war nichts weiter als das Ergebnis einer logischen Abfolge von Geschehnissen.«
»Wie meinen Sie das?« fragte Ariel.
Charlotte beantwortete ihre Frage. »In einem gewissen Sinne hat Baxter recht. Sämtliche Ereignisse sind von einer Art logischer Unvermeidlichkeit bestimmt gewesen. Schließlich muss Morgan Judd erkannt haben, dass er weitere Vorfälle in Gang setzte, als er Hamilton in den Club aufgenommen hat, dessen Mitglieder sich regelmäßig im Grünen Tisch getroffen haben.«
Maryann zog die Stirn in Falten. »Warum sagen Sie das?«
Charlotte sah sie an. »Judd muss gewusst haben, dass er früher oder später Baxters Aufmerksamkeit auf sich lenken wird, wenn er Hamilton in seinen grandiosen Plan einbezieht. Wenn Sie mich fragen, war er derart von seinem Vorhaben besessen, dass ein Teil seiner Persönlichkeit der Vorstellung nicht widerstehen konnte, dieses Risiko einzugehen. Ich habe den Verdacht, tief in seinem Innern wollte er, dass Baxter eines Tages erfährt, dass er damals in Italien überlebt hat. Er wollte sich damit brüsten und Baxter beweisen, dass er der klügere der zwei Alchemisten ist. Und er wollte Rache an ihm üben.«
»Ich verstehe.« Hamilton neigte den Kopf ein wenig zur Seite, als er darüber nachdachte. »Ich kann durchaus begreifen, dass Judd den Wunsch verspürt haben könnte, seine Überlegenheit unter Beweis zu stellen. Aber weshalb hätte er davon ausgehen sollen, dass es Baxter interessiert, was aus mir wird?«
Charlotte lächelte gequält. »Oh, ich bin sicher, dass er nie auf den Gedanken gekommen ist, Baxter könnte versuchen, Sie aus dem Club herauszuholen, ganz zu schweigen davon, dass er Ihren Freund Norris retten könnte. Judd hat lediglich vorausgesetzt, dass Baxter seine Seele ebenso wie er durch Ablehnung und Wut zerstört hatte. Aber er hat gewusst, dass er Sie dazu benutzen kann, Baxters Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.«
»Und das, obwohl Baxter eine potentielle Bedrohung für seine Pläne dargestellt hat?« fragte Rosalind.
»Er hatte die Absicht, Baxter zu töten, nachdem er ihm seine Klugheit demonstriert hat.« Charlotte zuckte die Achseln. »Judd war sich selbst der schlimmste Feind. Seine Arroganz, seine Bitterkeit und seine grausame Veranlagung haben sich in seinem Innern zu einem teuflischen Gebräu vermengt, das ätzender als jede Säure war.«
Rosalind wurde nachdenklich. »Das heißt, Baxter wäre selbst dann, wenn ich ihn nicht gebeten hätte, Nachforschungen zu Drusillas Tod anzustellen, so oder so in diese ganze Geschichte hineingezogen worden.«
»Richtig«, sagte Charlotte. »Und mir ist gar nichts anderes übriggeblieben, als mich auf dieses Vorhaben einzulassen, weil Mrs. Heskett eine Klientin von mir war. Ich musste mir ein klares Bild davon machen, ob sie tatsächlich durch die Hände eines Verehrers gestorben ist, über den ich Nachforschungen angestellt habe.« Sie lächelte Baxter verschmitzt an. »Das einzige an dieser ganzen Geschichte, was man auch nur im entferntesten für einen Zufall halten könnte, hat sich gleich zu Beginn zugetragen, als ich plötzlich feststellen musste, dass ich einen neuen Sekretär brauche.«
»Und Baxter hat sich für den Posten beworben«, schloss Rosalind.
Baxter warf seinen Staubwedel hin. »Und selbst dann wenn sie sich nicht gerade nach einem neuen Sekretär umgehört hätte, hätte ich auf die eine oder andere Weise den Kontakt zu ihr hergestellt, denn die Spur von Mrs. Hesketts Tod führte direkt zu ihr.«
Hamilton zog die Augenbrauen hoch und sagte mit einer regelrechten Grabesstimme: »War es nun das Schicksal oder eine logische Abfolge der Geschehnisse? Wer könnte das schon entscheiden?«
»Ich kann es mit verdammter Sicherheit entscheiden« sagte Baxter nachdrücklich. »Und ich sage euch, dass es bei dieser ganzen Geschichte zu keinem einzigen Ereignis gekommen ist, das sich nicht logisch erklären lässt Und hiermit erkläre ich diese Diskussion für beendet. Ich will, dass ihr alle augenblicklich aus diesem Laboratorium verschwindet. Raus mit euch.«
»Ihr habt ihn ja gehört«, sagte Hamilton heiter. »Wir sind hier nicht länger erwünscht. Lasst uns gehen.«
Baxter erlebte einen Moment lang größte Genugtuung. Er beobachtete, wie sich die ganze Schar der Tür zuwandte, und dann begriff er, dass sich auch Charlotte zum Aufbruch bereit
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