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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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aber schnell wieder zunichte, indem er bemerkte: »Sie ist nur unlogisch. Sie kann wahrscheinlich nichts dafür. Was meinst du, Owen?«
    Judith warf Iain einen Blick zu, um ihm zu bedeuten, er sollte sie nun aber wirklich verteidigen. Er zwinkerte ihr zu.
    »Aber, aber!« schimpfte Graham, um jedermanns Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er stand auf, hob seinen Kelch hoch und setzte zu einem weitschweifigen Toast auf die Braut und ihren Gatten an.
    Alle, Iain eingeschlossen, lehrten den Inhalt ihres Bechers auf einen Zug. Augenblicklich huschte der Knappe herum und füllte jedem nach.
    Judith schob ihren Stuhl vom Tisch weg. Es war eine Reaktion, die von einer jahrelangen Angewohnheit herrührte, und sie war sich deren nicht bewußt.
    Iain merkte es jedoch. Er merkte auch, daß sie mit jedem Schluck, den er trank, immer weiter abrückte. Indes konzentrierte sie sich auf Graham. Der Sprecher des Rates hieß sie nun offiziell im Clan willkommen.
    Dann kam Frances Catherine in die Halle, gestützt von Alex’ starkem Arm. Patrick wirkte gleichzeitig überrascht und verärgert, seine Frau hier zu sehen.
    Sie winkte ab, bevor er ihr eine Standpauke halten konnte. »Ich brauchte frische Luft und wollte meine, Freundin besuchen. Sie lebt schließlich auch hier, Patrick, also sieh mich nicht so finster an. Alex hat schon gut auf mich aufgepaßt.«
    »Ich wollte sie auf meinem Pferd mitnehmen, aber …«
    »Er wußte nicht, wie er mich hochhieven sollte«, erklärte Frances Catherine. Sie tätschelte ihren prallen Bauch und lächelte ihren Mann an.
    »Komm her zu uns«, rief Judith ihr zu. »Graham hat eben gerade einen wunderschönen Trinkspruch gehalten, um mich in der Familie willkommen zu heißen.«
    Ihre Freundin nickte und sah zu Alex hoch. »Siehst du? Ich sagte doch, daß hier keine Versammlung stattfinden würde. Sonst wäre Judith doch nicht hier!«
    »Wieso das denn nicht?« fragte Judith.
    Frances Catherine kam zum Tisch herüber und setzte sich neben ihren Mann, nahm seine Hand, um ihn zu besänftigen, und lächelte Judith zu, während sie ihn kniff.
    Patrick wußte, sie wollte ihm bedeuten, sich zu benehmen. Er mußte über ihr freches Verhalten grinsen. Sobald sie allein waren, würde er ihr mitteilen, daß er seine Befehle befolgt sehen wollte. Sie durfte sich nicht einfach darüber hinwegsetzen. Er konnte sich sehr gut daran erinnern, daß er ihr befohlen hatte, heute abend zu Hause zu bleiben. Der Gedanke daran, daß seine Geliebte stürzen könnte, entsetzte ihn. Er hatte nur noch ihre Sicherheit im Kopf- wenn ihr irgend etwas geschehen würde, wäre er verloren.
    Allein diese finstere Überlegung machte ihn ganz krank. Dann lenkte Frances Catherine ihn davon ab: Sie drückte seine Hand und lehnte sich gegen ihn. Patrick seufzte. Es war ihm egal, ob es hier angebracht war oder nicht, und so legte er den Arm um ihre Schulter und zog sie noch näher an sich.
    Frances Catherine bat Graham schüchtern, seinen Trinkspruch noch einmal zu wiederholen, damit sie ihn auch kennenlerne. Der Alte tat das gern. Und wieder leerten alle auf einen Zug ihre Kelche.
    Judith rückte noch ein Stück ab. Schon spürte sie wieder das vertraute Engerwerden der Kehle. Iain hatte ihr versprochen, sich niemals in ihrer Gegenwart zu betrinken. Aber was, wenn er – nur ganz zufällig – ein bißchen angeheitert wurde? Würde er so grausam und aufbrausend werden wie Onkel Tekel? Sie zwang sich zur Ruhe. Außerdem verlangte nun Gelfrid ihre ganze Aufmerksamkeit. »Sagt uns, warum Ihr Sonntage wollt«, wies er sie an.
    »Was in Gottes Namen tut Ihr da in der Ecke, Judith?« fragte Graham, der gerade bemerkt hatte, wie sie sich zurückzog.
    »Sie ist selbst dahin gerückt«, erklärte Owen.
    Judith konnte nicht verhindern, daß sie rot wurde. Sie holte tief Atem und stand auf. »Der Sonntag soll ein Tag der Ruhe sein«, verkündete sie. »So will es die Kirche. In England befolgen wir dieses Gesetz.«
    »Das tun wir auch«, sagte Graham. »Wir ruhen uns aus, nicht wahr, Gelfrid?«
    »Aye, tun wir«, stimmte sein Freund zu.
    »Alle Männer hier ruhen dann«, bemerkte Frances Catherine plötzlich. Sie sah ihre Freundin aufmerksam an. »Das ist es, was du meinst, nicht wahr?«
    Judith nickte. »Ich habe festgestellt, daß die Frauen hier nicht einen Tag der Ruhe haben«, erklärte sie. »Sonntag ist also für sie ein Tag wie jeder andere.«
    »Wollt Ihr damit etwa unsere Frauen kritisieren?« fragte Duncan.
    »Nein«, antwortete Judith.

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