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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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sah besorgt aus. »Doch, ich mag ihn durchaus. Ich dachte nur nicht, dass du ihn kennst. Und vor allem dachte ich nicht, dass du, wenn du ihn kennst, ihn magst. Er und Lexi sind …«
    »Freunde«, beendete Darius den Satz für sie. »Wie Leute, die früher einmal ein Paar waren, rein platonische Freunde.« Darius ignorierte Mais ironisches Grinsen. »Ich will, dass ihr auf Ricco wartet. Er muss demnächst hierher unterwegs sein, nachdem inzwischen die Sonne untergegangen ist. Erklärt ihm, was passiert ist, und sagt ihm, dass wir uns unter dem Chrysler Building treffen.«
    Als beide Frauen ihn verwundert ansahen, versuchte er, ihnen zu erklären, wie Ricco den Treffpunkt fand, aber währenddessen tickte in seinem Hinterkopf die Uhr für Lexi.
     
    Von der Taxifahrt zum Chrysler Building bekam Darius nichts mit. Er war zu sehr damit beschäftigt, sich an all das zu erinnern, was er während der letzten Tage gehört hatte, und darüber nachzudenken, was es bedeuten könnte. Die Antworten auf seine Fragen waren zu wichtig, als dass er sich auf anderes konzentrieren konnte. Immerhin entschieden sie über Lexis Überleben.
    Er bemühte sich angestrengt, seine Sorge um Lexi beiseitezulassen und wie Amadja zu denken, der einem höheren Ziel entgegenstrebte. Bestand der Plan des Dämons tatsächlich darin, ihn in die Falle zu locken, um ihn zu töten? Das würde bedeuten, dass er von Darius’ Verwundbarkeit wusste. Vielleicht waren Dämonen in der Traumdimension gewesen, als Whitley ihm von dem Zauber erzählt hatte. Das würde er ja bald erfahren.
    Als das Taxi anhielt, stieg Darius aus. Er hatte sich Geld von Mai geliehen, um den Fahrer zu bezahlen. Dann sah er an dem Gebäude hinauf. Die schuppenartigen Stufungen oben lagen im silbernen Mondlicht und leuchteten hell.
    Darius benutzte seinen magischen Schlüssel, um die Metalltüren zu öffnen und in den Heizungskeller zu gelangen. Sowie er drinnen war, konzentrierte er sich ganz auf die Mauer, in der die versteckte Tür war. Er musste sich ziemlich anstrengen, bis auch nur die Umrisse erkennbar wurden.
    Dann griff er nach seinem Dolch und trat hindurch.
    Auf der anderen Seite erwartete ihn ein verlassener Korridor, in dem er sich zunächst geduckt nach links und rechts umblickte. Nichts.
    Er ging direkt auf den verborgenen Raum mit dem Bassin zu, war er doch sicher, dass Amadja ihm hier keine Fallen gestellt hatte. Dennoch bewegte er sich vorsichtig voran. Dass Wachen vor der Tür standen, fiel ihm erst in dem Moment wieder ein, als er um die letzte Ecke kam, und er blieb abrupt stehen. Dann linste er noch einmal vorsichtig um die Ecke und sah, dass die Wachen immer noch dort waren.
    Einzuschätzen, ob sie beiseitetreten und ihn einlassen würden wie beim letzten Mal, war unmöglich. Und ob Amadja ihnen befohlen hatte, besonders auf ihn zu achten, erst recht …
    Er atmete tief durch und trat um die Ecke. In dem Moment, da sie ihn sahen, schienen die Wachen alarmiert, womit immerhin eine von Darius’ Fragen beantwortet war. Er sah der Wache, die näher bei ihm stand, an, dass sie sich auf den Kampf freute, während die andere eher unsicher, ja, beinahe ängstlich wirkte.
    Darius nahm sich zunächst die aggressivere Wache vor. Dieser Vampir war wahrscheinlich ein echter Rüpel gewesen, als er noch gelebt hatte, bewies er doch mehr Widerwärtigkeit als Talent. Jedenfalls hatte Darius ihn bald auf nichts mehr als einen verwesenden Leichnam reduziert.
    Dann wandte er sich der verbleibenden Wache zu. Der Mann war eindeutig sehr jung gewesen, als man ihn umgewandelt hatte, nicht älter als neunzehn, wie es aussah. Darius konnte natürlich nicht wissen, wie lang die Umwandlung zurücklag, aber der Junge wollte ganz offensichtlich nicht kämpfen.
    »Verschwinde von hier«, befahl Darius, »und komm nie wieder zurück ins ›Crypt‹ oder zu den Vlads! Hau ab und lass dich hier mindestens zwei Tage nicht mehr blicken! Danach gehst du zum Blood Club und sagst Ricco, dass Darius dich geschickt hat, verstanden?«
    Der Junge nickte.
    »Sollte ich mitbekommen, dass du mir nicht gehorcht hast, werde ich dich schnappen. Und wenn ich dich finde – und ich
werde
dich finden –, dann beende ich, was ich heute Nacht angefangen habe. Und jetzt zisch ab!«
    Darius sah ihm nach, als er davoneilte, bevor er sich wieder der Tür zuwandte.
    Für einen kurzen Moment schloss er die Augen und schickte ein Stoßgebet zur Mutter Göttin, dass Lexi hier und noch am Leben war. Dann öffnete er

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