Geliebter Bodyguard
hundertprozentig recht, Miss Bissette. Ich bin nur zu deinem Schutz hier.“
Elle schüttelte den Kopf. „So hör mir doch zu. Bitte …“
„Um die Einkäufe mach dir keine Gedanken. Wahrscheinlich gehört es auch zu meiner Arbeitsplatzbeschreibung, dass ich die Tüten ins Haus schleppe. Natürlich nur, wenn es dir recht ist.“
„Du verdrehst jedes meiner Worte!“
„Habe ich nun deine Erlaubnis oder nicht?“
Über das Dach des Ferraris schaute sie ihn vor Zorn bebend an. „Ein anständiger Mann würde eine Entschuldigung akzeptieren.“
Sein Lächeln war flüchtig und eiskalt. „Aber ich bin ja kein anständiger Mann. Ist es nicht mehr oder weniger das, was du andeuten wolltest?“
„Fahr zur Hölle!“
„Hört sich nach einem guten Vorschlag an“, sagte er noch, drehte sich um und ließ sie stehen.
Sie musste dreimal hin- und herlaufen, um alle Sachen ins Haus zu bringen, aber die Einkäufe im Wagen zu lassen, damit Falco sie hereintragen würde, war keine Option.
Sie brauchte und wollte nichts von ihm, auch nicht seine Dienste als Bodyguard. Sie war bisher allein zurechtgekommen und würde auch weiterhin allein zurechtkommen. Sie hatte den hochtrabenden, allwissenden Mr. Orsini die Kontrolle über ihr Leben übernehmen lassen, ein Fehler, den sie mit sofortiger Wirkung berichtigte. Gleich am Morgen würde sie am Flughafen anrufen, ein Ticket buchen und ein Taxi anfordern, und dann wäre sie hier raus, so schnell, dass er es nicht einmal bemerkte. Sie würde es auch jetzt sofort tun, nur hatte sie keine Ahnung, wie spät es überhaupt war.
Außerdem brauchte sie dringend ein Bad, etwas zu essen und eine anständige Portion Schlaf.
Sich ein Schlafzimmer auszusuchen war einfach. Elle nahm das erste, das sie fand, hievte Tüten und Taschen mit ihren Sachen aufs Bett und schloss dann die Tür ab.
Falco Orsini war ein ungeschliffener Grobian. Dass ihr Temperament mit ihr durchgegangen war, war allein seine Schuld. Erst küsste er sie, und dann schob er ihr die Schuld zu.
Wutschnaubend ging Elle ins angrenzende Bad durch, um die Badewanne volllaufen zu lassen.
Moment, sie hatte etwas vergessen … Sie rannte zurück und schüttelte den Inhalt ihrer Handtasche aufs Bett. Da war es. Das gerahmte Foto von ihr und ihrer Mutter. Unwillkürlich stiegen Tränen in ihre Augen, als sie den Zeigefinger erst an ihre Lippen und dann auf das Gesicht ihrer Mutter legte. Dann atmete sie tief durch, kramte nach Zahnbürste und -pasta und lief wieder ins Bad.
Sie schnupperte an Badeölen und -salzen, entschied sich für ein Öl mit dem Namen „Idyll“ und wählte die Seife dazu. Sie zog sich aus, rümpfte angewidert die Nase, als sie die Sachen in den Wäschekorb warf, putzte sich die Zähne und ließ sich mit einem Stoßseufzer in die Wanne sinken.
Falco Orsini war unmöglich, keineswegs der Ritter in der goldenen Rüstung, sondern ein Mann wie alle anderen. Dass sie das für einen Moment aus den Augen verloren hatte, bewies nur, wie ausgebrannt sie war. Das verstümmelte Foto, der Brief, das Chaos im Blockhaus und in ihrer Wohnung … das alles hatte sie derart aufgewühlt, dass sie sich von einem Mann die Zügel aus der Hand hatte nehmen lassen.
Und was hättest du getan, wenn er dir die Entscheidungen nicht abgenommen hätte? Wenn er dir nicht zur Hütte gefolgt wäre? Wenn er dich allein in deine Wohnung hätte zurückkehren lassen?
Unwirsch verdrängte sie den Gedanken. Sie hätte getan, was nötig gewesen wäre. Sie brauchte den großspurigen Mr. Orsini nicht, weder ihn noch die Polizei. Und morgen würde sie das klarstellen. Sie würde ihr Leben wieder in die eigenen Hände nehmen.
Elle rutschte tiefer in die Wanne. Es war paradiesisch. Sie schloss die Augen, als das duftende Wasser über ihre Brüste schwappte. Es fühlte sich so weich an. Beruhigend. Wie sich wohl Falcos Hände an dieser Stelle anfühlen würden? Wenn seine Finger die Rundungen umschließen und die Spitzen reizen würden? Erst flüchtig nur, sanft, dann fester. Und wenn er dann die Lippen um die aufgerichteten Knospen schließen würde …
Ihre Brüste begannen zu spannen. Ein Prickeln lief von ihnen durch ihren Körper, sammelte sich in ihrem Schoß …
Seine Hände würden diesen Weg auch nehmen … Ihre Schenkel öffneten sich. Das warme Wasser schien sie zu liebkosen. Ein Puls setzte sich in Gang, tief in ihr, rhythmisch, pochend. Ihre Hand glitt über ihren Bauch. Falcos Hand würde auch über ihre Haut gleiten, würde
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