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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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bernsteinfarbenen Flüssigkeit in der Hand. »Hilf mir, ihr etwas hiervon einzuflößen!«, forderte sie ihn auf.
    Darius hob vorsichtig Mais Kopf und stützte sie mit einem Arm, während Heather ihr das Glas an die Lippen hielt. »Trink das, Süße!«, flüsterte Heather. »Danach fühlst du dich besser. Ja, so ist es gut«, lobte sie Mai, als diese einige Schlucke genommen hatte.
    Bald öffneten Mais Lider sich flatternd, und sie atmete zittrig ein. Dann blickte sie sich ängstlich um, bis ihre Augen auf Darius verharrten. Fast im selben Moment kamen ihr die Tränen. »Ich hab’s gepackt. Ich wusste, dass ich dich finden muss.«
    »Mai, was ist passiert?«
    »Ich dachte, ich hätte einen von den Unsterblichen gefunden«, antwortete sie zu seiner Überraschung. »Er hatte ein Pentagramm-Tattoo – auf seiner Wange.«
    Tain?
Darius fragte sich, ob sein Bruder dem Dämon entfliehen konnte.
    »Er sagte, sein Name sei Kalen«, fuhr Mai fort, und Darius zuckte vor Schreck zusammen.
    »Bist du sicher?« Warum sollte Tain vorgeben, Kalen zu sein?
    Mai schüttelte den Kopf. »Lexi sagte, dass es nicht stimme. Sie wollte, dass wir sofort verschwinden, aber ich habe nicht auf sie gehört«, berichtete sie und atmete tief durch. »Danach erinnere ich mich nicht mehr an viel. Kalen kam aus dem Schlafzimmer, dann war da ein schwarzer Blitz, und im nächsten Moment fühlte ich mich, als würde ein Güterzug mich überfahren. Solche Schmerzen habe ich noch nie erlebt.« Sie bebte am ganzen Körper.
    »Und Lexi?«, fragte Darius.
    »Nicht mehr da.«
    Darius fühlte, wie sein Herz zu schlagen aufhörte, und er bekam keine Luft mehr. »Sie ist …« Nein, das brachte er nicht über die Lippen. »Ist sie tot?«
    »Was?!« Mai sah ihn entsetzt an.
    »Du sagtest, sie sei nicht mehr da«, erklärte Darius ungeduldig. »
Wie
nicht mehr da?«
    »Sie ist verschwunden«, stellte Mai klar. »Ich weiß nicht, was mit ihr passiert ist. Ich habe gehofft, dass sie hier ist – obwohl ich im Grunde wusste, dass das unmöglich ist. Lexi hätte mich nie in diesem Zustand dortgelassen …«
    Darius biss die Zähne zusammen. Zumindest wusste er, wer Lexi hatte: Amadja. Nur der Dämon konnte genug schwarze Magie aufbringen, um Mai bewusstlos zu schlagen. Und es ergab Sinn, dass er sich gerade sie auswählte. Amadja hatte den Rufzauber unterbrochen, also wusste er, dass sie weitere Unsterbliche erwarteten. Er wusste außerdem, dass Mai eine Freundin von Lexi war, und selbst ein Mittelschlauer wäre auf die Idee gekommen, dass Lexi nach den Erfahrungen der letzten Nacht nach ihr sehen würde. Amadja konnte seine Gestalt verändern, folglich konnte er problemlos als Tain auftreten. Andererseits …
    Wenn Amadja Lexi tot sehen wollte, hätte er sie töten und in der Wohnung zurücklassen können, wo Darius sie finden würde. Nein, der Dämon musste andere Pläne haben, für die er Lexi dringend brauchte.
    Darius fiel nur ein Grund ein: Amadja wusste, wenn er Lexi entführte, würde Darius zu ihm kommen.
    »Ich gehe sie suchen«, sagte Darius zu den beiden Frauen.
    Heather legte eine Hand auf seinen Arm. »Das darfst du nicht. Du weißt, dass es eine Falle ist.«
    »Ja, weiß ich, aber ich kann nicht zulassen, dass er Lexi etwas antut.«
    Heather presste die Lippen zusammen, ehe sie erwiderte: »Ich will auch nicht, dass ihr etwas geschieht, aber Adrian und der Zirkel brauchen deine Hilfe. Nur indem wir all unsere Kräfte bündeln, können wir hoffen, diesen Dämon niederzuschlagen. Wenn du ihm allein nachjagst«, erklärte sie und legte eine kurze Pause ein, als fiele es ihr schwer, die nächsten Worte auszusprechen, »könntest du uns alle zum Tode verdammen.«
    Darius schüttelte ihre Hand ab. »Ich weiß, dass ich an das Wohl der Menschheit und die Zukunft der Welt denken sollte. Aber wenn Lexi stirbt, weiß ich nicht, ob mir diese Welt noch irgendetwas bedeutet.«
    Heather sah ihm in die Augen und nickte schließlich. »Na gut. Was kann ich tun, um dir zu helfen?«
    »Und ich?«, fragte Mai, die sich mühsam in eine Sitzposition aufrappelte.
    »Nichts.« Er hob die Hand, um ihre Widersprüche abzuwehren. »Allerdings müsst ihr beide hierbleiben, weil ich einen Anruf von meinem Bruder aus Seattle erwarte. Heather, wenn er sich meldet, kannst du ihm bitte erklären, was hier los ist?« Er sah beide Frauen an. »Kennt ihr Ricco?«
    Mai hielt hörbar die Luft an. »Ich schon.«
    Ihre Reaktion verwirrte Darius. »Was ist? Magst du ihn nicht?«
    Mai

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