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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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keine Erwiderung ein. Den Rest des Abends seufzte sie oft und vernehmlich. Nach dem Essen gingen die beiden Frauen mit Patrick zu Isabelle, wo Judith noch mehr Verwandte von Winslows Seite kennenlernte. Eine hübsche, kleine Frau stellte sich als Willa vor. Sie war hochschwanger, und nachdem sie erklärt hatte, daß sie Winslows dritte Kusine zweiten Grades war, bat sie Judith, mit ihr ein paar Minuten nach draußen zu gehen. Sie habe mit ihr eine wichtige Sache zu besprechen. Judith fürchtete sich vor dem, was kommen mußte: die Frau wollte sie sicher bitten, ihr bei ihrer Niederkunft beizustehen.
    Natürlich konnte sie der flehenden Frau keine Absage erteilen, aber sie machte ihr klar, wie unerfahren sie war. Willas ältere Tante Louise war ihnen nach draußen gefolgt. Sie, die selbst keine Kinder gehabt und auch noch keiner Geburt beigewohnt hatte, versprach nun, daß auch sie gerne helfen wollte.
     
    Drei volle Wochen war Iain fort. Judith vermißte ihn schrecklich. Sie hatte allerdings wenig Zeit, sich selbst zu bemitleiden, denn in seiner Abwesenheit half sie Willas Tochter zur Welt, dann Carolines und Winifreds Söhnen.
    Jedesmal war sie aufs neue schockiert. Es schien überhaupt nicht einfacher zu werden. Patrick hatte alle Hände voll zu tun, ihr ihre Ängste wenigstens teilweise zu nehmen.
    Judith hatte schon eine Art Ritual entwickelt, das Iains Bruder durch und durch verwirrte. Bei allen drei Frauen setzten die Wehen mitten in der Nacht ein, und jedes Mal reagierte Judith gleich: Zunächst war sie vollkommen entsetzt und stammelte und jammerte alle Gründe hervor, warum sie unmöglich diese schwere Aufgabe erledigen konnte. Auch während Patrick sie zu dem jeweiligen Haus begleitete, ging die Litanei weiter, wobei sie ihm gewöhnlich fast das Plaid von der Brust gerissen hatte, als sie ihr Ziel endlich erreichten. Ihre Selbstquälerei war augenblicklich vergessen, wenn sie die Schwelle des Hauses überschritt. Von diesem Moment an war Judith ruhig, tatkräftig und entschlossen, der werdenden Mutter die Geburt so gut wie möglich zu erleichtern. Dieser Zustand hielt an, bis das Kind auf der Welt war und sicher in den Armen der Mutter ruhte.
    Nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt hatte, brach sie in Tränen aus und weinte den ganzen Nachhauseweg über. Es machte überhaupt nichts aus, wer sie zurückbegleitete. Sie durchnäßte mit ihren Tränen Patricks Kleidung, ein anderes Mal Brodicks, und das dritte Mal hatte Vater Laggan das Pech, zufällig vorbeizukommen, und so war am Ende auch seine Soutane völlig durchweicht.
    Patrick wußte nicht, wie er Judith helfen sollte, zumal sie wild entschlossen war, diese Prüfungen durchzustehen. Er war ungemein erleichtert, als Iain endlich wieder heimkehrte.
    Die Sonne war bereits untergegangen, als sein Bruder, flankiert von Ramsey und Erin, den Hang hinaufritt. Patrick pfiff ihm zu, und Iain bedeutete seinem Bruder, ihnen zu folgen.
    Patrick kehrte ins Haus zurück, um seine Frau wissen zu lassen, daß er zur Festung müsse, doch Frances Catherine schlief bereits fest. Er warf einen Blick hinter den Wandschirm und sah, daß auch Judith in süßen Träumen schwelgte.
    Brodick und Alex warteten auf dem Vorplatz auf Patrick und gingen nun gemeinsam hinein.
    Iain stand vor der Feuerstelle. Er wirkte erschöpft. »Patrick?« rief er sofort, als er seinen Bruder entdeckte.
    »Es geht ihr gut«, rief Patrick zurück. Er kannte seinen Bruder und wußte, was dieser zuerst hatte wissen wollen. Er ging zu ihm hinüber und stellte sich vor ihn. »Sie hat drei Babys auf die Welt gebracht, während du weg warst«, fügte er hinzu. Dann, mit einem Lächeln: »Sie haßt es.«
    Iain nickte. Er schickte Alex nach Winslow und Gowrie und wandte sich wieder zu seinem Bruder.
    Patrick bedeutete ihm alles, er war seine Familie. So lange sie beide denken konnten, hatten sie füreinander gesorgt und aufeinander aufgepaßt. Iain brauchte nun die Unterstützung seines Bruders für das, was er vorhatte. Und Patrick schwieg, bis Iain im die ganze Reihe von Konsequenzen aufgezählt hatte, die sein Plan vielleicht haben könnte. Dann nickte er nur. Und mehr brauchte Iain nicht.
    »Du hast jetzt eine Familie, Patrick. Denk daran …«
    Sein Bruder unterbrach ihn. »Wir halten zusammen, Iain.«
    »Sie sind da, Iain!« rief Brodick in diesem Moment.
    Iain klopfte seinem Bruder als Zeichen seiner Zuneigung auf die Schulter und richtete dann seine Aufmerksamkeit auf seine treuen Männer. Er hatte den

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