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Geliebter Bodyguard

Geliebter Bodyguard

Titel: Geliebter Bodyguard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Das war eine Möglichkeit, die Richtung wieder zu ändern, und er ergriff sie sofort.
    Sie schaute ihn nur argwöhnisch an. „Ich erzähle dir nichts über mein Leben“, erwiderte sie nüchtern.
    Oh doch, das würde sie. Sie verbarg etwas, und sie würde es ihm sagen müssen, früher oder später.
    Damit er für ihre Sicherheit sorgen konnte.
    Die Küche war der Traum einer jeden Frau.
    Nur hatte Falco nicht damit gerechnet, dass diese spezielle Frau etwas für Küchen übrighatte. Doch offensichtlich schon, denn sie öffnete Schranktüren und Schubladen, kommentierte Geräte und Maschinen mit vielen „Ahs“ und „Ohs“ und klatschte über Töpfe und Geschirr sogar begeistert in die Hände.
    „Sag mir jetzt nicht, du kannst kochen“, meinte er.
    Sie schüttelte ihr Haar zurück. „Wenn du die Wahrheit nicht hören willst, dann frag nicht.“
    Lachend schaute er in die Vorratskammer, fand jedoch nur einen Präsentkorb nach Vorstellung des Immobilienmaklers: Cracker, Käseecken, eine Flasche Champagner, zwei kleine Flaschen Mineralwasser und eine Karte, auf der „Willkommen auf Maui“ stand.
    „Tja“, meinte er düster, „damit kommen wir nicht weit. Okay, wir fahren Proviant einkaufen.“ Er schnitt eine Grimasse. „Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, Bissette, aber ich kann mich langsam selbst nicht mehr riechen.“
    Elle gab ihre Kücheninspektion gerade lang genug auf, um ihm einen Blick zuzuwerfen. „Auf dem Weg hierher sind wir an einem Walmart vorbeigefahren.“
    Er grinste. „Du? In einem Walmart?“
    „An der Supermarktkette ist absolut nichts falsch.“
    „Nein.“ Grundgütiger, war sie etwa empört? So, wie sie sich aufplusterte, musste sie das sein. „Nein, natürlich nicht.“
    „Ich habe früher bei Walmart gearbeitet.“
    „Ah. Das berüchtigte ‚Wie ich mich bis zum Durchbruch als Schauspielerin über Wasser halten musste‘, was?“
    „Ich habe sogar ziemlich lange dort gearbeitet. Und auch meine Kleidung dort gekauft.“
    Erstaunlich. Ein Städtchen namens Beaufort Creek … und jetzt das. In der letzten halben Stunde hatte sie mehr von sich preisgegeben als in den beiden Tagen zuvor. Davon hatte auch nichts in dem Ordner gestanden, den der Alte ihm überlassen hatte. „Na, jetzt erhältst du wieder Gelegenheit, bei Walmart einkaufen zu gehen. Wie hört sich das an?“
    „Perfekt“, antwortete sie unbeschwert.
    Nein, dachte Falco, das Einzige, was perfekt ist, bist du.
    Sie fuhren in die Stadt, hielten unterwegs an der Tankstelle an.
    „Boxenstopp“, meinte Falco grinsend und verschwand in der Herrentoilette. Elle brauchte nicht zu wissen, dass er vom Flugzeug aus einen ehemaligen Kameraden angerufen hatte, der hier lebte.
    „Ich brauche eine Waffe“, hatte Falco gesagt. Jetzt wartete die Waffe, wie vereinbart, abholbereit auf dem Boden des Papierkorbs auf der Tankstellentoilette auf ihn.
    Unauffällig verstaute er die Waffe und setzte sich wieder hinters Steuer. „Auf jeden Fall ist ein voller Walmart sicherer als …“
    Sie legte einen Finger auf seine Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. Er musste sich zusammennehmen, um ihren Finger nicht in seinen Mund zu saugen. Es sollte ihm genug sein, dass sie ihn zum ersten Mal von sich aus berührte.
    „Ehrlich, ich habe nichts gegen Walmart. Dort bekomme ich alles, was ich brauche.“
    Sie hatte nicht übertrieben. T-Shirts, Sandalen, Jeans. Eine Kapuzenstrickjacke für kühle Abende. Unterwäsche, weiß und schmucklos und praktisch – was ihn nicht davon abhielt, sie sich darin vorzustellen. Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Shampoo und ähnliches. Falco warf die gleichen Dinge für sich in den Korb.
    Den zweiten Einkaufswagen luden sie mit Lebensmitteln voll. Falco suchte Wein, Steaks, Koteletts, Eier, Speck, Butter, Milch und Kaffee zusammen, Elle legte Obst, Gemüse, Vollkornbrot und Joghurt hinzu. Sie studierte die Etiketten mit der Konzentration eines Doktoranden im Chemielabor.
    Erstaunlich, dachte er. Nicht nur fand sie sich klaglos ab, nein, ihr schien es sogar Spaß zu machen. Zum Teil vermutlich, weil sie ihn – wer auch immer Elle verfolgte – abgehängt hatten. Aber da war noch mehr. Vielleicht, weil sie gern mit ihm zusammen war …?
    „Wir haben alles.“ Lächelnd drehte sie sich zu ihm um.
    Mehr Aufforderung brauchte er nicht. Hier, mitten im Gang zwischen Keksen und Müsli, zog er siezu sich und küsste sie. Und sie seufzte auf und küsste ihn zurück.
    Auf der Fahrt zur Villa schwieg sie.
    Falco

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