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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Großen Halle, wo er Iain fand.
    »Wir müssen uns unterhalten«, kündigte er an. »Ich habe gerade etwas erfahren, was du unbedingt wissen mußt.« Patricks Gesichtsausdruck zeigte Iain deutlich, daß etwas Schlimmes geschehen sein mußte.
    »Laß uns draußen Spazierengehen«, schlug Iain vor. »Ich würde das lieber in aller Ruhe hören.«
    Keiner der Brüder sagte ein Wort, bis sie ein ganzes Stück von der Festung entfernt waren. Schließlich wiederholte Patrick, was er gehört hatte. Iain war nicht überrascht. »Eine verdammte Bescherung«, murmelte Patrick.
    Iain stimmte ihm zu. Es war inder Tat eine verdammte Bescherung.
    Judith brauchte fast eine Stunde, um sich umzuziehen. Immer wieder kam das Gespräch auf Iain. Frances Catherine war entschlossen, Judith das Geständnis abzuringen, daß sie längst in den Clansherr verliebt war, und Judith war genauso entschlossen, nichts dergleichen zuzugeben.
    »Du solltest mir lieber helfen, über die ganze Sache hinwegzukommen«, schimpfte Judith. »Weißt du, wie schlimm es sein wird, wenn ich nach England zurückkehre? Und ich muß zurück, Frances Catherine, ob ich will oder nicht. Jetzt möchte ich aber nicht mehr darüber reden. Das macht alles nur noch schlimmer.«
    Frances Catherine hielt augenblicklich den Mund. Sie sah, daß ihre Freundin den Tränen nahe war. Sanft tätschelte sie Judiths Schulter. »In Ordnung«, sagte sie mit leiser, beruhigender Stimme. »Wir reden nicht mehr darüber. Komm, ich helfe dir mit deinem Kleid. Ich gehe gleich mit dir zur Festung. Wer weiß, was der Rat wieder will. Irgendwas scheint sich zusammenzubrauen.«
    Judith stand auf. »Du bleibst hier. Ich gehe allein. Aber ich verspreche dir, daß ich dir nachher jede Einzelheit erzähle.«
    Frances Catherine ließ sich nicht beirren. Sie würde ihrer Freundin zur Seite stehen, falls es Ärger geben sollte. Judith war jedoch ebenso entschlossen, Frances Catherine nicht mitzunehmen, und so kam Patrick dazu, als beide mitten in einem ausgewachsenen Streit waren.
    Er versuchte mit einem Gruß die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, und als das nichts fruchtete, hob er herrisch die Hand.
    Sie ignorierten ihn. »Du warst schon immer so stur wie ein Esel«, schimpfte Frances Catherine.
    Patrick war entsetzt. »Du kannst doch nicht so mit einem Gast reden«, rief er.
    »Warum nicht. Sie hat mich noch ganz anders genannt!«
    Judith grinste. »Stimmt, das habe ich«, gab sie zu. »Du hältst dich da raus, Patrick«, sagte seine Frau. »Ich hole langsam auf, und ich werde gewinnen. Ich bin an der Reihe!«
    Judith schüttelte den Kopf. »Nein, du wirst nicht gewinnen«, entgegnete sie. »Patrick, bitte halt sie hier fest. Ich muß hinauf zur Festung. Aber ich bleibe nicht lange fort.« Sie eilte aus dem Haus, bevor ihre Freundin etwas dagegen tun konnte. Jetzt war es an Patrick, sie zurückzuhalten.
    Judith wußte, daß sie wahrscheinlich zu spät kommen würde, und Iain war gewiß verärgert. Auf ihrem Weg dachte sie über diese erstaunliche Tatsache nach. Iain war ein so großer und grimmiger Krieger, und allein diese Tatsache sollte ihr schon die Haare zu Berge stehen lassen. Sie erinnerte sich, wie sie ein wenig unruhig geworden war, als sie ihn das erste Mal auf der Zugbrücke von Onkel Tekels Besitz gesehen hatte. Aber das Gefühl war sehr bald verschwunden, und sie hatte sich niemals hilflos oder verloren gefühlt, wenn sie bei ihm war. Iain benahm sich so brummig wie ein Bär, doch wenn er sie berührte – war es der Himmel!
    Onkel Tekel war derjenige, der ihr angst machte! Diese Erkenntnis tauchte plötzlich in ihrem Geist auf. Sie konnte jedoch nicht verstehen, warum es so war, denn Onkel Tekel war ein Invalide, der in einer Sänfte von Ort zu Ort getragen werden mußte. Solange sie sich aus seiner Reichweite fernhielt, konnte er ihr nicht weh tun. Dennoch – immer wenn sie gezwungen war, neben ihm zu sitzen, stieg die Angst in ihr auf. Sie mußte sich eingestehen, daß seine grausamen Worte immer genug Kraft hatten, sie zu verwunden. Wenn sie nur lernen könnte, ihre Gefühle abzuschirmen, wenn sie es schaffen könnte, Herz und Verstand voneinander zu trennen … es wäre ihr auch gleichgültig, ob sie Iain jemals wiedersah … wenn sie stärker wäre!
    Oh, was machte es schon? Sie mußte nach Hause – und Iain würde irgend jemanden heiraten. Und er wäre wahrscheinlich sogar glücklich – solange er seine Frau für den Rest seines Lebens herumkommandieren könnte.
    Sie

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