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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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war.
    Sie hatte zwar ihrer Freundin versichert, daß Iain sie beschützen würde. Aber nun verspürte sie ein verzweifeltes Bedürfnis, sich vor ihm zu schützen. Sie wollte ihn nicht lieben. Oh, es war ihr einfach unmöglich, ihre Gedanken zu ordnen. Am liebsten hätte sie geweint, aber Tränen würden keine Lösung bringen. Sie war zu erschöpft von dem langen Tag und der Reise, um die Situation logisch zu durchdenken. Außerdem waren Probleme im Morgenlicht immer nur noch halb so schlimm …
    Dennoch wollte der Schlaf lange Stunden nicht kommen. Als sie es geschafft hatte, ihre Sorge wegen Iain zu verdrängen, wandte sich ihr Geist augenblicklich der um ihre Freundin zu. Judith konnte auch die Angst in Isabelles Augen nicht vergessen, als sie von Agnes sprachen. Und als Judith endlich der Schlaf übermannte, war sie gefangen in einem Alptraum über Geburtshaken und Schreie.
    Mitten in der Nacht wurde Judith geweckt. Als sie die Augen aufschlug, sah sie Iain, der neben ihrem Bett kniete. Sie streckte die Hand aus, berührte leicht seine Wange und schloß erneut ihre Augen. Sicher war es nur ein unglaublich realistischer Traum.
    Iain hörte jedoch nicht auf, sie anzutippen. Also öffnete sie die Augen wieder und sah diesmal, daß Patrick hinter Iain stand. Frances Catherine war an seiner Seite.
    Judith wandte sich zu Iain. »Bringst du mich jetzt nach Hause?« Diese Frage ergab zwar keinen Sinn, aber seine Anwesenheit genausowenig.
    »Winslow bat mich, dich zu holen«, erklärte Iain.
    Sie setzte sich langsam auf. »Warum?« fragte sie. Dann ließ sie sich gegen ihn sinken und schloß wieder die Augen.
    »Judith, wach endlich auf«, befahl Iain nun lauter.
    »Sie ist erschöpft«, stellte Frances Catherine fest.
    Judith schüttelte den Kopf. Sie zog ihre Decken bis unter ihr Kinn und hielt sie dort fest. »Iain, so etwas schickt sich nicht«, flüsterte sie. Dann: »Was will Winslow denn?«
    Er erhob sich. »Isabelle braucht dich. Ihre Wehen haben begonnen. Aber Winslow sagt, du hast noch viel Zeit. Die Schmerzen sind noch nicht sehr stark.«
    Mit einem Schlag war Judith ganz wach. »Sind die Hebammen schon da?«
    Iain verneinte kopfschüttelnd. »Sie will nicht, daß sie es erfahren.«
    »Sie will dich, Judith«, erklärte Frances Catherine. »Ich bin aber doch keine Hebamme.«
    Iain lächelte sie zärtlich an. »Es sieht so aus, als würdest du jetzt eine werden.«

7. Kapitel
    Er befürchtete, sie würde wieder in Ohnmacht fallen. Innerhalb von Sekunden war alle Farbe aus ihrem Gesicht gewichen, und sie war so weiß wie ihr Nachtgewand geworden. Sie warf die Decken von sich, schwang sich aus dem Bett und knickte in den Knien ein. Er fing sie auf, als sie auf das Bett zurücksank.
    Judith war von seiner Ankündigung so überrumpelt, daß sie ihre spärliche Bekleidung ganz vergaß. Die Decke war auf den Boden gerutscht, und sie trug nur ihr dünnes, weißes Nachtkleid. Das obere Teil war weit ausgeschnitten. Es zeigte zwar nicht zuviel, reizte ihn aber dennoch genug. Teufel, diese Frau hätte auch mit einem Mehlsack bekleidet noch anziehend auf ihn gewirkt. Er fühlte sich fast wie ein Flegel, daß er sie so ansah. Aber verdammt, er war ein Mann, und sie eine schöne Frau. Die weiche Linie ihrer Brüste machte ihn konfus, und er griff nur deswegen nach der Goldkette an ihrem Hals, weil er sich von ihrem Körper ablenken mußte.
    Er zog die Kette hervor und starrte eine gute Minute auf den goldenen und rubinroten Ring. Irgend etwas daran war ihm vertraut, aber Iain konnte sich nicht erinnern, ob und wann er ihn schon einmal gesehen hatte. Nur eines wußte er ganz sicher: Dies war ein Männerring, und sie trug ihn.
    »Das ist der Ring eines Kriegers«, flüsterte er.
    »Was …?« Sie konnte sich nicht auf seine Worte konzentrieren. Immer noch wirbelte seine Bemerkung in ihrem Kopf herum, sie würde die Rolle einer Hebamme übernehmen müssen. Iain war verrückt, aber sie war dennoch entschlossen, ihm ihre Grenzen klarzumachen. »Ich kann unmöglich …«
    Er unterbracht sie. »Das ist der Ring eines Kriegers, Judith.«
    Endlich begriff sie, daß er von dem Ring ihres Vaters sprach. Hastig nahm sie ihm das Schmuckstück aus der Hand und ließ es wieder an ihren Busen zurückgleiten.
    »Bei Gott, Iain, wen interessiert jetzt der Ring? Willst du mir bitte einmal zuhören? Ich kann nicht Isabelles Hebamme werden. Ich habe überhaupt keine Erfahrung.«
    Sie wollte so verzweifelt, daß er endlich begriff, daß sie

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