Geliebte Teufelin
umzubringen?“
„Nein, die ist für sie!“ Der Arzt tastete Satans Oberkörper ab, fand die richtige Ste l le… und stieß die Kanüle mitten ins Herz. Danach nahm er die Maske ab und krächzte: „Du hättest mit der Mistgabel fester zustoßen sollen, wie du siehst, lebe ich noch.“
Satan konnte seinen neuen Körper nicht mehr spüren, er war vollständig gelähmt. Nur die Gesichtsmuskeln konnte er noch bewegen.
„Fleischer, du? Du warst doch tot, ich habe doch selbst deinen Puls…“
„Ich war nur fast tot und dann hat mich ein Engel gerettet. Er hat mir ein Geschäft vorgeschlagen. Wenn ich helfe, dich zur Strecke zu bringen , kann ich mich endgültig zur Ruhe setzen und werde nicht bestraft. Das Angebot konnte ich nicht ausschlagen. Na, wie fühlst du dich? Die Lähmung hält solange an, bis du ein Gegenmittel b e kommst. Aber rechne die nächsten hundert Jahre nicht damit. Denke auch nicht, du könntest wieder in einen anderen Körper schlüpfen. Der Engel, von dem ich gerade erzählt habe, hat dafür gesorgt, dass dieser Körper eine Seelenfalle ist. Einmal drin, nie wieder raus!“
„Satan konnte nur noch ein Wort sagen, bevor er in einen hundertjährigen Schlaf fiel: „Uriel“
Inzwischen hatte bei Cornelius das Kreislaufmittel gewirkt, dass Dr. Fleischer ihm gespritzt hatte. Eine Minute später lagen er und Luzia sich in den Armen .
Bevor sie zurück in sein Haus gebracht wurden, wollte Cornelius unbedingt noch einmal in den Weinkeller. Die beiden noch ungeöffneten Flaschen Lanson-Champagner konnte er unmöglich dort liegen lassen.
Zu Hause legte Cornelius eine der Flaschen in den kleinen Safe, den er im Keller ha t te einbauen lassen, um wichtige Papiere aufzubewahren. Die andere Flasche öffnete er am nächsten Tag und brachte sie zusammen mit zwei Gläsern ans Bett, wo schon Luzia auf ihn wartete . Nachdem sie angestoßen und festgestellt hatten, dass auch der Inhalt dieser Flasche fantastisch schmeckte, konnte Luzia ihrem Freund endlich zei g ten, wie himmlisch gut Sex mit einem Teufel sein konnte.
Epilog
Auf Uriels Fürbitte hin, wurde Sofia für drei Jahre von ihren Aufgaben als Engel freigestellt und erhielt die Erlaubnis, als Gast für die Firma zu arbeiten. Sie musste sich allerdings verpflichten, regelmäßig Bericht über ihre Tätigkeit zu erstatten. Die Kontaktsperren in ihrem Gehirn wurden au fgehoben. E in Jahr später wurde sie Mu t ter eines kleinen Mädchens. Es war ein sehr hübsches Kind und allen, die es sahen, fiel eine deutliche Ähnlichkeit mit einem gewissen Boris auf, der inzwischen zum Abteilungsleiter der Firma befördert worden war.
Gerüchten zufolge sah auch Luzia Mutterfreuden entgegen. Jedenfalls waren einige ihrer Freunde der Meinung, sie hätte in den vergangenen Monaten ganz schön zug e legt. Sie stritt allerdings alles ab und erklärte, sie sei nur etwas faul geworden und nicht mehr regelmäßig ins Fitness-Studio gegangen. Als ihr Bauchumfang erschr e ckende Ausmaße angenommen hatte, konnte sie es nicht mehr verheimlichen, we i gerte sich aber, den Namen des Vaters zu nennen. Schließlich brachte sie ein put z munteres Zwillings-Pärchen zur Welt, das sie Tag und Nacht auf Trab hielt. Ihr ne u er/alter Freund Leo weigerte sich, seine Vaterschaft anzuerkenn en und verschwand ei nes Tages auf Nimmerwiedersehen, nachdem er wochenlang keine Nacht durchg e schlafen hatte.
Und Cornelius???
Er war kurz nach den dramatischen Ereignissen spurlos verschwunden. Sein Arzt hatte ihm dringend geraten, sich in Zukunft von allen, wie e r es ausdrückte „ potent i ellen Gefahrenquellen “ fernzuhalten. Sollte er seinen Rat nicht befolgen, könnte er ihn irgendwann nur noch in die „Geschlossene“ einweisen. Niemandem, weder Mensch, noch Engel, noch Teufel war es gelungen , herauszufinden, wo er steckte. Sein Verlag hatt e sogar eine Belohnung für Hinweise auf seinen Aufenthaltsort au s gesetzt, war doch das Manuskript seines zweiten Buches schon längst überfällig.
Am ersten Geburtstag ihrer Kinder, die sie Sofi a und Elia genannt hatte, gab Luzia eine große Party. Etwa fünfzig geladene und einige ungeladene Gäste, die spontan erschienen waren, bevölkerten Haus und Garten. Bo stand am Grill, an seinem H o senbein zerrte ein kleines blondes Mädchen und rief mit ihrer piepsigen Stimme: „Papi, lass mi au ma.“ Bo hob die Kleine hoch und zeigte ihr, wie man die Würstchen wenden musste. Ines und Rita, diesmal in Zivilkleidung, die
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