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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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»Ich kritisiere die Männer.«
    Iain lehnte sich in seinem Stuhl zurück und lächelte. Judith hatte ihn gewarnt, daß sie einige Veränderungen durchzuführen gedachte, und er nahm an, dies war eine davon. Hölle, er hatte ihr schließlich vorgeschlagen, all das umzustellen, was ihr nicht gefiel. Er rief sich ihre Unterhaltung zurück, die sie auf dem Friedhof geführt hatten. O ja. Er war es gewesen.
    »Ihr wollt, daß wir den Frauen befehlen, am Sonntag nicht zu arbeiten?« fragte Graham.
    »Nein, natürlich nicht. Wenn Ihr es befehlt, ist es nur eine weitere Pflicht.«
    »Glaubt Ihr etwa, wir würden unsere Frauen schlecht behandeln?« fragte Duncan.
    Judith schüttelte den Kopf. »Oh, nein«, sagte sie. »Als anständige Krieger sorgt Ihr gut für Eure Frauen. Ihr hegt und pflegt und beschützt sie. Dafür machen sie Euch Eure Heime wohnlich und kümmern sich um Eure Bedürfnisse.«
    »Und das ist der ganze Sinn der Ehe«, verkündete Graham.
    »Klagt sie denn dann die Ehe an?« fragte Owen, der zu verstehen versuchte.
    Gelfrid wiegte den Kopf hin und her. »Daran sind die Steine schuld. Sie haben ihren Verstand verwirrt«, entschied er. »Einer hat ihr fast das Auge ausgerissen.«
    Am liebsten hätte Judith geschrien. Sie tat es natürlich nicht, sondern versuchte es erneut mit Logik und wandte sich an Iain. »Wann haben die Frauen einmal Zeit für Vergnügungen?« fragte sie ihn. »Euer Clan ist niemals bei den Spielen dabei, nicht wahr? Hast du jemals gesehen, daß eine Frau ihr Mittagsmahl draußen eingenommen hat, so daß sie die Sonne genießen konnte, während sie mit anderen plaudert? Ich nicht!« Sie bekräftigte ihre Aussage mit einem Nicken.
    Als nächstes wandte sie sich zu Graham. »Hat irgendeine von Euren Frauen ein Pferd? Sind schon mal für sie Reiterspiele veranstaltet worden?« Sie ließ ihm keine Zeit zu antworten. »Ich wollte ja nur vorschlagen, daß der Sonntag vielleicht für Vergnügen freigehalten wird. Das ist alles.«
    Judith setzte sich wieder. Sie war entschlossen, ihren Mund jetzt zu halten. Sie würde ihnen Zeit geben, darüber nachzudenken und sie dann später noch einmal darauf ansprechen.
    »Wir schätzen jedes Mitglied dieses Clans hoch«, verkündete Gelfrid etwas zu salbungsvoll.
    »Ich finde, wir sollten jetzt mit der Versammlung beginnen«, warf Duncan ein. »Wenn die Frauen bitte gehen wollen, können wir anfangen.«
    Judith sprang erneut von ihrem Stuhl auf. »Die Frauen sind offenbar kein Teil Eures Clans. Sonst wäre es ihnen erlaubt, ihre Probleme vor den Rat zubringen.«
    »Also, Judith, das stimmt aber nicht«, widersprach Owen. »Vor wenigen Monaten noch haben wir Frances Catherine zu uns gebeten.«
    »Ja, das ist wahr«, sagte Frances Catherine. »Sie wollten mit mir über deinen Besuch hier sprechen.«
    »Laßt uns noch einen Toast ausbringen und dieses Gerede vergessen«, schlug Vincent vor. »Iain, du solltest wirklich deine Frau wegen dieser närrischen Gedanken ins Gebet nehmen. Wenn wir ihr ihren Willen lassen, müssen wir bald unseren Frauen gehorchen.« Judith sackte in sich zusammen. Also würde der Rat ihr keine Unterstützung bieten.
    Nun mischte sich Iain ein. Er sah Vincent an und schüttelte den Kopf. »Ich kann meiner Frau keine Standpauke halten«, sagte er. »Denn ich denke, sie hat recht!«
    Judith war so dankbar, daß sie zu ihm hinlaufen wollte. Doch er hob den Becher und trank. Sie setzte sich sofort wieder.
    »Was sagst du da, Iain?« fragte Graham.
    »Judith war eine Fremde, als sie zu uns kam«, begann Iain. »Alles hier war neu für sie, und dadurch konnte sie Dinge entdecken, die wir längst nicht mehr sehen … oder akzeptiert haben, weil sie eben schon seit Jahren so sind. Ich sehe keinen Grund, warum unsere Frauen nicht sonntags ruhen sollten.«
    Die Alten nickten. Graham war jedoch noch nicht zufrieden. »Du rätst uns also, durch Befehl diesen Tag zum freien Tag zu machen?«
    »Nein«, erwiderte Iain. »Wie Judith schon sagte: Ein Befehl erzeugt nur weitere Pflichten. Wir machen den Vorschlag, Graham, und können sie ermutigen. Verstehst du den Unterschied?«
    Graham lächelte. »Seht Ihr jetzt, warum er unser Clansherr ist? Er ist ein guter Ratgeber, Judith!«
    In ihrem Kopf ging zwar immer noch alles drunter und drüber, aber Judith war zu glücklich über Iains Einmischung, um Einwände zu erheben.
    »Und Ihr versteht jetzt vielleicht, warum ich ihn geheiratet habe. Ich hätte niemals einen unvernünftigen Mann genommen«,

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