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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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begann, an seinem Plaid zu zerren.
    »Von wem hast du den Ring?«
    Lieber Gott, er wollte nicht zuhören. Am liebsten hätte sie ihn durchgeschüttelt. Dann bemerkte sie, daß sie es bereits versuchte, ohne daß Iain sich im geringsten bewegte.
    Sie gab auf, ließ ihn los und trat einen Schritt zurück.
    »Du hast mir erzählt, daß du in England noch keinem Mann versprochen wurdest. War das die Wahrheit?«
    Er hatte erneut die Kette hervorgezogen und drehte sie nun um seinen Finger. Seine Knöchel strichen über ihre Brüste, und er machte nicht den Eindruck, als wollte er mit dieser intimen Berührung aufhören.
    »Antworte mir«, befahl er.
    Judith erkannte überrascht, daß der Mann wütend war. »Mein Onkel Tekel hat ihn mir gegeben«, sagte sie. »Er gehörte meinem Vater.«
    Er schien ihr kein Wort zu glauben, denn seine gerunzelte Stirn glättete sich nicht.
    Sie schüttelte den Kopf. »Der Ring gehört keinem jungen Mann, der mich einmal heiraten soll. Ich habe dich nicht belogen. Also hör auf, mich so anzustarren.«
    Sie fühlte sich keinesfalls schuldig, obwohl sie ihm nicht die volle Wahrheit gesagt hatte. Aber Onkel Tekel hatte ihr den Ring gegeben, und Iain brauchte niemals zu erfahren, daß er gerade Macleans Familienerbstück in der Hand hielt.
    »Dann darfst du ihn behalten.«
    Seine Arroganz war unfaßbar. »Ich brauche deine Erlaubnis nicht«, sagte sie.
    »O doch.«
    Er zog sie an der Kette zu sich heran, beugte sich herab und küßte sie hart, fordernd. Als er seinen Kopf wieder hob, entdeckte er ihren verwirrten Gesichtsausdruck. Das gefiel ihm.
    Für Judith war das plötzliche Funkeln in seinen Augen noch unbegreiflicher als sein albernes Verhör wegen des Rings.
    »Ich habe dir bereits gesagt, daß du mich nicht nach Belieben küssen kannst.«
    »Doch, ich kann.«
    Um seine Behauptung zu untermauern, küßte er sie erneut. Judith hatte sich von ihrer Überraschung noch nicht wieder erholt, als er sie plötzlich hinter sich schob.
    »Patrick, Judith ist für Herrenbesuch nicht passend angezogen. Geh.«
    »Iain, du bist zufällig in seinem Haus, nicht in deinem«, erinnerte Judith ihn.
    »Ich weiß, wo ich bin«, gab er zurück, ohne die Verärgerung in seiner Stimme zu verhehlen. »Patrick, geh jetzt.«
    Patrick befolgte den Befehl für Iains Geschmack nicht schnell genug. Außerdem grinste er, und das paßte Iain noch weniger. Drohend trat er einen Schritt vor. »Findest du meinen Befehl vielleicht komisch?«
    Judith packte sein Plaid, um ihn zurückzuhalten. Das war natürlich ein armseliger Versuch bei einem Mann von seiner Größe. Und ein lächerliches Verhalten ihrerseits.
    Iain rührte sich ohnehin nicht. Statt dessen legte Patrick den Arm um seine Frau und führte sie hinter dem Wandschirm hervor auf die andere Seite des Raumes. Frances Catherine wollte etwas sagen, aber Patrick bedeutete ihr zu schweigen.
    Mit einer Kopfbewegung zum Paravent hin gab er ihr ohne Worte zu verstehen, daß er die Diskussion hinter dem Schirm mithören wollte. Frances Catherine preßte die Hand auf ihren Mund, um nicht loszukichern.
    »Ich will, daß du gehst«, befahl Judith. »Sofort.«
    Iain wandte sich um und sah sie an. Sie riß die Decke vom Bett hoch und bedeckte sich damit. »Das ist unschicklich.«
    »Judith, es ist vor allem unschicklich, in solchem Ton mit mir zu reden.«
    Ihr war zum Schreien zumute, aber sie seufzte statt dessen nur.
    »Ich mag deinen Tonfall auch nicht«, gab sie zurück.
    Er sah sie erstaunt an. Fast hätte er gelacht, konnte sich aber noch rechtzeitig beherrschen. Diese Frau mußte wirklich endlich ihren Rang begreifen. »Ich warte draußen«, sagte er barsch. »Zieh dich an!«
    »Und warum?«
    »Isabelle«, erinnerte er sie. »Schon vergessen?«
    »O Gott, Isabelle!« schrie sie auf. »Iain, ich kann nicht …«
    »Schon gut«, unterbrach er. »Du hast Zeit genug.«
    Er ging fort, bevor sie es ihm erklären konnte. Judith knurrte ein wenig damenhaftes Schimpfwort. Sie mußte sich wohl oder übel anziehen, um ihm nach draußen zu folgen und ihn zum Zuhören zu zwingen. Dieser unwissende Kerl schien offenbar zu glauben, eine Frau wäre so gut wie die andere, wenn es darum ging, ein Baby auf die Welt zu holen. Sie würde das richtigstellen, damit Isabelle erfahrene Hilfe bekommen konnte.
    Frances Catherine half ihr beim Anziehen.
    Danach hieß sie Judith sich hinsetzen, damit sie ihr Haar bürsten konnte.
    »Bei der Liebe Gottes, Frances Catherine. Ich gehe nicht auf ein

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