Geliebter Bodyguard
ließen sich sogar zu einem Stück von der riesigen Hochzeitstorte überreden.
Am frühen Abend wurde es ruhiger. Das Brautpaar brach zur Hochzeitsreise auf. Dante, Gaby und Daniel, ihr Sohn, der auf Daddys Armen schlief, verließen die Feier, ebenso wie Rafe und Chiara. Chiara war schwanger, und beide, sie und Rafe, strahlten vor Glück.
Nicolo küsste seine Mutter zum Abschied. Seinem Vater möglichst aus dem Weg zu gehen, war zu einer Gewohnheit geworden. Nick mochte den don ebenso wenig, wie seine Brüder ihn mochten, und außerdem hatte er nicht vergessen, dass er sich erst kürzlich auf der Heirat von Dante und Gabriella davongeschlichen hatte, bevor Cesare ihn für das „Wenn ich nicht mehr bin“-Gespräch holte.
Man hatte ihm und Falco die Anordnung überbracht, einzeln in dem düsteren Arbeitszimmers des don zu erscheinen. Falco war zuerst hineingegangen, Nick hatte draußen vor der Tür gewartet. Nach ein paar Minuten war es ihm zu bunt geworden, und er hatte sich abgesetzt.
„Ich bin keiner seiner Soldaten“, hatte er Felipe, seit Jahren seines Vaters rechte Hand, gesagt, als der ihn aufhalten wollte. „Wenn er etwas von mir will, soll er anrufen und einen Termin bei meiner Sekretärin ausmachen.“
Der Anruf war nie erfolgt, und Nick hatte darauf gehofft, dass der Kelch vielleicht an ihm vorüberging. Doch jetzt …
„Nicolo.“
Schon halb zur Tür hinaus, stöhnte Nick still auf und drehte sich um. „Vater.“
„Wir müssen reden.“
„Ich habe eine Verabredung. Du und ich haben nichts zu bereden.“
„Aber ja doch, bestimmt. Außerdem denke ich, dass du mir ein paar Minuten deiner Zeit erübrigen kannst. Schließlich haben deine drei Brüder ihrem Vater ebenfalls diesen Gefallen erwiesen.“
In dieser Hinsicht hatte der Alte recht. Alle drei waren vor ihm durch die Mangel gedreht worden, also war es wohl nur fair, wenn er jetzt an der Reihe war.
„Na schön. Fünf Minuten. Mehr nicht.“ Nick ging in Richtung des Arbeitszimmers. „Und was immer du für deine Rede vorbereitet hast, es sollte besser etwas richtig Gutes sein.“
Cesare zog kurz an der mächtigen Zigarre, die zwischen seinen Zähnen klemmte. „Lass dir von mir versichert sein, Nicolo“, erwiderte er lächelnd, als er die Tür des Arbeitszimmers hinter ihnen schloss, „das ist es.“
– ENDE –
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