Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
Rat nicht hinzugerufen, und das war keinem entgangen.
    Nun faßte er kurz zusammen, was das Treffen ergeben hatte: Der Dunbar-Anführer war alt und müde und begierig, eine Allianz einzugehen. Und wenn die Maitlands kein Interesse hätten, würde er sich eben an die Macleans wenden.
    »Der Rat wird dem nicht zustimmen«, gab Brodick zu bedenken, nachdem sein Clansherr seinen Bericht geendet hatte. »Ihre uralte Abneigung gegen diesen Clan wird jede Art von Einigung unmöglich machen.«
    »Die Dunbars befinden sich in der heiklen Lage direkt zwischen uns und den Macleans. Wenn sie mit unseren Feinden eine Allianz eingehen, haben sie mindestens zehnmal so viele Krieger wie wir. Dieses Zahlenspiel schmeckt mir gar nicht«, rief Alex unmutig.
    Iain nickte. »Ich werde den Rat morgen zusammenrufen«, kündigte er an. »Und zwar aus zwei verschiedenen Gründen. Zum einen wird es um das Bündnis gehen.«
    Er schwieg. »Und zum anderen?« fragte Brodick.
    Iain lächelte. »Um Judith.«
    Patrick und Brodick waren die einzigen, die sofort begriffen.
    »Vater Laggan will morgen früh abreisen«, sagte Brodick.
    »Dann haltet ihn auf.«
    »Wozu denn das?« fragte Alex.
    »Wegen der Hochzeit«, antwortete Iain. Patrick lachte. Brodick stimmte ein. Nur Alex sah immer noch verwirrt aus. »Was ist mit Judith?« fragte er. »Wird sie ja sagen?«
    Iain gab keine Antwort.

9. Kapitel
    Patrick sagte weder Frances Catherine noch Judith etwas von Iains Rückkehr. Früh am nächsten Morgen verließ er das Haus und ging zur Festung. Judith half ihrer Freundin, das Haus gründlich auf Vordermann zu bringen.
    Es war kurz nach Mittag, als Iain an die Tür klopfte und Judith öffnete. Ihr Gesicht war fleckig und voller Schmutz und ihr Haar strähnig und zerzaust. Sie sah aus, als hätte sie gerade den Kamin geschrubbt.
    Iain war so verdammt glücklich, sie wiederzusehen, daß er die Stirn runzelte. Unterdessen versuchte sie hektisch, alles an sich glattzustreichen und zu ordnen. Gott, wie sie aussehen mußte!
    »Du bist wieder da«, flüsterte sie.
    Er war kein Mann von vielen Begrüßungsworten. »Ja. Judith, komm in etwa einer Stunde hinauf zur Festung.«
    Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. Judith war schockiert über sein eisiges Verhalten. Sie hastete hinter ihm her.
    »Warum soll ich zur Festung kommen?« fragte sie.
    »Weil ich es wünsche«, antwortete er.
    »Aber vielleicht habe ich heute nachmittag schon etwas anderes vor.«
    »Sag es ab.«
    »Du bist so stur wie ein Ziegenbock«, brummte sie.
    So wie Frances Catherine auf der Türschwelle nach Luft schnappte, nahm Judith an, daß sie die Bemerkung sehr wohl gehört hatte. Judith war dennoch nicht schuldbewußt, denn schließlich stimmte es doch. Iain war stur! Sie drehte ihm den Rücken zu. »Ich habe dich überhaupt nicht vermißt!«
    Er ergriff ihre Hand und zog sie wieder zu sich herum. »Wie lange war ich eigentlich weg?«
    »Drei Wochen und zwei Tage«, antwortete sie. »Warum?«
    Er grinste. »Aber du hast mich überhaupt nicht vermißt, richtig?«
    Erst jetzt merkte sie, daß sie sich hatte hereinlegen lassen.
    »Du bist zu schlau für mich, Iain«, muckte sie auf.
    »Stimmt, das bin ich wohl«, stimmte er ihr zu und grinste noch breiter.
    Himmel, wie würde sie die bissigen Wortgeplänkel mit ihm vermissen. Und, lieber Gott, sie würde vor allem ihn vermissen.
    »Wenn ich zur Festung kommen soll«, begann sie, »wäre es schicklich, wenn du die Bitte zuerst an Patrick richtest, so daß der Befehlskette auch wirklich Folge geleistet wird. Laß mich doch wissen, was er gesagt hat.«
    Sie versuchte ganz offen, ihn zu provozieren. Aber er lachte nur laut.
    »Ian?« rief Frances Catherine vom Haus. »Ist der Rat versammelt?«
    Er nickte. Als Judith die Reaktion ihrer Freundin sah, entzog sie ihm sofort die Hand.
    »Jetzt hast du’s geschafft«, flüsterte sie ihm zu.
    »Was geschafft?«
    »Du hast ihr einen Schreck eingejagt: Sieh dir Frances Catherine doch an. Sie macht sich Sorgen, und daran bist du schuld.«
    »Was hab ich denn getan?« fragte er vollkommen verwirrt.
    Frances Catherine sah wirklich verängstigt aus, aber er konnte sich einfach nicht vorstellen, warum.
    »Du hast ihr gesagt, daß der Rat in der Festung versammelt ist«, erklärte Judith. »Und nun glaubt sie, daß ich etwas angestellt habe, wofür sie mich nach Hause schicken werden, bevor ihr Baby da ist.«
    »Das hast du alles aus ihrer Miene herausgelesen?«
    »Natürlich«, antwortete sie

Weitere Kostenlose Bücher