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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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erzählt, der behauptet, dein Ehemann zu sein?«
    Lara wurde leichenblass. »Hast du denn kein Schamgefühl?«
    »Offenbar nicht mehr als du. Wie bereitwillig, wie begierig du darauf bist, mit einem vollkommen Fremden ins Bett zu gehen!« Janets Gesicht verzog sich zu einem hässlichen Grinsen. »Seit Monaten hast du die Märtyrerin gespielt mit deinem Engelsgesicht und deinen damenhaften Manieren, aber in Wahrheit bist du nichts weiter als eine läufige Hündin …«
    Ihre Tirade wurde durch ein zorniges Grollen unterbrochen und beide Frauen erstarrten, als eine schlanke, männliche Gestalt blitzschnell in den Raum glitt. Hunter packte Janet und schüttelte sie. »Sei froh, dass du eine Frau bist!«, herrschte er sie an. »Ich würde dich sonst auf der Stelle umbringen für das, was du gerade gesagt hast.«
    »Lassen Sie mich los!«, kreischte Janet.
    »Bitte«, sagte Lara und eilte auf die beiden zu, »Hunter, bitte.«
    Er erstarrte, als er seinen Namen hörte.
    »Es gibt keinen Grund für einen solchen Auftritt«, fuhr Lara fort und trat näher. »Es ist nichts Schlimmes geschehen. Lass sie um meinetwillen los.«
    Mit einem verächtlichen Laut ließ er Janet los und die Frau floh aus dem Zimmer.
    Lara blinzelte verwirrt, als ihr Mann sich zu ihr umdrehte. Seine Augen blitzten mordlustig. Einen so wilden Ausdruck hatte sie niemals zuvor auf Hunters Gesicht gesehen. Selbst wenn er wütend gewesen war, hatte er nie seine angeborene Haltung verloren. Aber irgendwann zwischen dem Tag, als er nach Indien aufgebrochen war, und heute musste seine kultivierte Fassade einen Riss erlitten haben … und ein neuer Mann war aufgetaucht.
    »Janet ist eine rachsüchtige Hexe«, murrte er.
    »Sie hat aus Wut und Schmerz so reagiert«, erwiderte Lara. »Es hat mir nichts ausgemacht …« Sie brach keuchend ab, als Hunter rasch auf sie zutrat. Er legte ihr eine Hand um die Taille und hob mit der anderen ihr Kinn hoch. Mit prüfenden Blicken musterte er sie.
    Lara befeuchtete ihre trockenen Lippen mit der Zungenspitze. Sie war sich des beunruhigenden Lustgefühls, das er tief in ihrem Bauch verursachte, nur zu bewusst. Ihr Atem kam stoßweise und sie starrte auf seine breite Brust, wobei sie daran denken musste, wie sich sein fester Körper an ihrem angefühlt hatte, als er sie so aufregend geküsst hatte.
    Janets Beschuldigungen hatten sie bis ins Mark getroffen. Lara konnte nicht leugnen, dass sie sich von diesem Mann angezogen fühlte und dass sie für ihren Ehemann nie so empfunden hatte. Lag es daran, dass sie sich beide geändert hatten … oder war es der Beweis dafür, dass dieser Mann nicht Hunter war?
    Alles geschah viel zu schnell. Sie musste allein sein, um Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. »Fass mich nicht an«, flüsterte sie. »Ich kann es nicht ertragen.«
    Hunter ließ sie los und sie trat einen Schritt zurück. Seine Augen hatten eine bemerkenswerte Farbe, ein schimmerndes Braun, das unter bestimmten Lichtverhältnissen schwarz wirkte. Es waren zweifellos Hunters Augen … aber sie hatten eine Eindringlichkeit, die sie nie zuvor besessen hatten.
    »Wie kannst du mein Ehemann sein?«, rief sie unsicher aus. »Aber wie könntest du jemand anderer sein? Ich weiß nicht mehr, was ich denken oder fühlen soll.«
    Hunter zuckte nicht unter ihrem zweifelnden Blick. »Wenn du mich nicht akzeptierst, dann geh und erzähl es den anderen«, sagte er. »Es liegt alles an dir. Ohne deine Hilfe habe ich nicht die geringste Chance, jemanden davon zu überzeugen, wer ich wirklich bin.«
    Lara rieb sich über die feuchte Stirn. Sie wollte eine solche Entscheidung nicht allein treffen und verantwortlich für einen Irrtum sein. »Wir könnten warten, bis deine Mutter von ihrer Reise zurückkommt«, sagte sie. »Wenn sie von dir erfährt, wird sie so schnell wie möglich hierher kommen. Ihre Entscheidung will ich bedingungslos akzeptieren.
    Eine Mutter wird schließlich ihren eigenen Sohn erkennen …«
    »Nein.« Sein Gesicht war wie aus Granit gemeißelt. »Du entscheidest. Bin ich dein Marin, Lara?«
    »Vermutlich hat Mr. Young Recht, dass alle Beweise …«
    »Die Beweise zählen nicht. Bin ich dein Ehemann?«
    »Ich bin mir nicht völlig sicher«, erwiderte sie eigensinnig, ohne sich auf das Ja oder Nein einzulassen, das er von ihr forderte. »Ich habe dich nie sehr gut gekannt. Außer in körperlicher Hinsicht sind wir uns nicht sehr nahe gekommen und selbst da …« Sie brach verlegen ab.
    »Es war zwischen uns

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