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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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worden sind. Dein Onkel hat einige extravagante Gewohnheiten.«
    Hunter nickte grimmig und ergriff ihren Ellbogen, während sie durch die Halle gingen. Er strahlte eine ruhige Autorität aus und schien sich in seinem Haus vollkommen wohl zu fühlen. Ein Betrüger hätte sicherlich irgendwelche Anzeichen von Unsicherheit gezeigt, aber bei ihm war davon nichts zu merken.
    Lara hätte im Traum nicht daran gedacht, dass sie in diesem Haus noch einmal zusammen sein würden. Sie hatte die Erinnerung an ihr Leben mit ihm vollkommen verdrängt. Aber jetzt war er mit einer Plötzlichkeit wieder aufgetaucht, die sie fassungslos machte. Es war ihr unmöglich zu glauben, dass er wirklich hier war, obwohl seine große Hand auf ihrem Arm lag und sie immer noch seinen Mund auf ihren Lippen spürte.
    In dem Bereich um die doppelt gewundene Treppe herum standen mindestens fünfzig Dienstboten: Hausmädchen, Diener, Lakaien, Küchenpersonal, Knechte und Aushilfen. Die Dienstboten begrüßten sie mit verwunderten Ausrufen, weil sie offenbar Laras Anwesenheit an der Seite von Lord Hawksworth für eine Bestätigung seiner Identität hielten. Wahrscheinlich freuten sie sich darauf, Arthur und Janet endlich loszuwerden, die äußerst fordernd und schwer zufrieden zu stellen waren.
    Die Haushälterin trat lächelnd vor. »Lord Hawksworth«, sagte sie, wobei ihr rundes Gesicht vor Freude leuchtete, »wir müssen alle wahrscheinlich ein zweites und drittes Mal hinsehen, um uns zu versichern, dass Sie es wirklich sind. Ich kann kaum meinen Augen trauen. Willkommen zu Hause, Sir.«
    Die anderen Dienstboten drückten ihre Gefühle in ähnlicher Weise aus und Hunter lächelte. »Danke, Mrs. Gorst.
    Nachdem ich so lange weg war, bezweifle ich, dass ich England je wieder verlassen werde.« Er blickte suchend über die Menge. »Wo ist Mr. Townley?«, fragte er nach einem Butler, der über zwölf Jahre im Dienst der Hawksworths gestanden hatte.
    »Leider hat er eine Anstellung bei einem anderen Haushalt angenommen, Sir«, erwiderte die Haushälterin vorsichtig. »Er wollte nicht im Dienst des jetzigen Earls bleiben.«
    Hunter runzelte die Stirn und schwieg, während Mrs. Gorst hastig fortfuhr: »Ich hoffe, Sie nehmen es Townley nicht allzu übel, Mylord. Er war über Ihren Tod sehr betrübt… das heißt …«
    »Ich mache Townley keinen Vorwurf«, versicherte Hunter ihr. Dann führte er Lara weiter zu den Empfangsräumen der Familie. »Komm, meine Liebe. Es ist an der Zeit, wieder Ordnung in mein Haus zu bringen.«
    »Da ist er!«, rief jemand aus, als sie den oberen Empfangssalon betraten, und alle schrien aufgeregt auf. Arthur und Janet waren natürlich da, ebenso wie Mr. Young, Dr. Slade und einige Verwandte der Crosslands, die gekommen waren, um sich den Fremden selbst anzusehen.
    Arthur trat vor und musterte Hunter voller Verachtung. »Es scheint, Sie haben Lara auf Ihre Seite gezogen.« Dann wandte er sich ihr zu und schnarrte: »Du bist schlecht beraten, meine Liebe. Ich bin überrascht, dass du dich so rasch hast überreden lassen, diesem Schurken bei seinem Spielchen zu helfen. Damit hast du eine Charakterschwäche enthüllt, die ich bisher bei dir nicht vermutet hatte.«
    Lara erwiderte seinen Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. »Das ist kein Spielchen, Mylord.«
    Mr. Young griff ruhig ein. »Ich versichere Ihnen, Lord Arthur, meiner Meinung nach ist dieser Mann tatsächlich Hunter Cameron Crossland, Lord Hawksworth.«
    »Wahrscheinlich bezahlt er Sie für diese Aussage«, schnaubte Arthur. »Nun, ich beabsichtige, in dieser Angelegenheit vor Gericht zu gehen. Ich werde es nicht zulassen, dass ein Betrüger daherkommt und sich zum Earl of Hawksworth erklärt. Er mag ja eine flüchtige Ähnlichkeit mit Hunter aufweisen, aber dieser war um einiges schwerer als er.«
    Der Mann neben Lara lächelte. »Es ist kein Verbrechen für einen Mann, Gewicht zu verlieren, Arthur.«
    Arthur warf ihm einen verächtlichen Blick zu. »Es muss Ihnen verdammt zupass gekommen sein, sich daran zu erinnern, dass Sie der Erbe eines großen Vermögens sind.«
    Mr. Young unterbrach ihn mit ruhiger Stimme. »Alle Beweise bestätigen die Identität dieses Mannes, Lord Arthur.
    Wir haben sein Gedächtnis überprüft und es hat alles gestimmt. Wir haben besondere Körpermerkmale untersucht, einschließlich der Schulterwunde, die von einem Jagdunfall in seiner Kindheit stammt. Wir haben sogar Proben von seiner Handschrift untersucht, die der von Lord

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