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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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Frühstück in meinem Arbeitszimmer.«
    »Sehr gut.«
    Spencer führte Barbaras nackte Hand an seine Lippen, deutete eine elegante Verneigung an und verschwand, höchstwahrscheinlich, um ihre diskrete Abfahrt zu arrangieren.
    »Ich komme gleich, Liebling.« Barbara ließ Gerard nicht aus den Augen.
    Kaum waren sie allein, sagte er: »Ich freue mich über deine Verbindung mit Lord Spencer.«
    »Ach ja?« Sie verzog schmollend den Mund. »Ich wäre schon dankbar für einen kleinen Anfall von Eifersucht, Grayson.«
    Er schnaubte. »Eifersucht zwischen uns wäre mehr als unangebracht und war es schon immer.«
    Sie legte ihm die Hand auf den Leib und sah ihn durch ihre gesenkten Wimpern kokett an. »Aber nicht doch, wenn wir wieder das Bett teilten! Obwohl unser Tête-à-Tête neulich beklagenswert kurz war, hat es mich daran erinnert, wie gut wir beide immer zusammengepasst haben.«
    »Ach, Lady Stanhope«, sagte Pel angespannt hinter ihm. »Danke, dass Sie meinen Mann für mich aufgespürt haben.«
    Gerard musste sich nicht erst umdrehen, um zu wissen, dass dieser Abend unglaublicherweise noch schlimmer zu werden versprach.
    Als die offensichtlich derangierte Lady Stanhope sich entfernte, blieb Isabel wortlos und mit geballten Fäusten stehen. Grayson beäugte sie argwöhnisch und angespannt, während sie darüber nachdachte, was sie jetzt tun wollte. Sie hatte einst hart um Pelham gekämpft, aber es war verlorene Liebesmühe. Ehemänner konnten nun mal nicht treu sein. Pragmatische Ehefrauen verstanden das.
    Also barg sie ihr Herz in dem Panzer, auf den sie sich zu verlassen gelernt hatte, und wandte Gray einfach den Rücken zu – um dieses Haus, sein Haus und ihn zu verlassen. Im Geiste packte sie schon und ging rasch ihre persönlichen Sachen durch.
    »Isabel.«
    Diese Stimme. Sie erschauerte. Warum musste er diese rauchige Schlafzimmerstimme haben, in der das Versprechen auf Lust und Ausschweifung lag?
    Doch ihre Schritte stockten nicht, und als er sie am Ellbogen fasste, um sie aufzuhalten, wanderten ihre Gedanken bereits zu ihrem früheren Haus und ihren mittlerweile wohl vollkommen aus der Mode gekommenen Möbeln.
    Gray umfasste mit seiner behandschuhten Hand ihre Wange. Zwang sie, ihn anzusehen. Sie registrierte die strahlend blauen Augen und dachte an das Sofa in ihrem Salon, das eine ähnliche Farbe hatte. Sie würde es hinauswerfen müssen.
    »Herrgott«, murmelte er barsch. »Sieh mich nicht so an.«
    Sie senkte den Blick auf seine große Hand, die ihren Unterarm umklammerte.
    Bevor sie sichs versah, hatte er sie in ein dunkles Zimmer gezogen, das nach Geschlechtsverkehr roch, und die Tür hinter sich geschlossen. Ihr zog sich der Magen zusammen, und im überwältigenden Drang zu fliehen eilte sie durch das mondbeschienene Zimmer zu einer Tür auf der anderen Seite. Dahinter befand sich eine Bibliothek mit Flügeltüren zur Terrasse. Dort blieb sie stehen, stützte sich auf einen ledernen Ohrensessel und sog tief die geruchlose Luft in sich ein.
    »Isabel.« Gray packte sie an der Schulter, strich ihr über die Arme, um ihre Hände von der Sessellehne zu lösen, und ver schränkte seine Finger mit ihren. Sein Körper drängte sich glühend heiß an ihren Rücken. Ihr brach der Schweiß aus.
    Grün vielleicht? Nein, das würde nicht gehen. Grays Arbeitszimmer war grün. Lavendelfarben? Ein lavendelfarbenes Sofa wäre etwas ganz Neues. Oder ein kräftiges Rosa. Kein Mann würde einen Salon in dieser Farbe aufsuchen. Das wäre doch schön, oder?
    »Würdest du bitte mit mir reden?«, fragte er schmeichelnd. Er konnte gut schmeicheln. Und überreden und bezirzen und vögeln. Wenn eine Frau nicht aufpasste, konnte sie seinetwegen schon mal den Kopf verlieren.
    »Quasten.«
    »Was?«
    Er umrundete sie, um sie anzusehen.
    »Kräftiges Rosa mit goldenen Quasten im Salon«, erklärte sie.
    »Schön. Kräftiges Rosa schmeichelt mir.«
    »Aber du wirst nicht in meinen Salon eingeladen.«
    Er runzelte die Stirn und verzog den Mund. »Schluss jetzt damit, zum Teufel noch mal. Du wirst mich nicht verlassen, Pel. Was du gehört hast, bedeutet nicht, was du glaubst.«
    »Ich glaube gar nichts, Mylord«, sagte sie ruhig. »Wenn du mich nun entschuldigen willst …« Sie trat einen Schritt beiseite.
    Da küsste er sie.
    Wie von einer Kerze gewärmter Brandy traf der Kuss sie zuerst im Magen und breitete sich dann innerlich aus. Berauschend. Ihre wirbelnden Gedanken und ihr Blut verlangsamten sich plötzlich. Atemlos holte

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